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News des 26. Mai 2025

Die Straßenpreise der Grafikkarten-Neuvorstellungen 2025 haben sich zuletzt wieder positiv bewegt, in Fortschreibung der zuletzt sehenden Tendenzen: Dies bedeutet, die Bewegung fand primär bei nVidia statt und dort auch vorwiegend bei diesen Karten, die (bislang) noch die größte Preisübertreibung gegenüber dem umgerechneten Listenpreis hatten – im genauen der GeForce RTX 5090. Jene Karte fällt nun endlich deutlich gegenüber den bisherigen Preisen in Richtung ihres Listenpreises, aus vor 11 Tagen immerhin noch +26% Preisübertreibung (aktueller Bestpreis vs. umgerechneter Listenpreis) wurden derzeit noch +14%. Mit ab 2399 Euro ist sogar die ursprüngliche UVP von 2329 Euro in Sichtweite geraten, für die später auf 2229 Euro gesenkte aktuelle UVP muß der Preis aber noch etwas arbeiten. So oder so kann man inzwischen von einer klaren Entspannung bezüglich der Preislagen der 2025er nVidia-Grafikkarten im deutschen Einzelhandel reden. Zugleich darf mit den aktuell erreichten Preisständen dann auch als erwiesen gelten, dass die Listenpreise der neuen nVidia-Modelle sehr wohl real und sehr wohl auch in der Praxis erreichbar sind.

9070 9070 XT 5070 5070 Ti 5080 5090
26. Mai 649-700€ 728-780€ 559-610€ 799-880€ 1077-1200€ 2399-2700€
akt. Preisübertreibung +12% +15% –3% +1% +2% +14%
15. Mai 648-700€ 739-780€ 565-620€ 829-900€ 1104-1200€ 2649-2850€
5. Mai 648-700€ 749-800€ 589-630€ 849-920€ 1132-1250€ 2779-3000€
29. April 649-710€ 749-800€ 589-630€ 819-900€ 1129-1250€ 2799-3000€
18. April 649-700€ 749-800€ 599-650€ 837-920€ 1186-1300€ 2799-3000€
10. April 669-720€ 769-830€ 649-690€ 899-970€ 1199-1330€ 2899-3000€
4. April 658-720€ 765-830€ 649-700€ 919-1000€ 1249-1400€ 2899-3200€
30. März 671-730€ 789-850€ 639-680€ 949-1030€ 1393-1470€ 2939-3300€
25. März 677-730€ 789-850€ 649-690€ 969-1040€ 1399-1500€ 2990-3400€
19. März 699-760€ 828-900€ 659-750€ 1009-1100€ 1439-1550€ 3288-3600€
14. März 699-760€ 826-900€ 699-780€ 1049-1150€ 1449-1600€ 3419-3600€
11. März 699-800€ 849-920€ 795-860€ 1009-1150€ 1469-1650€ 3249-3600€
9. März 749-830€ 898-980€ 796-850€ 1079-1160€ 1509-1650€ 3499-3600€
6. März 729-900€ 919-1200€ 809-930€ ? ? ?
23. Februar - - - ~1300€ ~1600€ ~3800€
Release 6. März 2025 6. März 2025 5. März 2025 20. Februar 2025 30. Januar 2025 30. Januar 2025
Listenpreis $549  (= 579€) $599  (= 632€) $549  (= 579€) $749  (= 790€) $999  (= 1054€) $1999  (= 2108€)
Preisübertreibung des aktuellen Bestpreises gemäß Geizhals-Preisvergleich gegenüber dem US-Listenpreis (umgerechnet zum Schnitt der Vorwoche gemäß Investing)

Bei den 2025er AMD-Modellen sieht dies noch ein gutes Stück anders aus. Zwar bewegte sich die Radeon RX 9070 XT wiederum um ein kleines Stück, deren Preisübertreibung geht somit auch endlich weg von der 20%-Marke. Aber es zeigt sich dafür auch, dass beide AMD-Grafikkarten die konsequent höheren Preisübertreibungen gegenüber den neuen nVidia-Modellen aufweisen, den Sonderfall der GeForce RTX 5090 (Seitenbedarf für AI-Zwecke) einmal außen vor lassend. Und bei der Radeon RX 9070 (non-XT) bewegt sich auffällig seit Mitte April gar nichts mehr, seit diesem Zeitpunkt konnte sich selbst die Radeon RX 9070 XT preislich nur um eher mittelprächtige –21 Euro verbessern. Dies läßt nach wie von die Annahme zu, dass AMDs interne Listenpreise für diese Karten eigentlich auf $599 und $699 lauten, eventuell (wegen der sich doch bewegenden Preise zur Radeon RX 9070 XT) auch auf $599 und $649. Dies sind in jedem Fall 50 Dollar mehr als offiziell angesetzt ($549 und $599) und entspricht auch den Aussagen von Einzelhändlern zum 9070er Marktstart, wonach der offizielle Listenpreis seinerzeit nur mittels extra Rabatten für jedoch eine (klar) limitierte Kartenanzahl angeboten werden konnte.

Passend hierzu berichten VideoCardz von einer ersten Preisnotierung der GeForce RTX 5090 unter UVP – und zwar in Finnland, wo der Mehrwertsteuer-Satz bei höheren 24% liegt und die UVP somit auf 2339 Euro lautet (umgerechnet ähnlich der aktualisierten deutschen UVP). Der aktuelle Bestpreis für die GeForce RTX 5090 in Finnland liegt hingegen bei 2300 Euro, sprich –39 Euro unterhalb der UVP. Das Niveau des umgerechneten US-Listenpreises ist damit aber noch nicht erreicht, dafür müsste man in Finnland auf ~2197 Euro herunterkommen. Zumindest liegt die Preisübertreibung gegenüber dem US-Listenpreis in diesem Fall bei nur noch +5%, was ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass auch die GeForce RTX 5090 selbigen erreichen kann. Sicherlich dürfte nVidia inzwischen auch die Fertigung des zugrundeliegenden GB202-Chips besser im Griff haben und schlicht mehr an diesen Chips liefern können.

Selbiges ist aber auch nötig, denn nun droht erstmals wieder die Situation der Verwendung eines Consumer-Grafikchips für (breite) HPC/AI-Zwecke. Wie Golem und Heise berichten, soll der wegen der neuen US-Exportregelungen abgesagten bisherigen HPC/AI-Chips angesetzte Ersatz namens "B40" nunmehr GB202-basiert erscheinen. Darauf deutet zum einen die Performance-Klasse (sehr viel deutlich langsamer als B200 & B300) sowie die Verwendung von GDDR7-Speicher hin – selbigen gibt es nirgendwo im eigentlichen HPC/AI-Portfolio von nVidia, da der dort zugrundeliegende GB100-Chip "nur" über ein HBM-Speicherinterface verfügt. Wirklich neue Chips auflegen will nVidia wohl auch nicht, was aber natürlich auch nicht zur terminlichen Zielsetzung passt, bei welcher man schon im Juni sein neues China-Produkt präsentieren will. Insofern die "B40" HPC/AI-Lösung für China ein geschäftlicher Erfolg sein sollte, könnte dies bei zu knapper Chip-Fertigung wiederum zu unzureichenden Nachlieferungen an GeForce RTX 5090 Grafikkarten führen. Zwar sind 4nm-Wafer bei TSMC eigentlich kein Problem mehr (es limitiert die Verfügbarkeit von "Advanced Packaging" sowie passendem HBM-Speicher), aber ehe die Produktion des GB202-Chip so weit hochgefahren ist, dass es für Consumer- und HPC/AI-Zwecke gleichzeitig reicht, können durchaus zwei Quartale vergehen.

Hier deutet sich also durchaus eine kommende Dürrephase bei der GeForce RTX 5090 mit denkbarerweise wiederum steigenden Einzelhandelspreisen an. Dies muß allerdings nicht zwingend passieren, denn angeblich muß nVidia die "B40" HPC/AI-Lösung wegen der US-Exportvorgaben derart harsch beschneiden, dass selbst die auf älterer Fertigungstechnologie hergestellten China-Kontrahenten demgegenüber bestehen können bzw. vielleicht sogar attraktiver sind. nVidia verliert mit diesen neuen US-Exportvorgaben zumindest sicher sein bisheriges Hauptargument, dass man pro Chip die (weit) überlegene Performance hat. Und dies ist selbst in einem Segment, wo man die Beschleuniger wahlfrei miteinander kombinieren kann, etwas wert. Denn wenn es um wirklich große Rechenleistungen geht, dann spielt es durchaus eine Rolle, ob man 1000 oder 10'000 Beschleuniger verbauen, mit Strom, Steckplätzen, Kühlung und Anbindung versorgen sowie insgesamt koordinieren muß.

Unsererseits leider völlig mißraten ist der gestrige Hinweis zu Intels Battlemage-Grafikkarten gemäß des Tweets von X86 is dead&back @ X. Fälschlicherweise wurde hierbei unsererseits überlesen, dass die genannten Speichergrößen auf "Megabyte" und nicht auf "Gigabyte" lauten. Zielsetzung des Tweets war also nicht die VRAM-Menge der jeweiligen Intel-Grafikkarten (welche zudem unpassend wäre), sondern natürlich allein die Menge an Level2-Cache der einzelnen Intel-Grafiklösungen. Und hierbei war die Neuheit schlicht, dass der "BMG-G31" Grafikchip der kommenden Arc B770 als mit 24 MB Level2-Cache ausgerüstet beschrieben wurde. Dazu passt, dass 13,5 und 18 MB tatsächlich die Mengen an Level2-Cache bei Arc B570 & B580 darstellen. Das ganze ist also unsererseits komplett in den falschen Hals geraten, womöglich wegen der allgegenwärtigen VRAM-Diskussion. Wir bitten natürlich um Entschuldigung für diesen blöden Fauxpas.

B570 13.5 MB
B580 18MB
B770 24MB

Quelle:  X86 is dead&back @ X am 25. Mai 2025