Von ECSM @ Bilibili (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via VideoCardz) kommen kurze Benchmarkes eines Core i5-13600K aus Intels anstehender Raptor-Lake-Generation. Benutzt wurde hierfür ein ES3 jenes Prozessors, welches jedoch auf die Taktraten eines "Qualification Sample" gehievt wurde – welches wiederum üblicherweise dem Retail-Stand entspricht. Die damit angestellten Benchmarks unter CPU-Z und Cinebench R23 liefern teilweise hervorragende Ergebnisse: Um die +40% Multithread-Performance gibt es hierbei gegenüber dem aktuellen Core i5-12600K. Natürlich sind zwei (bekannt exzellent skalierende) Benchmarks zu wenig, um dies abschließend zu bewerten, auch weil der Cinbench-Singlethread-Test erstaunlicherweise deutlich langsamer ablief.
Hardware | CPU-Z ST | CPU-Z MT | CB23 ST | CB23 MT | |
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Core i5-12600K | Alder Lake, 6C+4c/16T, 3.7/4.9 GHz, 125/150W | 770 | 6976 | 1917 | 17'528 |
Core i5-13600K (QS) | Raptor Lake, 6C+8c/20T, ?/5.1 GHz, ~170W | 830,4 | 10'031,8 | 1387 | 24'420 |
Mehrperformance Raptor Lake: | +8% | +44% | –28% (?) | +39% | |
Benchmark-Werte des 13600K von ECSM @ Bilibili, Vergleichswerte von Guru3D (CPU-Z) bzw. der ComputerBase (CB23) |
Aber es geht durchaus in die Richtung, dass Raptor Lake sich hiermit wiederum erstklassig präsentiert – und dass es vielleicht bei diesem kleineren Modelle des Raptor-Lake-Portfolios sogar einen etwas größeren Performance-Sprung als bei den Spitzenmodelle gibt. Hierzu wird natürlich auch die höhere TDP beitragen, welche beim Core i5-13600K augenscheinlich auf ~170 Watt hinaufgeht – ausgehend von den 150W beim Core i5-12600K. In jedem Fall wird angesichts dieser Ergebnisse (und natürlich auch wegen der schon guten Performance des vorhergehenden Core i5-12600K) inzwischen breit die Frage aufgestellt, ob es sich AMD noch leisten kann, mit den Ryzen-5-Modellen des eigenen Prozessoren-Portfolios (Ryzen 5 5600X, zukünftig Ryzen 5 7600X) weiterhin nur schnöde Sechskerner zu liefern. Jene haben gegenüber diesen hochgezüchteten Many-Kernern von Intel keine richtige Chance, da müsste AMD eigentlich mit mehr CPU-Kernen anrücken – sprich den geplanten Ryzen 7 7800X zum Ryzen 5 7600X degradieren.
Alternativ geht es natürlich auch einfach über die richtige Preis-Festsetzung: Da muß der Ryzen 5 7600X mit deutlichem Preisabstand zum Core i5-13600K angesetzt werden (die Vorgänger-Modelle lagen bei $264-289 Listenpreis, welchen Intel natürlich für Raptor Lake noch erhöhen könnte), auf dass der Ryzen 7 7800X der preisliche Kontrahent zum Core i5-13600K wird. Bisher geht es für AMD zwar noch gut, dass die beiden Angebots-Portfolios einen gewissen Vorteil für Intel gerade bei den mittleren CPU-Modellen ergeben – was jedoch eigentlich nur ein Ausdruck der (geistigen) Unbeweglichkeit des CPU-Marktes ist, welcher in diesem Fall mal zugunsten von AMD ausfällt (nachdem jahrzehntelang Intel hiervon profitierte). Aber dies wird ein endlicher Spaß sein – dessen Ende AMD auch keinesfalls abwarten sollte, um nicht wieder in prinzipielle Hinterhand zu geraten. Das Ryzen-7000-Portfolio muß in der Frage der zusätzlichen CPU-Kerne bei Intel nunmehr eine echte Antwort seitens AMD finden.
nVidia listet auf seinen Produkt-Webseiten nun auch eine "GeForce RTX 3050 OEM" mit gegenüber der bekannten Retail-Version leicht abgespeckten Spezifikationen: Primär fehlen zwei Shader-Cluster, so dass die Anzahl der FP32-Einheiten von 2560 auf 2304 zurückgeht. Zusammen mit minimal niedrigeren Taktraten hat die OEM-Ausführung damit (nominell) um die –11% weniger FP32-Rechenleistung zur Verfügung. Dies könnte leicht ausgeglichen werden, insofern sich die nVidia-Angabe einer gleichlautenden TDP von 130 Watt bestätigt – denn in diesem Fall hat die GeForce RTX 3050 OEM das Potential, einfach höher zu takten. Allerdings werden bei solchen OEM-Lösungen auch gern einmal die schlechtesten Grafikchips aus der Fertigung verbaut, welche sich nur mit guter Spannungszugabe überhaupt zum Arbeiten bewegen lassen.
GeForce RTX 3050 OEM | GeForce RTX 3050 Retail | |
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Chip-Basis | nVidia GA107-300 oder GA106-140 | nVidia GA107-400 oder GA106-150 |
Hardware | 18 Shader-Cluster (2304 FP32) @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 | 20 Shader-Cluster (2560 FP32) @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 |
Taktraten | 1510/1760 MHz | 1552/1777 MHz & 14 Gbps |
Rohleistungen | 8,1 TFlops | 9,1 TFlops & 224 GB/sec |
TDP | 130W | 130W |
Release | Juli 2022 | 27. Januar 2022 |
Ergo könnte die Performance der OEM-Ausführung sogar schlechter ausfallen als gemäß der Hardware-Spezifikationen zu erwarten, dies wäre nur mittels entsprechender Tests zu klären. Inwiefern nVidia hierbei zudem GA106-Chips einsetzt (Angabe der genutzten Grafikchip-Codenamen seitens Kopite7kimi), bleibt die Praxis abzuwarten. Theoretisch wäre dies auch bei der regulären GeForce RTX 3050 möglich (GA107-400 anstatt GA106-150), wirklich aufgetaucht ist der GA107-Chip auf einer GeForce RTX 3050 des Desktop-Segments aber noch nicht. Leider zwingt das Erscheinen dieser OEM-Variante zur GeForce RTX 3050 nunmehr dazu, bei jedem Angebot für einen Komplett-PC immer die kompletten Grafikkarten-Spezifikationen abfragen zu müssen, um sich der Sache sicher zu sein – sicherheitshalber natürlich bei jedem derartigen Angebot, auch zu anderen AMD- und nVidia-Karten.