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News des 3. Oktober 2023

Die PC Games Hardware ist der Frage nachgegangen, ob Cyberpunk 2077 v2.0 auf Linux tatsächlich deutlich schneller läuft als auf Windows. Die entsprechend angestellten Benchmarks ergeben ein eindeutiges Bild zugunsten dieser Aussage, mit einem sogar überraschend hohen Performance-Plus auf Seiten von Linux, +16% bis +28% je nach Auflösung entsprechen letztlich einer ganzen Grafikkarten-Klasse. Über die Begründung für diesen hohen Unterschied kann man nur diskutieren, ein richtigen "rauchenden Colt" gibt es hierzu nicht. Zwar kann man Linux als weniger Speicher-fressend und generell effizienter arbeitend einordnen, aber normalerweise sollten dies keine derart großen Performance-Unterschiede provozieren, gerade nicht bei einem so Hardware-fordernden Spiele-Titel (welche üblicherweise streng an irgendeinem Hardware-Limit hängen).

Cyberpunk 2077 v2.0 avg fps min fps (P1)
Windows → Linux: FullHD/1080p +28,2% +22%
Windows → Linux: WQHD/1440p +15,8% +19%
Windows → Linux: 4K/2160p +15,9% +26%
gemäß der Benchmarks der PC Games Hardware

Die Auflösungs-Skalierung zeigt zudem auch nicht gerade in eine einheitliche Richtung: Bei der durchschnittlichen Framerate liegen die Performance-Gewinne unter FullHD klar vorn, was erst einmal auf eine (viel) bessere CPU-Ausnutzung unter Linux hindeutet. Die Minimum-Frameraten, welche näher an der eigentlichen CPU-Performance liegen sollten, ergeben hingegen ein uneinheitliches Bild mit dem größten Performance-Sprung sogar unter der 4K-Auflösung. Hier bleiben einige Fragen offen, aber zumindest dürfte eine viel bessere CPU-Ausnutzung unter Linux eine gewichtige Größe unter diesen Punkten sein, welches dieses Ergebnis erzeugt haben. Wieso der Unterschied so groß ist, können dann wohl nur Linux-Insider oder die Spieleprogrammierer (nach tiefgehender Recherche) beantworten. In jedem Fall ist ein solch großer Unterschied zwischen Windows und Linux eher ein Ausreißer als denn Normalität, kommen jene unter größeren Tests üblicherweise Performance-gleich heraus.

VideoCardz zeigen geleaktes Marketing-Material von Intel Japan, welches einige der Details zum "Raptor Lake Refresh" mehr oder weniger offiziell bestätigt. Die Modell-Namen werden zwar nicht genannt, aber augenscheinlich handelt es sich um die Daten der drei K-Modelle Core i5-14600K, Core i7-14700K und Core i9-14900K, zu welchen Kern-Anzahl und maximale Taktrate hiermit bestätigt werden. Die Gerüchteküche hatte hierzu in der Vergangenheit ein gutes Werk getan und die Daten der kommenden K-Modelle der 14. Core-Generation augenscheinlich sehr akkurat vorhergesagt. Für die anderen Prozessoren fehlt noch eine entsprechende Bestätigung, aber es würde verwundern, wenn es da noch große Abweichungen geben sollte (was allerdings bei erst im Januar 2024 erscheinenden Modellen nie gänzlich auszuschließen ist).

Kerne P-Takt L2+L3 PBP/MTP Änderung ggü. Vorgänger
Core i9-14900K (F) 8C+16c/32T 3.2/6.0 GHz 32+36 MB 125/253W +200 MHz Base- & Boosttakt
Core i9-14900 (F) 8C+16c/32T 2.0/5.8 GHz 32+36 MB 65/?W +200 MHz Boosttakt
Core i7-14700K (F) 8C+12c/28T 3.4/5.6 GHz 28+33 MB 125/253W +4 E-Kerne, +200 MHz Boosttakt, mehr L2+L3
Core i7-14700 (F) 8C+12c/28T 2.1/5.4 GHz 28+33 MB 65/?W +4 E-Kerne, +200 MHz Boosttakt, mehr L2+L3
Core i5-14600K (F) 6C+8c/20T 3.5/5.3 GHz 20+24 MB 125/253W +200 MHz Boosttakt, +72W PBP
Core i5-14600 6C+8c/20T 2.7/5.2 GHz 20+24 MB 65/?W +200 MHz Boosttakt
Core i5-14500 6C+8c/20T 2.6/5.0 GHz ?+24 MB 65/?W +100 MHz Basetakt, +200 MHz Boosttakt
Core i5-14400 (F) 6C+4c/16T 2.5/4.7 GHz ?+20 MB 65/?W +100 MHz Boosttakt
Core i3-14100 (F) 4C+0c/8T 3.5/4.7 GHz ?+12 MB 65/?W +100 MHz Basetakt, +200 MHz Boosttakt
Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Beachtenswerte Unterschiede im Vergleich mit der Vorgänger-Generation sind beim Raptor Lake Refresh wie bekannt Mangelware. Zwei Ausnahmen gibt es: Der Core i7 gewinnt vier E-Kerne hinzu, was diese CPU-Klasse deutlich näher an den Core i9 rücken läßt und somit erheblich attraktiver machen dürfte. Und der Core i5-14600K(F) geht von 181 auf 253 Watt Power-Limit nach oben, was hier und da einige Multithread-Benchmarks goutieren dürften. Es besteht allerdings auch die Gefahr, dass dieser Prozessor somit oftmals unnütz Energie verschleudert und letztlich bei der Energieeffizienz gerade im AMD-Vergleich nochmals schlechter wegkommt. Ein gewichtiger noch zu klärender Punkt ist die Größe des Level2-Caches bei den kleineren Modelle: Bleibt es hier beim Stand der 13. Core-Generation, dann verwendet auch die 14. Core-Generation im Mittel- und Unterbau weiterhin Alder-Lake-Dies, sprich Niveau 12. Core-Generation.

Nachdem der Raptor Lake Refresh am 17. Oktober an den Start gehen dürfte, soll laut WCCF Tech AMDs Ryzen Threadripper 7000 am 19. Oktober zumindest offiziell vorgestellt werden. Ob dies dann bereits die Klasse eines Launches bzw. Marktstarts hat, ist derzeit noch unbekannt – die konkrete Wortwahl "unveiled" deutet aber erst einmal nur eine reine Vorstellung an. Erwartet werden Zen-4-basierte Threadripper-Modelle mit 12, 16, 32, 64 und 96 CPU-Kernen, welche die neue TRX50/WRX50-Plattform benutzen und daher logischerweise eigene Mainboards benötigen. AMD wird zudem wie schon bei den letzten Threadripper-Prozessoren allein Pro-Modelle auflegen, welche also nur zu PC-Herstellern und Systemintegratoren gehen, regulär nicht für den Einzelhandel vorgesehen sind. Die Zeiten, wo Threadripper-Prozessoren die Spitze des Consumer-Segments darstellten, sind schließlich vorbei – dies haben die regulären Consumer-Modelle übernommen, nachdem es jene dann auch mit bis zu 16 CPU-Kernen gab.

Threadripper bietet zwar nach wie vor (deutlich) mehr CPU-Kerne samt überragender I/O-Fähigkeiten, aber die vielen CPU-Kerne machen heutzutage Rückschritte bei der maximalen Taktrate nötig, welche die Prozessoren in der Insgesamt-Rechnung unter Consumer-Benchmarks zu stark schaden. Sprich, dem zweifellos vorhandenen Vorteil im Multithread-Bereich steht ein nicht unerheblicher Malus im Singlethread-Bereich gegenüber, zudem skalieren viele im Consumer-Bereich verwendete Benchmarks auch nicht mehr gut mit dieser hohen Menge an CPU-Kernen. In der Summe hat sich somit der Zielmarkt der Threadripper-Modelle klar ins Workstation-Segment verschoben, während man mit den ersten Threadripper-Generationen die Gaming-Gemeinde durchaus auch mit bedient hatte bzw. seinerzeit tatsächlich einiger solcher Systeme bei Gamern im Einsatz waren.