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News des 4. April 2022

Laut VideoCardz wurde der Launch von AMDs "50er"-Refresh der Radeon RX 6000 Serie leicht verschoben – vom 20. April auf den 10. Mai. Für den 20. April bleibt damit weiterhin der Launch des Ryzen 7 5800X3D bestehen, am 10. Mai soll zudem zusätzlich die (bereits für OEMs erhältliche) Radeon RX 6400 auch noch ins Retail-Segment gehen. Zugleich ergaben sich neue Detail-Informationen zu Radeon RX 6650 XT, 6750 XT und 6950 XT: Jene Refresh-Grafikkarten sollen im Referenz-Design durchgehend mit schwarzer Farbgestaltung antreten, gleichlautend zu AMDs Radeon RX 6800 XT in der "Midnight Black" Sonderausführung. Wie bekannt gibt es durchgehend den Sprung von 16 Gbps auf 18 Gbps GDDR6-Speicher, Taktraten-Erhöhungen auf Chip-Seite sind hingegen derzeit nicht bekannt, jedoch weiterhin möglich.

Hardware Differenz zur Vorgänger-Lösung
Radeon RX 6950 XT Navi 21, 80 CU @ 256 Bit, 16 GB GDDR6 16→18 Gbps GDDR6, schwarze Kartenabdeckung, 300→350W TDP
Radeon RX 6750 XT Navi 22, 40 CU @ 192 Bit, 12 GB GDDR6 16→18 Gbps GDDR6, schwarze Kartenabdeckung, 2→3 Lüfter
Radeon RX 6650 XT Navi 23, 32 CU @ 128 Bit, 8 GB GDDR6 16→18 Gbps GDDR6, schwarze Kartenabdeckung, 1→2 Lüfter
Hinweis: Angaben zu noch nicht vorgestellter Hardware basieren auf Gerüchten & Annahmen

Dies trifft ganz besonders deswegen zu, da AMD sowohl Radeon RX 6650 XT als auch 6750 XT im Referenzdesign jeweils einen weiteren Lüfter spendiert. Dies wurde zwar von den Herstellermodellen zu den Vorgänger-Karten größtenteils schon vorweg genommen, aber für die Festlegung von Referenz-Taktraten ist es durchaus wichtig, was jenes Referenzdesign aushalten kann. All zu große Sprünge sind allerdings auch wieder nicht zu erwarten, der Performance-Effekt dieses Refreshs dürfte sicherlich weiterhin im einstelligen Bereich an Mehrperformance liegen. Wenn AMDs Marketing clever ist, dann hängt man die Mehrperformance nicht an die große Glocke und liefert das ganze zum selben Listenpreis aus – dann hätte man ein vernünftiges Argument gegenüber nVidia, welche ihre später veröffentlichten Ti-Lösungen (GeForce RTX 3070 Ti, 3080 Ti & 3090 Ti) allesamt zum klar höheren Preispunkt in den Markt geschickt haben.

Laut einer Hochrechnung bei Igor's Lab dürfte die kommende GeForce RTX 4090 bei angenommen 600 Watt TDP rein für den AD102-Grafikchip ihre 450 Watt verbrauchen – was nahezu mehr als das Doppelte dessen ist, was bei einer GeForce RTX 3090 (aller Vermutung nach) für den dort verbauten GA102-Chip draufgeht (nämlich 230 Watt). Somit kommt die Steigerung der TDP fast ausschließlich dem Grafikchip selber zu gute, das Grafikboard verbraucht hingegen nur weniger mehr zwischen den Generationen – und dies primär auch nur resultierend aus steigenden Wandlerverlusten eben wegen der höheren TDP. Die Rechnung selber wird nicht 100%ig genau sein, aber es ist auch die einzige vergleichsweise exakte Aufstellung, welche außerhalb der heiligen Hallen der Grafikchip-Entwickler & Grafikkarten-Hersteller zu dieser Thematik existiert.

Ein anderer Artikel seitens Igor's Lab widmet sich der Frage, inwiefern das Platinen-Layout der GeForce RTX 3090 Ti bereits AD102-kompatibel ist. Da ist in der bisherigen Berichterstattung (auch an dieser Stelle) wohl einiges ungenau wiedergegeben worden: Denn die Pin-Kompatibilität zwischen GA102 und AD102 bedeutet vergleichsweise gar nichts für die entsprechenden Grafikplatinen und auch dass an den Platinen zur GeForce RTX 3090 Ti noch Platz für zusätzliche Spannungswandler ist, sagt nichts zwingendes aus. Laut Igor's Lab lassen sich diese Platinen jedenfalls nicht für den AD102-Chip verwenden, auch nicht nach Bestückung mit zusätzlichen Bauelementen. Nutzvoll sind jene nur zum Austesten von 600 Watt Stromverbrauch (mittels eines GA102-Chip mit 600W-BIOS), um intern Erfahrungen in diese Richtung hin zu sammeln. Die Platinen zur GeForce RTX 4090 dürften dann jedoch wieder anders aussehen.

Interessant ist allerdings die Aussage, nVidia hätte die Grafikkarten-Hersteller "sehr restriktiv" angewiesen, das Power-Limit der GeForce RTX 3090 Ti sogar "irreversibel" auf 450 Watt zu begrenzen. Denn dies trifft in der Praxis nicht auf alle bislang im Test erlebten GeForce RTX 3090 Ti Modelle zu: Die Palit GameRock OC kommt mit einem Power-Limit von 460 Watt daher, bei Asus Strix OC LC und MSI Suprim X sind es hingegen 480 Watt. Zudem erlauben vielen Herstellermodelle im Übertaktungsmodus ähnlich hohe Watt-Grenzen, selbst 450W-Modelle sind also auf 480 Watt Power-Limit (manuell) trimmbar. Gänzlich außerhalb allen anderen Karten stehend ist dann die Asus Strix OC LC, deren Power-Limit man manuell auf bis zu 516 Watt hochschieben kann. Dies widerspricht sich doch deutlich mit der Aussage einer festen nVidia-Anweisung zugunsten einer unänderbaren Sperre auf 450 Watt Power-Limit bei der GeForce RTX 3090 Ti.

Boosttakt default PL max. PL
Asus GeForce RTX 3090 Ti Strix OC LC 1950 MHz (+90 MHz) 480W (+30W) 516W (+66W)
EVGA GeForce RTX 3090 Ti FTW3 Ultra 1920 MHz (+60 MHz) 450W 480W (+30W)
MSI GeForce RTX 3090 Ti Suprim X 1950 MHz (+90 MHz) 480W (+30W) 480W (+30W)
Palit GeForce RTX 3090 Ti GameRock OC 1890 MHz (+30 MHz) 460W (+10W) ?
Zotac GeForce RTX 3090 Ti AMP Extreme Holo 1890 MHz (+30 MHz) 450W 495W (+45W)