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News des 5. Dezember 2022

Twitterer Harukaze5719 berichtet über Aussagen aus dem chinesischen Boardchannel-Forum zu einer kommenden Preissenkung der GeForce RTX 4080, wobei das Original der Aussage noch nicht aufgetaucht ist, sondern nur in einer Meldung von MyDrivers (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) erwähnt wird. Danach will nVidia Mitte Dezember zu einer Preissenkung in unbekannter Höhe bei der GeForce RTX 4080 schreiten, um deren Preis/Leistungs-Verhältnis zu verbessern und nachfolgend selbige besser abzusetzen. Interessanterweise will nVidia zukünftig deutlich mehr GeForce RTX 4080 verkaufen können, es ist von der 4-5fachen Menge der (zweifellos erfolgreichen) GeForce RTX 4090 die Rede. Um dies tatsächlich zu erreichen, müsste nVidia allerdings zu einem wirklich bedeutsamen Preisschritt greifen, die ansonsten bei Herstellern beliebten optischen Preissenkungen reichen hierfür nicht aus.

According to boardchannels, RTX 4080 will be adjusted price in mid-Dec.
However, the source emphasized price cut isn't afraid of RDNA3, but from its own considerations. Price is appropriately reduced to improve price-perf ratio and stimulate sales.

Quelle:  Harukaze5719 @ Twitter am 5. Dezember 2022

Spekulationen über die genaue Höhe der Preissenkung lohnen derzeit kaum, zudem ist die Meldung selber logischerweise unbestätigt, bevor es weitere Anzeichen hierzu gibt. Aber für den Fall des Falles läßt sich zumindest sagen, dass sich damit natürlich auch die Preispunkte der darunterliegenden RTX40-Karten entsprechend deutlich reduzieren sollten – womit GeForce RTX 4070 Ti, 4070 & Co. eventuell vermeiden können, zum unpassenden Preispunkt zu erscheinen. Die zuletzt aufgemachte Rechnung, dass die nachfolgende GeForce RTX 4070 dann nur noch zum Preis und zur Performance der GeForce RTX 3080 10GB daherkommt, könnte somit schon wieder Makulatur sein – zum Glück, denn mit diesem schlechten Preis/Leistungs-Verhältnis kann sich nVidia einfach nicht im "normalen" Grafikkarten-Markt blicken lassen. Es bleibt zu hoffen, dass sich nVidia angesichts der wie Blei in den Regalen liegenden GeForce RTX 4080 bewußt ist, dass nur ein drastischer Preisschritt diese Karte "retten" kann.

Nicht wirklich als Preissenkung zählt im übrigen die neue Preis-Situation zu GeForce RTX 4080 & 4090 im nVidia-eigenen Online-Shop in Europa, über welche u.a. Cowcotland (und nachfolgend viele andere mehr) berichten. Hierbei verkauft nVidia nunmehr GeForce RTX 4080 & 4090 grob 5% unterhalb der Euro-UVP. Dies ist jedoch allem Augenschein nach keine echte Preissenkung, sondern vielmehr nur eine Anpassung an den zuletzt wieder freundlicher tendierenden Euro/Dollar-Wechselkurs. Die UVP beider Karten wurden halt auf einem Wechselkurs-Niveau von 0,98 Euro/Dollar kalkuliert, derzeit steht es wieder bei 1,05 Dollar/Euro – daher diese Preisanpassung. Eine regelrechte Preissenkung wäre es erst, wenn dies auch auf den US-Shop von nVidia zutreffen würde, dort sieht man jedoch weiterhin die US-Listenpreise. Im Endeffekt scheint nVidia nur sein internes System umgestellt zu haben: Bisher wurde im Euro-Shop die UVP sklavisch eingehalten, gab es nur jährlich eine UVP-Anpassung auf Basis des dann aktuellen Wechselkurses.

Nun geht man anscheinend bei nVidias eigenen Online-Shop diese Schwankungen des Wechselkurses semi-direkt mit. Nochmals direkter passiert dies im übrigen im deutschen Online-Shop von AMD: Dort werden generell die US-Listenpreise angesetzt und jene tagesaktuell umgerechnet. Der deutsche Listenpreis spielt für die reale Preisgestaltung im AMD-Shop hingegen keine praktische Rolle, allein der US-Listenpreis hat Relevanz. Und letztlich ist es ja auch das, was sich bei den Einzelhändlern abspielt: Jene kaufen bei Großhändlern (Distributoren) ein, welche ihrerseits mehr oder weniger alle Ware ab Hafen Shanghai, Shenzhen oder Hongkong zu Dollar-Preisen ordern. Damit gehen auch die Einzelhändler alle Währungskurs-Schwankungen (zeitversetzt) mit und entwickelt die deutsche UVP nirgendwo eine Wirkmächtigkeit. Jene ist halt nur eine grobe Maßgabe, was der tatsächlich wirkmächtige US-Listenpreis in Euro ausgedrückt bedeutet.

VideoCardz haben Geekbench-Werte zur Radeon RX 7900 XTX ausgegraben, welche ihren Weg in die Benchmark-Datenbank dieses synthetischen Testers gefunden haben. Die zuerst bekanntgewordenen OpenCL-Tests sind natürlich Nonsens, denn jene lieferten (womöglich wegen nicht optimierter Treiber) ein augenfällig zu schwaches Resultat. Die nun bekanntgewordenen Vulkan-Tests zeigen diese Schwäche nicht und dürften somit näher an die Realität herankommen. Danach kann sich die Radeon RX 7900 XTX grob in die Mitte zwischen GeForce RTX 4080 & 4090 setzen, mit leichter Tendenz zur kleineren nVidia-Karte. Auf diese Tendenz muß man aber auch noch nicht viel geben bzw. kann sich daran immer noch etwas ändern.

Liste 4K Perf.-Index GB5 (Vulkan)
GeForce RTX 4090 $1599 640% 219'965
Radeon RX 7900 XTX $999 ~530-560% 179'579
GeForce RTX 4080 $1199 484% 154'901
Radeon RX 7900 XT $899 ~440-480% ?
GeForce RTX 3090 Ti $1999 410% 141'134
GeForce RTX 4070 Ti $899 ~380-390% ?
Radeon RX 6950 XT $1099 368% 120'384
Anmerkungen: 4K-Performance bei noch nicht veröffentlichten Karten geschätzt anhand der vorhandenen Hersteller-eigenen Benchmarks, Geekbench-Werte laut der Berichterstattung seitens VideoCardz

So laufen AMD-Karten bisher im Geekbench-Test etwas schlechter als im Spiele-Einsatz (was natürlich bei RDNA3 nicht zwangsläufig wieder passieren muß). Zudem skaliert der Geekbench-Test zumindest an der Leistungsspitze etwas stärker als im Spiele-Einsatz zu beobachten, ergo ist das ganze nur im groben Maßstab belastbar bzw. nur ungefähr als Performance-Maßstab für die später herauskommende Spiele-Performance anzusetzen. Diese grobe Herangehensweise sagt zumindest aus, dass die bisherige Performance-Prognose für die Radeon RX 7900 XTX sehr wohl zu halten ist, potentiell könnte es sogar am oberen Ende jener herauskommen. Ein vergleichsweise hoher Ansatzpunkt würde insbesondere der kleineren Radeon RX 7900 XT zu Gute kommen, welche somit automatisch näher an die GeForce RTX 4080 heranrücken könnte. Viel genauer ist dies derzeit nicht zu sagen, dies wird dann Thema der nächste Woche anstehenden Launch-Reviews zu Radeon RX 7900 XT & XTX sein.

VideoCardz berichten über die Vorstellungs-Pläne seitens Intel zum Jahresanfang 2023: Die CES wird die offizielle Vorstellung von Raptor Lake Mobile sowie non-K sehen, hinzukommend Alder Lake-N sowie die Mainboard-Chipsätze B760 & H770. Die Server-Varianten von "Sapphire Rapids" werden hingegen erst am 10. Januar vorstellt, die Workstation/HEDT-Varianten hingegen im Zeitrahmen 12.-18. Februar. Die kleinere Ausführung "Xeon WX-2000" soll dann im März den Markt erreichen, die größere Ausführung "Xeon WX-3000" im April. Fehlend ist hier somit nur noch der Core i9-13900KS, welcher allerdings dennoch innerhalb des ersten Quartals 2023 erwartet wird. Nochmals VideoCardz berichten zudem über einen italienischen Einzelhändler, welcher einen Countdown zum Marktstart der GeForce RTX 4070 Ti laufen läßt – welcher am 5. Januar 2023 endet.

Nach wie vor wäre es etwas seltsam, eine neue Hardware mitten in der CES (offiziell 5.-8. Januar, die CES-Pressekonferenzen gibt es augenscheinlich jedoch schon am 3. Januar) und vermutlich nur zwei Tage nach offizieller Vorstellung zu launchen – undenkbar ist dies dagegen nicht. Schon am Wochenende hatten WCCF Tech hingegen mit dem "10. Januar 2023" den offiziellen Launch-Termin von Ryzen 7000 non-X genannt. Da auch noch Ryzen 7000 X3D irgendwann im Januar ansteht, ist selbiger Monat jetzt schon ziemlich vollgepackt: Am 3. Januar gibt es die ganzen CES-Events mit Vorstellung vielfältiger neuer Hardware von AMD, Intel & nVidia, hinzukommend mindestens drei Hardware-Launches im weiteren Verlauf des Monats Januar. Dadurch, dass die neuen Hardware-Generationen erst recht spät im Jahr 2022 antreten, werden bei allen drei Chip-Entwicklern viele darauf basierende Produkte erst im Jahr 2023 realisiert bzw. erst mit dem neuen Jahr diese neuen Hardware-Generationen vervollständigt.