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News des 27./28. August 2022

Von Twitterer Greymon55 kommt der Hinweis, dass die Massenfertigung einer "Navi-3X-Lösung mit 9 Chiplets" begonnen haben soll. Gleichfalls soll eine Navi-3X-Lösung mit gleich 13 Chiplets in Entwicklung sein, welche damit allerdings noch ein gutes Jahr von der Massenfertigung entfernt wäre. Die jetzt anstehende 9-Chiplet-Lösung kann gemäß des bekannten Wissens zur Konzeption der Navi-3X-Grafikchips eigentlich nur Navi 32 mit extra 3D V-Cache sein: 1 GCD, 4 MCDs und 4 extra Cache-Chips ergeben genau jene 9 Chiplets. Überraschend wären hieran drei Dinge: Erstens hat man Navi 32 nicht unbedingt mit 3D V-Cache erwartet – weil dies Navi 31 nahezu zwingt, genauso mit diesem Extra-Cache anzutreten. Zweitens würde man Navi 31 eigentlich vorher erwarten – wobei natürlich die Produktionsmeldung zu Navi 31 einfach nur nicht durchgedrungen sein muß, die Leaker können kaum jemals ein 100%ig vollständiges Bild liefern.

9 Chiplets navi3 started to be mass-produced. I was wondering what it was and why it was not a 7 but a 9.
A navi with 13 Chiplets began development. It's still a long way from mass production, about a year from now.

Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 28. August 2022
 
The new 3D package has been completed, with 2 layers of stack validation, which will apply to the new CPU and GPU.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 28. August 2022
 
This means that the technology allows them to stack 1 or 2 layers at will, but I don't know what the final product is.
Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 28. August 2022

Interessant ist allerdings der dritte Einwand: Denn die ebenfalls genannte 13-Chiplet-Lösung entspricht genau Navi 31 mit 3D V-Cache (1 GCD, 6 MCDs, 6 extra Cache-Chips). Insofern jene noch ein ganzes Jahr entfernt sein soll (wäre dann wohl für einen Radeon RX 7000 Refresh gedacht), würde für dieses Jahr dann Navi 32 mit 3DVC gegen Navi 31 ohne 3DVC stehen. Dies macht beim Infinity Cache nicht den ganz großen Unterschied (128 MB vs 96 MB), sieht aber dennoch etwas komisch aus. Aber natürlich kann dies bei bruchstückhaften Vorab-Infos immer vorkommen und mit weiteren hereinkommenden Daten könnte sich hier durchaus noch ein sinniges Bild ergeben. Beachtenswert zudem die Nebeninformation des Twitterers, dass AMD nun auch 3DVC-Stacking unterstützt – sowohl im CPU- als auch GPU-Bereich. Dies muß nicht zwingend in aktuell anstehenden Produkten auftauchen, ist jedoch nunmehr eine Option für die Zukunft.

Die PC Games Hardware macht auf interessante Aussagen des nVidia-CEOs Jensen Huang zu den durchschnittlichen Grafikkarten-Preisen (ASP) aufmerksam, welche im Zuge der jüngsten Quartalszahlen im Gespräch mit Börsenanalysten fielen: Danach sieht nVidia heutige Grafikkarten wie als "Spielekonsolen für den PC" an, welche allerdings mittels ihrer Möglichkeiten zur Content-Erzeugung sogar mehr als eine Spielekonsole können. Demzufolge strebt nVidia zumindest eine durchschnittliche Preissituation im Rahmen üblicher Spielekonsolen-Preise an – sprich irgendwo im Rahmen von 500 Dollar. Für einen Durchschnittspreis von Grafikkarten ist dies schon reichlich gehoben, schließlich sind üblicherweise die Stückzahlen im Mainstream- und Midrange-Segment deutlich höher als im HighEnd- und Enthusiasten-Segment.

Lately, game consoles are selling for about $599. And the reason for that is because it's more useful than ever. You use your game console for your greatest form of entertainment, and you use it for a very, very long time. And GeForce essentially is a game console inside your PC. And we've always believed that the ASP of GeForce should drift toward the average selling price of a game console. And so it should be something along the lines of $500 or so roughly at this time.
...
And so the GeForce is not just for gaming for them, the GeForce is essentially their creative workstation as well. And so there are several dynamics that are causing the ASP of GeForce to go up, and we've been seeing this trend for several years now.

Quelle:  nVidias CEO Jensen Huang im Gespräch mit Analysten zu den nVidia-Geschäftszahlen Q2/2022 am 24. August 2022, notiert von The Motley Fool

Allerdings ging es selbst zu den Zeiten vor der großen Cryptomining-Sause bereits in die Richtung dieser hohen durchschnittlichen Grafikkarten-Preise: Jon Peddie Research berichten für das zweite Quartal 2020 einen weltweiten durchschnittlichen Grafikkarten-Verkaufspreis von 420 Dollar, für das dritte Quartal 2020 auf 487 Dollar steigend (wahrscheinlich US-typisch ohne Mehrwertsteuer gerechnet). Danach kam dann das Cryptomining, die Marktverknappung und rasch steigende Preise, heuer nun stehen allgemeine Inflation sowie eine neue Grafikkarten-Generation mit (zu erwartend) höherer Preisstruktur an. Ergo könnte jener durchschnittliche Grafikkarten-Preis von 500 Dollar aufwärts selbst nach dem Ende des Cryptomining-Hypes halten. Dies bedingt dann allerdings sicherlich wiederum ein Angebots-Portfolio, welches – wie bei Ampere – erst bei 249 Dollar Listenpreis (mittels der GeForce RTX 3050) anfängt, kleinere Bedürfnisse dann gar nicht mehr bedient. In gewissem Sinne drückt der nVidia-CEO somit aus, das man sein Augenmerk eher nur noch auf mittlere und große Grafikkarten richtet.

Einschränkenderweise wäre zu anzumerken, dass diese Aussagen des nVidia-CEOs gegenüber Börsenanalysten auch aus einer ganz anderen Sichtweise als jener gegenüber Konsumenten entstanden sind: Die Börsenanalysten sorgten sich eher um zu niedrige bzw. fallende Durchschnitts-Preise – worauf die nVidia-Antwort jenen bestmöglich Honig ums Maul schmiert. Inhaltlich hat nVidia jedoch recht wenig verwertbares gesagt – nur um nicht zugeben zu müssen, dass die Durchschnittspreise im aktuellen Cryptomining-Kater sowie der laufenden RTX30-Lagerbereinigung natürlich erst einmal sinken müssen. Mittelfristig dürfte nVidia natürlich wiederum ein höheres Durchschnittspreis-Niveau anpeilen können (als vor dem Boom), aber kurzfristig wird man das mittels des Cryptomining-Booms auf mehr als das Doppelte hochgetriebene Niveau der weltweiten Grafikkarten-Verkaufspreise erst einmal wieder abgeben müssen. Wie substantiell die nVidia-Antwort also war, darf mit diesem Hintergrund durchaus in Frage gestellt werden.

Laut einem Nutzer beim chinesischen Dienst Weibo, welcher augenscheinlich schon einen Ryzen 9 7950X in den Händen hält, hat der kommende 16-Kern-Prozessor einen maximalen (realen) Boosttakt von 5.85 GHz. Dies wird allerdings nicht AMDs offizielle Boosttakt-Angabe darstellen, jene liegt üblicherweise etwas tiefer – laut (unbestätigen) Vorab-Informationen bei 5.7 GHz für dieses Prozessoren-Modell. Die vorgenannten 5.85 GHz scheinen vielmehr der Maximaltakt ("Fmax") zu sein, welchen Angstronomics bereits vor einiger Zeit (ohne SKU-Angabe) für die Zen-4-Generation genannt hatten. All diese Details dürften sich dann aber schon in der Nacht von Montag auf Dienstag aufklären, wenn AMD die "Ryzen 7000" Prozessoren mittels eines Livestream-Event ab 1 Uhr (morgens) deutscher Zeit vorstellen wird.

Hardware Takt TDP/PPT Liste Release
Ryzen 9 7950X Zen 4, 16C/32T, 16+64 MB L2+L3 ?/5.7 GHz 170/230W ? 27. Sept. 2022 (?)
Ryzen 9 7900X Zen 4, 12C/24T, 12+64 MB L2+L3 ?/5.6 GHz 170/230W ? 27. Sept. 2022 (?)
Ryzen 7 7700X Zen 4, 8C/16T, 8+32 MB L2+L3 4.5/5.4 GHz 105/142W ? 27. Sept. 2022 (?)
Ryzen 5 7600X Zen 4, 6C/12T, 6+32 MB L2+L3 ?/5.3 GHz 105/142W ? 27. Sept. 2022 (?)
Anmerkung: alle Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen