Von Twitter & Leaker Kopite7kimi kommt nochmals der Hinweis darauf, dass bei der kommenden Blackwell-Generation nicht mit größeren Speicherinterfaces zu rechnen ist – auch wenn teilweise wohl mal ein 512-Bit-Interface für den GB202-Chip im Gespräch war. Derzeit gilt an der Leistungsspitze jedoch ein 384-Bit-Interface (für den GB202-Chip) als gesetzt, der Rest des Chip-Portfolios soll sich beim Speicherinterface nicht besonders vom Stand der Ada-Lovelace-Generation unterscheiden. Sprich: Irgendwo wird es eine kleine Abweichung geben, aber der größte Teil dürfte identisch sein. Als eine Möglichkeit zur Abweichung darf der GB207-Chip gelten, welchen nVidia eventuell nicht mit einem 128-Bit-Interface, sondern nur einem 96-Bit-Interface ausrüstet. Eine abweichende Variante wäre der GB206-Chip auf einem 192-Bit-Interface, um die Speichermengen im Mainstream-Bereich zu stärken.
Although I still have fantasies about 512 bit, the memory interface configuration of GB20x is not much different from that of AD10x.
Quelle: Kopite7kimi @ Twitter am 9. März 2024
Bezüglich der damit erreichbaren Speichermengen sind mittels des GDDR7-Standards weiterhin alle Möglichkeiten offen – wenngleich es auf Basis jüngster Meldungen ungewiß ist, ob nVidia dies wirklich ausnutzt. Als Zwischenlösung gab es derzeit die These, dass nVidia mit dem initialen Grafikkarten-Portfolio zur Blackwell-Generation weiterhin nur 2-GByte-Speicherchips nutzt, die größeren 3-Gbyte-Chips dann jedoch für eine Refresh-Serie ansetzt. Dies würde dann jedoch erst Hardware des Jahres 2026 betreffen, wo dann der Blick eigentlich eher schon in Richtung noch größerer VRAM-Mengen gehen sollte. Schließlich steht irgendwann die nächste Konsolen-Generation an – und im PC-Bereich wird derzeit immer noch darum gerungen, die passenden VRAM-Mengen für die 2020er Konsolen-Generation bereitzustellen.
Interface-Breite | VRAM @ 2 GB/Chip | VRAM @ 3 GB/Chip | Ada-Vorgänger | |
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GB202 | angebl. 384 Bit | 24 GB | 36 GB | AD102: 384 Bit, 24 GB GDDR6X |
GB203 | whrschl. 256 Bit | 16 GB | 24 GB | AD103: 256 Bit, 16 GB GDDR6X |
GB205 | whrschl. 192 Bit | 12 GB | 18 GB | AD104: 192 Bit, 12 GB GDDR6X |
GB206 | 128 oder 192 Bit | 8 oder 12 GB | 12 oder 18 GB | AD106: 128 Bit, 8 GB GDDR6 |
GB207 | 96 oder 128 Bit | 6 oder 8 GB | 9 oder 12 GB | AD107: 128 Bit, 8 GB GDDR6 |
Hinweis: spekulative Annahmen, kein Leak |
VideoCardz berichten über eine weitere Idee seitens MSI im ewig währenden Wettstreit der Mainboard-Hersteller um (minimal) längere Balken: Mit einem kommenden BIOS-Update für 600er & 700er Mainboards kann man eine Schutzfunktion für Intel-Prozessoren deaktivieren, womit sich jene weniger Strom genehmigen dürfen, in Folge nicht ganz so heiß laufen und damit dessen den Cinebench um immerhin bis zu +3% beschleunigen. Nominell sind weniger Strom & Hitze zu begrüßen, allerdings dürfte die Schutzfunktion durchaus ihren Sinn haben – und MSI warnt sicherlich nicht umsonst vor eventuellen Systeminstabilitäten dadurch. Daneben sollte das Augenmerk der Mainboard-Hersteller derzeit vielleicht eher in die Richtung gehen, auch mal einen ganz Spezifikations-gerechten Betrieb von Intel-Prozessoren anzubieten – im Idealfall auch gleich im out-of-the-box-Betrieb, wofür sich derzeit YouTuber JayzTwoCents stark macht.
Von Twitterer TechEpiphany kommen die Prozessoren-Verkaufszahlen der Mindfactory, welche in der 9. Woche nur marginale Änderungen gegenüber der Vorwoche sehen. Allenfalls kann man sagen, dass die AM4-Absätze mal wieder ein gewisses Zwischenhoch erreicht haben, viel näher an den AM5-Absätze liegen als in den letzten Wochen. Dies dürften die üblichen Marktschwankungen sein, denkbar auch vorangetrieben durch den Punkt, welcher Einzelhändler gerade in den Preis-Suchmaschinen vorn liegt. Dies ist bei AMD-Prozessoren sehr oft die Mindfactory, so dass deren Prozessoren-"Marktanteile" (wie bekannt) deutlich AMD-eingefärbt sind. Ganz abweichend vom Kaufverhalten des DIY-Markt sind diese Zahlen aber auch wieder nicht. Schaut man in die bekannten deutschsprachigen Foren, so liegen bei den Nutzer-Signaturen die AMD-Prozessoren mengenmäßig nach wie vor weit vorn – sicherlich nicht im Verhältnis von 88:12%, aber dennoch in der klaren Mehrzahl.
Prozessoren-Verkäufe der Mindfactory in den Jahren 2023/24 | ||||||
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Absatz | Anteile | Umsatz | Anteile | ASPs | AM4, AM5, 1200, 1700 | |
44. Woche 2023 | 4875 Stück | 83,0% 17,0% | 1,45M € | 78,9% 21,1% | 283€ 370€ | 2140, 1905, 60, 740 |
45. Woche 2023 | 4175 Stück | 78,6% 21,4% | 1,25M € | 74,1% 25,9% | 282€ 361€ | 1670, 1610, 70, 825 |
46. Woche 2023 | 5335 Stück | 82,4% 17,6% | 1,61M € | 78,4% 21,6% | 288€ 370€ | 2185, 2210, 80, 860 |
47. Woche 2023 | 11'020 Stück | 89,0% 11,0% | 3,46M € | 86,8% 13,2% | 306€ 378€ | 4350, 5460, 40, 1170 |
48. Woche 2023 | 10'840 Stück | 89,9% 10,1% | 3,23M € | 87,5% 12,5% | 290€ 370€ | 4210, 5540, 70, 1020 |
49. Woche 2023 | 7670 Stück | 86,4% 13,6% | 2,11M € | 83,2% 16,8% | 265€ 339€ | 3350, 3275, 95, 950 |
50. Woche 2023 | 7160 Stück | 88,8% 11,2% | 1,94M € | 85,6% 14,4% | 261€ 349€ | 3270, 3090, 40, 740 |
51. Woche 2023 | 6710 Stück | 88,5% 11,5% | 1,85M € | 85,4% 14,6% | 266€ 351€ | 3120, 2820, 40, 730 |
52. Woche 2023 | 5490 Stück | 89,4% 10,6% | 1,50M € | 86,4% 13,6% | 264€ 350€ | 2460, 2450, 40, 540 |
1. Woche 2024 | 6120 Stück | 90,5% 9,5% | 1,64M € | 87,3% 12,7% | 258€ 358€ | 2820, 2720, 50, 530 |
2. Woche 2024 | 6105 Stück | 87,1% 12,9% | 1,66M € | 84,3% 15,7% | 263€ 332€ | 2450, 2870, 80, 705 |
3. Woche 2024 | 5915 Stück | 87,1% 12,9% | 1,59M € | 84,1% 15,9% | 260€ 332€ | 2520, 2630, 65, 690 |
4. Woche 2024 | 5970 Stück | 89,6% 10,4% | 1,54M € | 86,4% 13,6% | 243€ 330€ | 2780, 2520, 40, 580 |
6. Woche 2024 | 5035 Stück | 83,8% 16,2% | 1,40M € | 80,6% 19,4% | 267€ 334€ | 1580, 2640, 70, 725 |
7. Woche 2024 | 4810 Stück | 88,8% 11,2% | 1,36M € | 86,5% 13,5% | 276€ 340€ | 1720, 2550, 30, 510 |
8. Woche 2024 | 5345 Stück | 87,7% 12,3% | 1,45M € | 84,8% 15,2% | 262€ 336€ | 2050, 2640, 55, 600 |
9. Woche 2024 | 5360 Stück | 87,6% 12,4% | 1,42M € | 85,0% 15,0% | 258€ 320€ | 2205, 2490, 80, 575 |
alle Daten basierend auf den Erhebungen von TechEpiphany auf Twitter; Wochenkonvention: Sonntag zu Samstag |
Der eigentliche Grund für den drastischen Unterschied zu den weltweiten Prozessoren-Verkaufszahlen, welche zuletzt im Desktop-Segment bei 20:80% zugunsten Intel standen, liegt schlicht im deutlich kleineren Einfluß des DIY-Segments bei Prozessoren. Bei Grafikkarten spielt das DIY-Segment keine unbedeutende Rolle, selbst wenn es daneben noch das OEM- und Projekt-Geschäft gibt. Bei Prozessoren dominiert aber ganz eindeutig das OEM-Geschäft, sprich der Absatz an Komplett-PCs – welchen Intel wie bekannt in fester Hand hat. Hierbei geht es nicht nur um Punkte wie sichere Lieferbarkeit und langjährige Partnerschaft, sondern natürlich wissen die PC-Hersteller auch, an welche Konsumenten sie sich primär richten: Im Massenmarkt zählen nun einmal primär Markennamen bei der verbauten Hardware – und da ziehen Intel & nVidia nach wie vor viel stärker als AMD.