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News des 2. November 2022

Moore's Law Is Dead @ YouTube beschäftigen sich mit den am Donnerstag Abend (Livestream ab 21 Uhr auf AMDs YouTube-Kanal) offiziell vorzustellenden Radeon RX 7900 Grafikkarten. Die Ausführungen gehen dabei in zwei grundsätzliche Richtungen: Zum einen werden Industrie-Quellen zitiert, welche die im August seitens 'Angstronomics' genannten RDNA3 Chip-Spezifikationen als ziemlich akkurat einstufen. Und zum anderen gibt es einige Industrie-Stimmen zur RDNA3-Perfomance – welche in ihrer Summe eher zur Bescheidenheit bezüglich der Performance-Erwartungen gegenüber AMD ermahnen. So soll das aktuelle RDNA3-Spitzenmodell sich noch nicht mit einer GeForce RTX 4090 selbst unter 4K Raster anlegen können. Dies wäre dann der Job für nachfolgende Karten, so ein X3D-Modell oder auch einen eventuellen xx50 Refresh.

I don't expect N31 to more than double N21 without OC'ing past 350W.
I don't expect N33 to beat the fastest N21 card in 1080p.

Quelle:  Industrie-Quelle gegenüber Moore's Law Is Dead @ YouTube, veröffentlicht am 2. November 2022 (Aussage bereits vom August 2022)
 
The Reference 7900 XTX has a TBP ~350w. The Reference 7900 XT has a TBP ~300w.
Quelle:  Industrie-Quelle gegenüber Moore's Law Is Dead @ YouTube, veröffentlicht am 2. November 2022
 
Presently nobody expects the 7900 XTX Reference to beat the 4090 in 4K Raster. But AMD does plan to launch xx50 models eventually. There's a lot of room for higher clocks, faster memory, and more Infinity Cache for a hypothetical "7950 XTX".
Quelle:  Industrie-Quelle gegenüber Moore's Law Is Dead @ YouTube, veröffentlicht am 2. November 2022

Interessant auch die Aussage, dass Navi 33 als erklärte Midrange-Lösung nun doch nicht – im klaren Gegensatz zu früheren Gerüchte-Aussagen – an die Performance der schnellsten Navi-21-Lösung herankommen soll. Sprich: Navi 33 liegt wohl zwar im Dunstfeld von Navi 21, aber jenes ist von Radeon RX 6800 bis Radeon RX 6950 XT bekanntlich recht breit (4K Performance-Differenz +32%), dies ergibt letztlich keine exakte Aussage zur Performance-Höhe von Navi 33. In jedem Fall sollte man seine Erwartungen wohl etwas herunterschrauben – wird es mehr, kann man dies immer noch dankend annehmen. Zudem wäre es aus Konsumenten-Sicht vielleicht gar nicht so verkehrt, wenn AMD bei der Performance nicht ganz auf Augenhöhe herauskommt: Weil AMD damit dann auch beim Preis Zugeständnisse machen müsste. Erreicht AMD hingegen die nVidia-Performance, ergibt sich immer das Risiko, dass AMD die hohen Preislagen von nVidia mitzugehen versucht (bzw. sich nur minimal günstiger legt).

Chip Recheneinheiten IF$ Interface Speicher Release
"Radeon RX 7900 XTX3D" (?) Navi 31 XTX + 3DVC 96 CU (12'288 FP32) 192 MB 384 Bit 24 GB GDDR6 2023 (?)
Radeon RX 7900 XTX (?) Navi 31 XTX 96 CU (12'288 FP32) 96 MB 384 Bit 24 GB GDDR6 Anfang Dez. (?)
Radeon RX 7900 XT (?) Navi 31 XT ~84 CU (10'752 FP32) 80 MB 320 Bit 20 GB GDDR6 Anfang Dez. (?)
Anmerkung: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Die fast wichtigste Frage zur RDNA3-Generation dürfte allerdings sein, wie gut AMDs neue Grafikchips bei der RayTracing-Performance abschneiden. Hier existiert zwischen Ampere und RDNA2 eine bekannt große Differenz, was die Gesamtwertung der RDNA2-Grafikkarten durchaus negativ beeinflußt hat. Aber seinerzeit konnte man mit diesem Malus schlicht noch leben, dies wird allerdings mit jener neuen Grafik-Generation immer mehr unmöglich angesichts der Zunehmenden Bedeutung dieses Grafik-Features. Wichtiger als der Kampf um die letzten 5% Performance-Differenz dürfte also sein, dass der Performance-Abschlag unter RayTracing bei RDNA3 nicht mehr so deutlich schlechter gegenüber nVidia ausfällt. Im Idealfall sollte RDNA3 unter RayTracing genauso wie Ampere & Ada Lovelace skalieren – womit man diesen bisherigen Unterschied aus der Gleichung nehmen könnte und AMDs Grafikkarten diesen Makel nicht mehr tragen würden.

VideoCardz weisen auf deutlich niedrigere Ryzen-5000-Preise hin, welche der US-Shop von AMD derzeit macht – darunter ein Ryzen 7 5800X3D für 329 Dollar. Die Preisabschläge gegenüber den nach wie vor offiziell geltenden Listenpreisen liegen bei –27% bis –47%, sind also tatsächlich gravierend. Allerdings wird das damit erreichte Preisniveau de-facto bereits im deutschen Einzelhandel geboten, denn umgerechnet und mit deutscher Mehrwertsteuer liegt der deutsche Einzelhandel jeweils noch ein paar Prozentpunkte besser. Der springende Punkt hieran ist also weniger das erreichte Preisniveau, sondern dass jene Preise nunmehr vom AMD-Shop selber derart angeboten werden – und dies ganz ohne offizielle Preissenkung oder irgendeine andere Verlautbarung seitens AMD.

Liste AMD US-Shop Umrechn. DE-Retailer
Ryzen 9 5950X $799 $549  (–31%) = 664€ 549-600 Euro
Ryzen 9 5900X $549 $349  (–36%) = 422€ 375-400 Euro
Ryzen 7 5800X3D $449 $329  (–27%) = 398€ 364-380 Euro
Ryzen 7 5800X $449 $249  (–45%) = 301€ 255-270 Euro
Ryzen 5 5600X $299 $159  (–47%) = 192€ 184-200 Euro
Umrechnung des US-Preises unter Berücksichtigung der deutschen MwSt

Jene rein inoffiziellen Preissenkungen ergeben somit auch eine interessante Nebenaussage: Zwar senkt man nötigenfalls problemlos die tatsächlichen Abgabepreise, dies auch um erhebliche Anteile gegenüber dem ursprünglichen Listenpreis. Aber offizielle Preissenkungen sind einfach außer Mode gekommen – auch wenn es sich hierbei dann nur um die öffentliche Anerkennung eines bereits faktischen Zustands handeln würde. Womöglich liegt dies schlicht daran, dass inoffizielle Preissenkungen üblicherweise an den Börsianern vorbeigehen, welche "Preissenkung" immer mit "Marge runter" in Verbindung bringen und somit womöglich die Unternehmes-Aktie abstrafen. Mit einer offiziellen Preissenkung wäre dieser Effekt hingegen kaum zu verhindern. Ob profane Gesichtsverlust-Erwägungen hierbei auch mit hineinspielen, bleibt offen, wäre zumindest bei Produkten aus einer Alt-Generation nicht mehr ganz so glaubwürdig.

WCCF Tech berichten mit fernöstlicher Quelle über eine angebliche Streichung der Zulieferer-Bestellungen durch Auftragsfertiger TSMC um satte 40-50%. Wenn TSMC also bei seinen eigenen Zulieferern derart viel an Verbrauchs-Material für die Halbleiterfertigung weniger bestellt, dann bedeutet dies, dass man auch deutlich weniger eigene Aufträge abarbeiten muß – unabhängig davon, dass man offiziell das Bild vom freudigen Sonnenschein hochhält. Die reine Zahl erscheint dabei als ein wenig zu hoch, aber womöglich war auch einfach nur die letzte Bestell-Zahl besonders dick, weil man nach der vorherigen Dürre sein Lager an Ausrüstungsgütern und Verbrauchsmaterial wieder aufgefüllt hat. Wie üblich kippt es dann von einem Extrem ins andere, während das tatsächliche Fertigungsgeschehen eher denn einen deutlich geringen Ausschlag zeigt. Nichtsdestrotrotz würde dies einen klaren Hinweis auf eine bedeutsame Abkühlung im Halbleiter-Business ergeben – insofern sich diese Meldung irgendwie bestätigen lassen könnte.