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News des 8. November 2022

Laut Twitterer Kopite7kimi – der diesbezüglich in aller Regel akkurate Wasserstands-Meldungen verbreitet – soll die abgesagte GeForce RTX 4080 12GB nunmehr schlicht einen neuen Namen erhalten, somit als "GeForce RTX 4070 Ti" ab Januar 2023 in den Handel gehen. Augenscheinlich gibt es keine Hardware-Änderungen – allenfalls wären minimale Taktraten- und TDP-Anpassungen denkbar, dies kann aber auch ganz ohne solche kosmetische Änderungen ablaufen. Offen bleibt die Frage, ob nVidia die neue Namenswahl nun auch zu einer Änderung bzw. Verbesserung der Preislage benutzt. Dies wäre für die GeForce RTX 4070 Ti durchaus anzuraten, denn die vorherige GeForce RTX 4080 12GB war mal zum Listenpreis der Radeon RX 7900 XT ($899) geplant, dürfte allerdings bei der Raster-Performance sehr erheblich hinter jener AMD-Karte zurückliegen.

The original RTX 4080 12GB will become RTX 4070 Ti instead.
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 8. November 2022
 
When it will be released? January, 2023?
Quelle:  Sanjyu @ Twitter am 8. November 2022
 
👍
Quelle:  Kopite7kimi @ Twitter am 8. November 2022

Vor allem aber ist es unpassend, den Haloprodukt-Aufschlag der GeForce RTX 4090 auch auf die kleineren Modelle des Portfolios zu applizieren. Dies ist ein Fehler, welche natürlich genauso auch Radeon RX 7900 XT und GeForce RTX 4080 tragen – doch je weiter man diesen Fehler nach unten trägt, um so ungünstiger werden dann die Preislagen der kleineren Grafikkarten aussehen. Irgendwo muß nVidia dann auch mal einen Schnitt machen und größere Preisabstände zulassen, ansonsten kommt eine GeForce RTX 4060 (hypothetisch gesprochen) demnächst bei 699 Dollar Listenpreis heraus. AMD steht sicherlich vor der gleichen Problematik, auch dort ist die Preis-Festsetzung der Radeon RX 7900 XT eher unpassend und besteht das Risiko, dass vor allem das breite Portfolio an Mainstream- und Midrange-Modellen damit preislich nach oben gezogen wird.

Stichwort restliches Portfolio: Mittels der nun (angeblich) kommenden GeForce RTX 4070 Ti auf Basis der Hardware der abgekündigten GeForce RTX 4080 12GB läßt sich durchaus schon ein komplettes RTX40-Portfolio prognostizieren. Schließlich ergibt sich eine darunterliegende "GeForce RTX 4070" auf Basis einer Salvage-Version des AD104-Chips ganz automatisch, genauso wie eine (spätere!) "GeForce RTX 4090 Ti" sicherlich in der Schwebe ist. Auch unterhalb des AD104-Chips agieren dann fast schon Automatismen: Die GeForce RTX 4060 Serie kann wenn dann nur AD106-basiert sein, wenn der AD104-Chip bereits für zwei Grafikkarten verwendet wird. Damit ist dann auch die (hohe) Speicherbestückung der regulären GeForce RTX 3060 nicht wiederholbar, da der AD106-Chip ein 128-Bit-Interface trägt und somit auf 8 oder 16 GB Grafikkartenspeicher limitiert ist.

Chip Hardware Speicher 4K Perf. Preis Status
GeForce RTX 4090 Ti AD102 (nahezu) Vollausbau 140-144 SM @ 384 Bit, 96 MB L2 24 GB ? ? Gerücht
GeForce RTX 4090 AD102 Salvage 128 SM @ 384 Bit, 72 MB L2 24 GB 640% $1599 veröffentlicht
GeForce RTX 4080 AD103 (nahezu) Vollausbau 76 SM @ 256 Bit, 64 MB L2 16 GB ~450-470% $1199 angekündigt
GeForce RTX 4070 Ti AD104 Vollausbau 60 SM @ 192 Bit, 48 MB L2 12 GB ? ? Gerücht
GeForce RTX 4070 AD104 Salvage 44-48 SM @ 160-192 Bit, 48 MB L2 10-12 GB ? ? Annahme
GeForce RTX 4060 Ti AD106 Vollausbau 36 SM @ 128 Bit, 32 MB L2 8 GB ? ? Annahme
GeForce RTX 4060 AD106 Salvage ~30 SM @ 128 Bit, 32 MB L2 8 GB ? ? Annahme
GeForce RTX 4050 AD107 Vollausbau 24 SM @ 128 Bit, 32 MB L2 8 GB ? ? Annahme
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen.

Denkbar sind an dieser Stelle zwei Auflösungen: Entweder GeForce RTX 4060 Ti und 4060 auf AD106-Basis – oder allein nur eine einzelne GeForce RTX 4060 auf AD106-Basis. Den Abschluß dürfte dann eine GeForce RTX 4050 auf Basis des Vollausbaus des AD107-Chip bilden, unabhängig davon, ob nVidia hierfür dann eventuell doch den AD106-Chip (mit selben Hardware-Daten) verwendet. Jener Ausbau nach unten hin dürfte allerdings seine Zeit in Anspruch nehmen, ist kaum vor dem Frühling 2023 zu erwarten. Die hier nur der Vollständigkeit halber notierte GeForce RTX 4090 Ti ist hingegen womöglich sogar erst ein Projekt für die Herbst/Winter-Saison 2023 – und könnte damit eher denn einen RTX40-Refresh anführen, welcher das aktuelle RTX40-Portfolio noch einmal deutlich umkrempelt.

Jarrod's Tech @ YouTube haben eine GeForce RTX 4090 in ein eGPU-Gehäuse verfrachtet und mit zwei Intel-Laptops gepaart vermessen. Das eGPU-Gehäuse war dabei durchaus anständig mit Thunderbolt 3 angebunden, allerdings lag der real gemessene PCIe-Durchsatz trotzdem nur bei arg mageren 2,3 GB/sec. Dies ist knapp besser als PCI Express 4.0 mit nur einer (!) Lane, oder umgerechnet PCI Express 1.1 mit 4 Lanes. Logischerweise war damit nichts zu reißen, die GeForce RTX 4090 per eGPU war oftmals nur halb so schnell wie das Desktop-Äquivalent. Hierbei kam es dann auch zu lustigen Benchmark-Anomalien, wie wenn das System mit Core i7-1260P oftmals schneller war das das System mit Core i9-12900HX – oder wenn die eGPU-Performance unter 4K höher lag als unter FullHD (Watch Dogs: Legion, bei Performance-Abschlägen von –69% und mehr).

Ryzen 9 7950X Core i7-1260P Core i9-12900HX
System Desktop-System mit GeForce RTX 4090 Laptop-System + GeForce RTX 4090 per eGPU Laptop-System + GeForce RTX 4090 per eGPU
PCIe-Test von 3DMark13 26,85 GB/sec 2,33 GB/sec 2,24 GB/sec
Halo Infinite @4K 133,3 fps 46,3 fps  (–65%) 45,8 fps  (–66%)
Red Dead Redemption 2 @4K 154,3 fps 68,6 fps  (–56%) 33,8 fps  (–78%)
Watch Dogs: Legion @4K 147,5 fps 45,1 fps  (–69%) 25,8 fps  (–83%)
beispielhafte Wiedergabe einzelner (nicht aller!) Benchmark-Werte von Jarrod's Tech @ YouTube

Generell ist dies der deutliche Hinweis darauf, dass eine solch schnelle Grafikkarte nichts im eGPU-Gehäuse zu suchen hat, die hierbei gebotenen Anbindungen sind bestenfalls etwas für Midrange-Grafikkarten. Ob schnellere Anbindungen das Problem wirklich lösen, darf zudem bezweifelt werden, denn letztlich findet dieser Wettlauf schon seit einigen Jahren statt und bisher hat noch jede neue Grafikkarten-Generation die vorher existierenden eGPU-Gehäuse und -Anbindungen obsolet gemacht. Die ursprüngliche Idee von eGPU-Gehäusen in Form der Möglichkeit zur Grafikkarten-Nachrüstung ist damit nie wirklich realisierbar geworden, es bleibt allein die Möglichkeit zur Auslagerung der eGPU zugunsten einer besseren Transportierbarkeit des eigentlichen Notebooks. Wirklich auflösbar erscheint dieses Dilemma nicht, womit eGPU-Gehäuse wohl weiterhin in einer (engen) Nische verbleiben.

AMD hat ein neues Spiele-Bundle für seine Radeon RX 6000 Grafikkarten-Serie aufgelegt, welches selbige mit den Spiele-Titeln "Dead Island 2" sowie "The Callisto Protocol" beschenkt. Für Radeon RX 6400 und 6500 XT gibt es dabei nur ersteren Titel, für den Rest des Portfolios von Radeon RX 6600 bis 6950 XT hingegen beide Spiele-Titel. Der Aktions-Zeitraum ist bis Februar 2023 gehend ziemlich lang, ergo ist da vorerst keine weitere Bundle-Aktion zu erwarten. Das ganze dient natürlich zum besseren Abverkauf der noch vorhandenen Radeon RX 6000 Grafikkarten und damit zur Vorbereitung auf deren Ablösung durch Radeon RX 7000 Modelle. Dies ist insbesondere wichtig bei den kleineren Modellen des Portfolios, welche man im Gegensatz zur Radeon RX 6900 Serie nur schwer deutlich preissenken kann. Der erste große Schritt in Richtung weiteres Radeon RX 7000 Portfolio dürfte mit der CES 2023 erfolgen, wo AMD (angeblich) den Navi-33-Chip vorstellen soll.

AMD "Raise The Game" Spiele-Bundle Q4/2022
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
Radeon RX 6600, 6600 XT, 6650 XT, 6700, 6700 XT, 6750 XT 6800, 6800 XT, 6900 XT & 6950 XT 8. November 2022 bis 4. Februar 2023 Spiele "Dead Island 2" & "The Callisto Protocol"
Radeon RX 6400 & 6500 XT 8. November 2022 bis 4. Februar 2023 Spiel "Dead Island 2"
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.