27

News des 27. September 2023

Wie bekannt ist Intels "Meteor Lake" grundsätzlich nur für Notebook-Prozessoren gedacht – inklusive auch jener Desktop-Geräte, wo man üblicherweise Mobile-Prozessoren einsetzt (AiOs und Mini-PCs). Eine regelrechte Desktop-Ausführung (sprich gesockelte Modelle) ist hingegen wohl nicht geplant, resultierend aus dem Umstand, dass Meteor Lake hierfür die großen Dies fehlen, welche die ausreichende Anzahl an CPU-Kernen bieten. Bei "Alder Lake" und "Raptor Lake" hat Intel für denselben Bedarf an CPU-Kernen folgende Dies angesetzt: Ein großes Raptor-Lake-Die mit 8C+16E samt kleiner iGPU sowie ein mittelgroßes Alder-Lake-Die mit 6C+8E samt großer iGPU (nebst eventuell weiteren, noch kleineren Dies). Bei Meteor Lake wurde hingegen jenes große Die gestrichen und gibt es maximal das mittelgroße Die – welches wie gesagt auf 6 Performance- und 8 Effizienz-Kerne limitiert ist.

    Intel "Meteor Lake"

  • Tile-basierter Aufbau aus 3-4 Tiles auf einem Interposer
  • CPU-Tile mit 6 Performance-Kernen ("Redwood Cove") und 8 Effizienz-Kernen ("Crestmont")
  • SoC-Tile mit zwei weiteren Effizienz-Kernen ("Island", technologisch wie "Crestmont")
  • 8 Lanes PCI Express 5.0
  • 128 Bit DDR5/LPDDR5-Speicherinterface
  • Einsatzzweck: Notebook-Prozessoren (damit auch für AiOs und Mini-PCs)
  • gesockelte Ausführungen unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich (Sockel "LGA1851", wie auch der Nachfolger "Arrow Lake")
  • Verkaufsname: 1. Core-Generation (ohne "i")
  • Release: 14. Dezember 2023

Dass Intel hier tatsächlich mit maximal 6P+8E anrückt, bestätigt sich durch einen Benchmarkdatenbank-Eintrag, ergo gibt es Meteor Lake auch im Mobile-Bereich (erst einmal) nicht mehr CPU-Kerne als bisher schon. Genau an dieser Stelle wäre aber noch eine gewisse Unklarheit zu beseitigen: Jene, ob die Effizienz-Kerne im SoC-Tile gleichzeitig zu den anderen CPU-Kernen arbeiten können – und somit Meteor Lake im besten Fall doch zwei CPU-Kerne mehr hätte (als die H/P-Ausführungen von Raptor Lake). Bekannt ist schon, dass in jedem Fall alle CPU-Kerne im Windows-Taskmanager angezeigt werden – aber dies muß keinen Bezug auf die gleichzeitige Nutzbarkeit haben. In Frage steht hier indirekt, ob es sinnvoll ist für Intel, CPU-Daten zwischen zwei Tiles zu bewegen. Normalerweise könnte man das verneinen – eine dennoch vorhandene Fähigkeit hierzu würde allerdings die Option ergeben, irgendwann mehrere CPU-Tiles in einem Prozessor zu verbauen.

WCCF Tech zeigen erste Geekbench-Werte zum "Core Ultra 7 165H", dem wahrscheinlichen Mobile-Spitzenmodell von Meteor Lake. Jene fallen mit 2502 SC- und 12'545 MC-Punkten allerdings nur teilweise besser als beim Core i9-13900H aus (2450 / 12'800). Es wurde allerdings "früher" auch schon ein "Core Ultra 7 155H" mit 2346 SC-Punkten samt 12'853 MC-Punkten erspäht, ergo liegt da noch ein wenig Varianz in den Ergebnissen. Zumindest aber scheinen die Meteor-Lake-basierten Prozessoren keine wirklich andere Performance-Klasse aufzumachen, dies sieht eher nach einem technologischen Update ohne jedoch abweichende Performance aus. Denkbarerweise könnten andere Benchmarks bessere Ergebnisse pro Meteor Lake erbringen oder aber kann Meteor Lake an anderer Stelle (beispielsweise bei niedrigeren Watt-Bereichen) seine Vorteile besser zur Geltung bringen. Und möglicherweise liegt gerade hier jener Haken, welcher Intel vom (wirklichen) Desktop-Einsatz bei Meteor Lake abgehalten hat: Meteor Lake ist gut auf niedrigen Betriebspunkten – und wird um so schlechter, je höher die Wattage ist. Bei der H-Klasse kann man somit die Performance des Vorgängers halten, darüber hinausgehend wird das Verhältnis (anzunehmenderweise) dann so schlecht, dass kein Meteor Lake mehr lohnt.

YouTuber RedGamingTech (via PC Games Hardware) bringt aktualisierte Spezifikationen zu AMDs "Zen 5", bezogen auf rein die Consumer-Variante "Granite Ride". Wirklich groß ändert sich an den Details zu den Zen5-Innereien eigentlich nichts, das allermeiste war schon von früheren Gerüchten her bekannt. Der interessantere Punkt ist somit, dass der YouTuber weiterhin auf dem vergleichsweise hohen IPC-Gewinn von +20-30% im Singlethread-Modus besteht – jener allerdings auch mit einem kleinen Taktratenabschwung verbunden sein soll. Letzterer wird mit "wahrscheinlich mindestens 200-300 MHz" nur vergleichsweise ungenau beschrieben, es könnte somit also auch etwas mehr sein. 300 MHz sind ausgehend von 5.7 GHz derzeitigem AMD-Maximaltakt aber auch nur 5% weniger Taktrate. Dies behindert sicherlich den IPC-Gewinn, aber der Verlust durch den niedrigeren Takt hält sich somit doch im Rahmen.

ZEN 5 UPDATE
IPC gains 20-30 percent (1T). Higher seems more likely according to sources, but I am remaining skeptical for now.
Clocks receive a regression vs zen 4 (likely at least 200-300mhz)
CCD = 8 cores (high confidence)
SMT-2 (HIGH CONFIDENCE)
AM5 platform (high confidence)
Identical IOD as Zen 4 (high confidence)
Likely low to small memory speed improvements (mid confidence)
Zen 5 only for Granite Ridge | Zen 5C for APU / Server only.
Wider decoders (mid to high confidence)
Increases in load/store bandwidth (likely, but uncertain)
General improvements to the logic units
New CPU instructions | Including FP16 AVX512 (high confidence)
L1 caches larger (very high confidence)
L2 cache = 1MB (very high confidence)
L3 cache = potential changes, I don't know.
16 cores / 32 Threads (high confidence).
TSMC 4nm (Granite Ridge)
Q2, 2024 release date I Late Q4 for X3D (potentially off by 1Q)

Quelle:  RedGamingTech @ YouTube am 21. September 2023

Singlethread-mäßig sind somit eher +15-25% zu erwarten, beim Multithread-Gewinn kann man leider nur spekulieren: Auf gleicher Kern-Anzahl könnte es im Idealfall dasselbe sein, wegen Stromverbrauchs-Limitierungen wäre allerdings auch etwas weniger nicht verwunderlich. Im generellen Maßstab verwundert der (angebliche) kleine Taktraten-Rückschritt eventuell auf den ersten Blick. Jener war jedoch denkbarerweise notwendig, denn wie schon des längerem bekannt, bläst AMD mittels Zen 5 die CPU-Kerne einigermaßen auf, jene sollen klar mehr Singlethread-Power aufweisen. Und dies ist heutzutage das schwierigste Feld überhaupt, dafür opfert man normalerweise deutlich mehr Transistoren als es dann Leistungsgewinn gilt. Aber viele Anwendungen sind mit mehr Multithread-Power – welche man vergleichsweise einfach über mehr CPU-Kerne bekommt – nicht mehr gut zu beschleunigen, womit AMD hier dieses heiße Eisen anpackt.

Daneben wäre noch zu erwähnen, dass der YouTuber wieder einmal die 4nm-Fertigung für "Granite Ridge" ansetzt, nachdem es hierzu in der Vergangenheit widersprüchliche Informationen zwischen den Nodes "3nm" und "4nm" gegeben hatte. Besonders interessant wird das ganze dadurch, dass andere Quellen inzwischen klar davon ausgehen, dass die regulären Server-Varianten von "Zen 5" (sprich nicht Zen5c) auf Basis von TSMCs 3nm-Fertigung erscheinen werden. Insofern somit die 4nm-Fertigung der Consumer-Variante zutrifft, würde AMD erstmals die beiden Marktsegmente mit jeweils eigenen CCDs bedienen, während bislang alle Zen-CDDs aus der Fertigung kommend frei sind in der Verwendung, somit sowohl ins Consumer- als auch ins Server-Segment gehen können. Sicher ist diese Auflösung natürlich noch nicht – und leider läßt sich dieser Punkt auch nicht aus eventuellen Benchmark-Leaks erkennen, kann somit von AMD bis zur Vorstellung geheimgehalten werden.