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News des 18. Juli 2022

Von ECSM @ Bilibili (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via VideoCardz) kommen kurze Benchmarkes eines Core i5-13600K aus Intels anstehender Raptor-Lake-Generation. Benutzt wurde hierfür ein ES3 jenes Prozessors, welches jedoch auf die Taktraten eines "Qualification Sample" gehievt wurde – welches wiederum üblicherweise dem Retail-Stand entspricht. Die damit angestellten Benchmarks unter CPU-Z und Cinebench R23 liefern teilweise hervorragende Ergebnisse: Um die +40% Multithread-Performance gibt es hierbei gegenüber dem aktuellen Core i5-12600K. Natürlich sind zwei (bekannt exzellent skalierende) Benchmarks zu wenig, um dies abschließend zu bewerten, auch weil der Cinbench-Singlethread-Test erstaunlicherweise deutlich langsamer ablief.

Hardware CPU-Z ST CPU-Z MT CB23 ST CB23 MT
Core i5-12600K Alder Lake, 6C+4c/16T, 3.7/4.9 GHz, 125/150W 770 6976 1917 17'528
Core i5-13600K (QS) Raptor Lake, 6C+8c/20T, ?/5.1 GHz, ~170W 830,4 10'031,8 1387 24'420
Mehrperformance Raptor Lake:   +8% +44% –28% (?) +39%
Benchmark-Werte des 13600K von ECSM @ Bilibili, Vergleichswerte von Guru3D (CPU-Z) bzw. der ComputerBase (CB23)

Aber es geht durchaus in die Richtung, dass Raptor Lake sich hiermit wiederum erstklassig präsentiert – und dass es vielleicht bei diesem kleineren Modelle des Raptor-Lake-Portfolios sogar einen etwas größeren Performance-Sprung als bei den Spitzenmodelle gibt. Hierzu wird natürlich auch die höhere TDP beitragen, welche beim Core i5-13600K augenscheinlich auf ~170 Watt hinaufgeht – ausgehend von den 150W beim Core i5-12600K. In jedem Fall wird angesichts dieser Ergebnisse (und natürlich auch wegen der schon guten Performance des vorhergehenden Core i5-12600K) inzwischen breit die Frage aufgestellt, ob es sich AMD noch leisten kann, mit den Ryzen-5-Modellen des eigenen Prozessoren-Portfolios (Ryzen 5 5600X, zukünftig Ryzen 5 7600X) weiterhin nur schnöde Sechskerner zu liefern. Jene haben gegenüber diesen hochgezüchteten Many-Kernern von Intel keine richtige Chance, da müsste AMD eigentlich mit mehr CPU-Kernen anrücken – sprich den geplanten Ryzen 7 7800X zum Ryzen 5 7600X degradieren.

Alternativ geht es natürlich auch einfach über die richtige Preis-Festsetzung: Da muß der Ryzen 5 7600X mit deutlichem Preisabstand zum Core i5-13600K angesetzt werden (die Vorgänger-Modelle lagen bei $264-289 Listenpreis, welchen Intel natürlich für Raptor Lake noch erhöhen könnte), auf dass der Ryzen 7 7800X der preisliche Kontrahent zum Core i5-13600K wird. Bisher geht es für AMD zwar noch gut, dass die beiden Angebots-Portfolios einen gewissen Vorteil für Intel gerade bei den mittleren CPU-Modellen ergeben – was jedoch eigentlich nur ein Ausdruck der (geistigen) Unbeweglichkeit des CPU-Marktes ist, welcher in diesem Fall mal zugunsten von AMD ausfällt (nachdem jahrzehntelang Intel hiervon profitierte). Aber dies wird ein endlicher Spaß sein – dessen Ende AMD auch keinesfalls abwarten sollte, um nicht wieder in prinzipielle Hinterhand zu geraten. Das Ryzen-7000-Portfolio muß in der Frage der zusätzlichen CPU-Kerne bei Intel nunmehr eine echte Antwort seitens AMD finden.

nVidia listet auf seinen Produkt-Webseiten nun auch eine "GeForce RTX 3050 OEM" mit gegenüber der bekannten Retail-Version leicht abgespeckten Spezifikationen: Primär fehlen zwei Shader-Cluster, so dass die Anzahl der FP32-Einheiten von 2560 auf 2304 zurückgeht. Zusammen mit minimal niedrigeren Taktraten hat die OEM-Ausführung damit (nominell) um die –11% weniger FP32-Rechenleistung zur Verfügung. Dies könnte leicht ausgeglichen werden, insofern sich die nVidia-Angabe einer gleichlautenden TDP von 130 Watt bestätigt – denn in diesem Fall hat die GeForce RTX 3050 OEM das Potential, einfach höher zu takten. Allerdings werden bei solchen OEM-Lösungen auch gern einmal die schlechtesten Grafikchips aus der Fertigung verbaut, welche sich nur mit guter Spannungszugabe überhaupt zum Arbeiten bewegen lassen.

GeForce RTX 3050 OEM GeForce RTX 3050 Retail
Chip-Basis nVidia GA107-300 oder GA106-140 nVidia GA107-400 oder GA106-150
Hardware 18 Shader-Cluster (2304 FP32) @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 20 Shader-Cluster (2560 FP32) @ 128 Bit, 8 GB GDDR6
Taktraten 1510/1760 MHz 1552/1777 MHz & 14 Gbps
Rohleistungen 8,1 TFlops 9,1 TFlops & 224 GB/sec
TDP 130W 130W
Release Juli 2022 27. Januar 2022

Ergo könnte die Performance der OEM-Ausführung sogar schlechter ausfallen als gemäß der Hardware-Spezifikationen zu erwarten, dies wäre nur mittels entsprechender Tests zu klären. Inwiefern nVidia hierbei zudem GA106-Chips einsetzt (Angabe der genutzten Grafikchip-Codenamen seitens Kopite7kimi), bleibt die Praxis abzuwarten. Theoretisch wäre dies auch bei der regulären GeForce RTX 3050 möglich (GA107-400 anstatt GA106-150), wirklich aufgetaucht ist der GA107-Chip auf einer GeForce RTX 3050 des Desktop-Segments aber noch nicht. Leider zwingt das Erscheinen dieser OEM-Variante zur GeForce RTX 3050 nunmehr dazu, bei jedem Angebot für einen Komplett-PC immer die kompletten Grafikkarten-Spezifikationen abfragen zu müssen, um sich der Sache sicher zu sein – sicherheitshalber natürlich bei jedem derartigen Angebot, auch zu anderen AMD- und nVidia-Karten.