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News des 22. Januar 2024

AMDs Produkt-Webseiten zeigen nunmehr auch die Taktraten der Zen4c-Kerne der Phoenix2-basierten APUs an – so bei Ryzen 5 8500G, Ryzen 3 8300G und auch dem schon letztes Jahr herausgekommenen Ryzen 3 7440U. Damit kommt der Hersteller seiner vollständigen Informations-Pflicht nach und vermeidet etwaige Kritik oder gar Klagen eben wegen dieser fehlenden Details. Wie erwartet, takten die Zen4c-Kerne vergleichsweise zaghaft, in der Spitze nur bis 3.6-3.7 GHz. Beim Basetakt sind die Zen4c-Kerne hingegen mit 3.2 GHz recht nah an den vollen Zen4-Kernen dran. Leider geht es trotz dieser neuen Infos nicht ganz ohne Unstimmigkeiten, denn die AMD-Produktwebseiten führen nunmehr 5 Taktraten-Angaben, wo nur 4 gebraucht würden – einmal Base-Clock ist zuviel und gibt zugleich einen augenscheinlich zu hohen Wert an. Zudem könnte sich AMD auch einmal durchringen, die PPT-Angabe offiziell zu notieren, nachdem die TDP-Angabe schließlich nicht dem eigentlichen Powerlimit entspricht. Eigenkritik-mäßig wäre hingegen zu konstatieren, dass diese Angaben bereits zum Monatsanfang im 3DCenter-Forum zu lesen waren.

Zen 4 Basis Kerne Takt L2+L3 iGPU TDP/PPT Liste Release
Ryzen 7 8700G Hawk Point 8C/16T 4.2/5.1 GHz 8+16 MB RDNA3 12CU 65/?W $329 31. Jan. 2024
Ryzen 5 8600G Hawk Point 6C/12T 4.3/5.0 GHz 6+16 MB RDNA3 8CU 65/?W $229 31. Jan. 2024
Ryzen 5 8500G Phoenix2 2P+4E/12T 3.5/5.0 bzw. 3.2/3.7 GHz 6+16 MB RDNA3 4CU 65/?W $179 31. Jan. 2024
Ryzen 3 8300G Phoenix2 1P+3E/8T 3.4/4.9 bzw. 3.2/3.6 GHz 4+8 MB RDNA3 4CU 65/?W rein OEM Ende Q1/2024

Deskmodder beschreiben genauer, was es mit Windows 11 24H2 & Windows 12 auf sich haben dürfte: Wie bekannt, wird Microsoft eine große KI-Offensive im Laufe des Jahres starten – welche allerdings in Windows 11 24H2 resultieren dürfte, nicht in Windows 12. Vorherige Leaks haben diese Möglichkeit immer offengelassen, da selten einmal direkt von Windows 12 gesprochen wurde, sondern eher von einem großem Schritt für Windows im Laufe des Jahres 2024. Windows 12 ist damit allerdings nicht aus dem Rennen, sondern dürfte dennoch erscheinen – laut Deskmodder allerdings frühestens im Herbst 2025. Dies ist aus Sicht der derzeit verfügbaren Informationen die wahrscheinlichste Auflösung. Die 16 GB Hauptspeicher für Windows 11 mit KI-Funktionalität dürften im übrigen keine verpflichtende Anforderung sein, sondern nur für die Nutzung (bzw. Bewerbung) jener KI-Funktionen gelten.

VideoCardz notieren eine weitere Vorstellung von Radeon RX 7600 XT Karten, diesesmal seitens XFX. Wichtig hieran ist insbesondere der Punkt, dass sich mit der "XFX Radeon RX 7600 XT Swft 210" ein erstes belegtes Modell ganz ohne Werksübertaktung eingefunden hat. Damit erübrigen sich Bedenken, der Launch der Radeon RX 7600 XT würde gänzlich aus werksübertakteten Exemplaren bestehen und man müsste demzufolge darüber nachdenken, ob der Referenztakt wirklich den Bezugspunkt der Referenz-Performance bilden sollte. Da es solcherart nicht werksübertaktete Karten geben wird, bleibt es beim üblichen Schema: Die Referenz-Performance wird auf dem Referenztakt gebildet, die Hardware-Tester sind somit auch angehalten, auf eben solcher Taktrate zu testen – um eben nur die Referenz-Performance abzubilden. Denn der Aufschlag einer werksübertakteten Karte hat in Tests zur Ermittlung der Referenz-Performance eigentlich nichts zu suchen, egal wie gering jener ausfallen mag.

Die von Twitterer TechEpiphany ermittelten Grafikkarten-Verkaufszahlen der Mindfactory für die dritte Woche 2024 zeigen immer noch keinen Marktaufschwung, selbst der Launch der GeForce RTX 4070 Super hat diesbezüglich (noch) nicht geholfen. Hier sind wahrscheinlich diejenigen Käufer, welche weiterhin abwarten, noch in der Mehrheit – zum einen auf den Launch der weiteren "SUPER"-Modelle und zum anderen auf die preisliche Reaktion des Marktes bei AMDs Angeboten sowie den EOL-Modellen von nVidia. Einen Effekt hatte der Launch der GeForce RTX 4070 Super dann aber doch: nVidias Marktanteil sowie der Durchschnitts-Preis (ASP) auf nVidia-Seite gingen wieder beachtbar nach oben, vorangetrieben durch ca. 290 Verkäufe der GeForce RTX 4070 Super. Dafür liegen die Verkäufe der anderen hochpreisigen nVidia-Modelle nach wie vor am Boden, nur die Verkäufe der GeForce RTX 4090 kommen langsam wieder zurück – im Schatten des wieder einmal eindeutigen Marktführers "Radeon RX 7800 XT".

Grafikkarten-Verkäufe der Mindfactory in den Jahren 2023/24
Absatz Absatz-Anteile Umsatz Umsatz-Anteile ASPs
44. Woche 2023 3965 Stück 53,0%   46,4%   0,6% 2,55M € 47,5%   52,3%   0,2% 577€   724€   177€
45. Woche 2023 3615 Stück 55,1%   43,8%   1,1% 2,22M € 52,6%   46,9%   0,5% 588€   659€   261€
46. Woche 2023 4200 Stück 62,8%   37,0%   0,2% 2,74M € 56,2%   43,7%   0,1% 584€   770€   112€
47. Woche 2023 8155 Stück 61,6%   37,9%   0,5% 4,97M € 58,3%   41,5%   0,2% 577€   668€   229€
48. Woche 2023 8620 Stück 64,9%   34,9%   0,2% 5,17M € 62,3%   37,6%   0,1% 576€   646€   310€
49. Woche 2023 5470 Stück 60,5%   38,5%   1,0% 3,05M € 57,6%   42,0%   0,4% 530€   608€   223€
50. Woche 2023 5005 Stück 54,0%   45,2%   0,8% 2,85M € 51,6%   48,1%   0,3% 544€   608€   232€
51. Woche 2023 4230 Stück 55,1%   44,2%   0,7% 2,47M € 50,5%   49,2%   0,3% 536€   651€   198€
52. Woche 2023 3505 Stück 60,3%   38,8%   0,9% 1,98M € 60,2%   39,4%   0,4% 564€   574€   296€
1. Woche 2024 4050 Stück 64,0%   34,8%   1,2% 2,20M € 61,9%   37,6%   0,5% 525€   585€   238€
2. Woche 2024 3445 Stück 63,8%   35,0%   1,2% 1,92M € 60,0%   39,6%   0,4% 524€   632€   200€
3. Woche 2024 3365 Stück 57,9%   40,6%   1,5% 1,97M € 51,1%   47,4%   0,5% 528€   686€   181€
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag

Die wiederum von TechEpiphany @ Twitter kredenzten Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory zeigen für die dritte Woche weiterhin keine Absatz-Schwäche auf CPU-Seite, die zurückgehenden Verkaufszahlen sind somit derzeit ganz exklusiv auf Grafikkarten-Seite. Im Prozessoren-Bereich gab es daneben auch kaum eine Bewegung der Marktverteilung, durchschnittlichen Absatzpreise (ASP) und somit Umsätze. Auch die Verteilung der verkauften Prozessoren nach Mainboard-Plattformen blieb diese Woche sehr ähnlich zur Vorwoche: AM5 inzwischen leicht, aber bemerkbar vor AM4, LGA1700 weit dahinter, LGA1200 kaum noch beachtbar. Irgendwelche Impulse sind in diesem Bereich erst im Februar zu erwarten, da die Anfang Januar in den Markt entlassenenen non-K-Modelle der 14. Core-Generation augenscheinlich kaum etwas verändert haben, AMDs neue Desktop-APUs der Ryzen 8000G Serie jedoch erst am 31. Januar starten werden.

Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory in den Jahren 2023/24
Absatz Anteile Umsatz Anteile ASPs AM4, AM5, 1200, 1700
44. Woche 2023 4875 Stück 83,0%   17,0% 1,45M € 78,9%   21,1% 283€   370€ 2140, 1905, 60, 740
45. Woche 2023 4175 Stück 78,6%   21,4% 1,25M € 74,1%   25,9% 282€   361€ 1670, 1610, 70, 825
46. Woche 2023 5335 Stück 82,4%   17,6% 1,61M € 78,4%   21,6% 288€   370€ 2185, 2210, 80, 860
47. Woche 2023 11'020 Stück 89,0%   11,0% 3,46M € 86,8%   13,2% 306€   378€ 4350, 5460, 40, 1170
48. Woche 2023 10'840 Stück 89,9%   10,1% 3,23M € 87,5%   12,5% 290€   370€ 4210, 5540, 70, 1020
49. Woche 2023 7670 Stück 86,4%   13,6% 2,11M € 83,2%   16,8% 265€   339€ 3350, 3275, 95, 950
50. Woche 2023 7160 Stück 88,8%   11,2% 1,94M € 85,6%   14,4% 261€   349€ 3270, 3090, 40, 740
51. Woche 2023 6710 Stück 88,5%   11,5% 1,85M € 85,4%   14,6% 266€   351€ 3120, 2820, 40, 730
52. Woche 2023 5490 Stück 89,4%   10,6% 1,50M € 86,4%   13,6% 264€   350€ 2460, 2450, 40, 540
1. Woche 2024 6120 Stück 90,5%   9,5% 1,64M € 87,3%   12,7% 258€   358€ 2820, 2720, 50, 530
2. Woche 2024 6105 Stück 87,1%   12,9% 1,66M € 84,3%   15,7% 263€   332€ 2450, 2870, 80, 705
3. Woche 2024 5915 Stück 87,1%   12,9% 1,59M € 84,1%   15,9% 260€   332€ 2520, 2630, 65, 690
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag

Daneben ist auffallend, um wieviel geringer der Absatz an Grafikkarten bei der Mindfactory ist als an Prozessoren: Über das Jahr 2023 hinweg verkaufte die Mindfactory pro Woche gewöhnlich 3000-4000 Grafikkarten, allerdings auch gewöhnlich 4000-6000 Prozessoren. Zudem ist die Differenz in den ersten Jahreswochen 2024 mit ca. 3500 Grafikkarten gegenüber ca. 6000 CPUs nochmals deutlicher. Dies ist deswegen bemerkenswert, als dass Grafikkarten im DIY-Geschäft eigentlich viel öfter gehen sollten als Prozessoren. Letztere werden gewöhnlich länger genutzt und auch gern einmal im Rahmen von Komplett-PCs erstanden, was somit in dieser Statistik nicht auftauchen würde. Im gesamten DIY-Markt sollte somit das Verhältnis zwischen verkauften Grafikkarten und Prozessoren eher bei 2:1 liegen – bei der Mindfactory geht es derzeit schon in Richtung der glatt umgekehrten Verhältnisses. Da bekannt ist, dass die Mindfactory Einwohner-normiert genauso viel Prozessoren wie Amazon USA verkauft und in diesem Feld somit eine sehr bedeutsame Marktgröße darstellt, bedeutet dies für Grafikkarten: Dort mag die Mindfactory ein wichtiger Händler sein, ist aber bei weitem nicht so hoch anzusiedeln wie im Prozessoren-Feld.

Letztlich läßt sich dies auch immer wieder durch den Geizhals-Preisvergleich belegen: Im Prozessoren-Feld führt die Mindfactory die Bestpreis-Listen zu weiten Teilen an, egal ob AMD- oder Intel-Prozessoren. Im Grafikkarten-Feld trifft dies auch noch auf AMD-Modelle zu, bei nVidia-Modellen gibt es neben der Mindfactory jedoch eine Handvoll anderer Händler, welcher täglich um die Spitzen-Positionierung streiten. Interessanterweise könnte der sich durch die Mindfactory-Zahlen jeweils ergebende Marktanteil im Prozessoren-Bereich sogar näher am Deutschland-weiten Marktanteil (des DIY-Segments) liegen als im Grafikkarten-Segment. Dies ist aber natürlich nur eine Überlegung, zu welcher keine Belege vorliegen – was auch das generelle Problem darstellt: Die anderen Händler legen ihre Absatzzahlen nun einmal nicht offen (wurde erfolglos probiert), womit die Mindfactory-Zahlen die einzigen auswertbaren Daten bleiben.