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News des 8. November 2023

Laut HKEPC @ Twitter werden die kommenden Desktop-APUs von AMD nicht mehr als "Ryzen 7000G", sondern vielmehr als "Ryzen 8000G" in den Verkauf gehen, zudem offeriert der Tweet die technischen Daten zu vier entsprechenden Modellen. Die neue Namenswahl macht Sinn aufgrund des vergleichsweise späten Jahresstarts und der vorherigen AMD-Maßgabe, dass sich die erste Zahl des Nummenblocks auf das jeweilige Jahr bezieht, nicht die Technik-Generation. Praktisch gesehen werden diese APUs für AMD erst 2024 wirklich geschäftswirksam werden, ergo geht die vorangestellte "8" im Sinne von AMDs Namensschema wohl in Ordnung. Die technischen Daten der vier Prozessoren-Modelle entsprechen dabei grundsätzlich den Erwartungen, wichtig für den Desktop-Erfolg werden vor allem die real erreichten Taktraten sein.

Basis Kerne iGPU TDP
Ryzen 7 8700G Phoenix1 8C/16T (Zen 4) Radeon 780M: 12 CU (RDNA3) 65W
Ryzen 5 8600G Phoenix1 6C/12T (Zen 4) Radeon 760M: 8 CU (RDNA3) 65W
Ryzen 5 8500G Phoenix2 2P+4E/12T (Zen 4 + Zen4c) Radeon 740M: 4 CU (RDNA3) 65W
Ryzen 3 8400G Phoenix2 1P+3E/8T (Zen 4 + Zen4c) Radeon 740M: 4 CU (RDNA3) 65W
Hinweis: Angaben zu noch nicht offiziell vorgestellter Hardware basierend auf Gerüchten & Annahmen

Dies gilt insbesondere bei den beiden kleineren Modellen, wo AMD teilweise Zen4c-Kerne einsetzt, welche wohl in der Praxis nur bis ca. 3.5 GHz takten können. Dies mag im Mobile-Einsatz komplett ausreichend sein, aber im Desktop-Einsatz mit TDPs von 65 Watt könnte dies für einen sichtbaren Nachteil gegenüber regulären Zen4-Kernen sorgen. Denkbar somit, dass die beiden Phoenix2-basierten APU-Modelle eher nur etwas für OEM-Systeme sind, womit (unbedarfte) Käufer von Komplett-PCs über den Tisch gezogen werden können. Erstaunlich an dieser Stelle, dass AMD die Phoenix2-basierten APUs nicht mit generell niedrigerer TDP antreten läßt, um deren einzigen Vorteil auf Konsumenten-Seite (die geringere Chipfläche kommt schließlich primär AMD zugute) wenigstens einmal ordentlich sichtbar zu machen.

Die PC Games Hardware macht auf ein "nVidia Special Adress" zur CES 2024 aufmerksam, welches noch vor der eigentlichen CES (9. bis 12. Januar) bereits am 8. Januar ab 17 Uhr deutscher Zeit als virtueller Live-Event laufen wird. Solcherart Veranstaltungen benutzt nVidia üblicherweise zu einer breiten Vorstellung von Produkt-Strategien sowie einzelnen Produkt-Ankündigungen. Demzufolge sollte in diesem Event – neben dem ausführlichen Herumreiten auf dem AI-Thema – auch die offizielle Ankündigung des GeForce RTX 40 Refreshs enthalten sein. Derzeit erwartet werden hierzu drei neue "SUPER"-Modelle, zu wahrscheinlich eher Zeit-nahen Launch-Terminen wohl noch im Januar 2024. Ob es mehr wird und ob nVidia auch etwas zu neuen Mobile-Modellen sagt, bleibt die im Livestream verfolgbare Veranstaltung abzuwarten.

nVidia hatte zwar zuletzt den Preis für die "GeForce RTX 4090 FE" im deutschen nVidia-Shop (auf 1799 Euro) erhöht, nach den jüngsten Preiserhöhungen zu dieser Karte im Einzelhandel ist dies allerdings inzwischen ironischerweise der günstige Preis zu einer GeForce RTX 4090. Dies blieb natürlich nicht unbemerkt und somit ist die GeForce RTX 4090 FE derzeit im deutschen nVidia-Shop nicht mehr lieferbar – im klaren Gegensatz zu den anderen FE-Modellen der RTX40-Serie. Gleiches gilt im übrigen für den US-Shop von nVidia, welcher bislang noch den initialen Launch-Preis von 1599 Dollar bot. Ob hier Weiterverkäufer zuschlagen oder schlicht die Nachlieferungen ausbleiben (und nach China umgeleitet werden), ist unbekannt, ändert aber auch nichts an der Situation, dass die GeForce RTX 4090 wahrscheinlich einige Wochen brauchen wird, um wieder zu sinnvollen Preisen verfügbar zu werden.

Straßenpreise dt. Einzelhandel 20. Aug. 26. Okt. 6. Nov. Diff.
GeForce RTX 4090 1590-1670€ 1790-1900€ 1900-2070€ +19-24%
GeForce RTX 4080 1150-1210€ 1180-1250€ 1180-1250€ +3%
GeForce RTX 4070 Ti 820-870€ 830-900€ 830-890€ +1-2%
GeForce RTX 4070 600-640€ 590-640€ 580-640€ –0-3%
GeForce RTX 4060 Ti 16GB 530-560€ 470-520€ 480-520€ –7-9%
GeForce RTX 4060 Ti 8GB 400-440€ 410-440€ 410-440€ +0-3%
GeForce RTX 4060 300-330€ 310-340€ 310-340€ +3%
GeForce RTX 3060 12GB 280-320€ 290-320€ 290-320€ +0-4%

Gegenüber AnandTech hat AMD eingestanden, dass Polaris- und Vega-basierte Grafikkarten zukünftig einen eingeschränkten Treiber-Support erhalten werden – so wie AMD dies schon seit September in der Praxis handhabt. Eingeschränkt bedeutet in diesem Fall, dass es keine explizite Treiber-Unterstützung für neue Spiele-Titel mehr (für diese Grafikkarten-Serien) geben wird, dafür allerdings nach wie vor Sicherheits-Updates und Feature-Pflege. Letzteres unterscheidet den zukünftigen Polaris/Vega-Support somit vom "Legacy"-Status bei AMDs Treibern: Diese wirklich alten Treiber bekommen nur noch (selten) aus Sicherheitsgründen ein Update, aber eben keine neuen Features bzw. Updates zu diesen mehr. Mit den kommenden Polaris/Vega-Treibern wird AMD hingegen noch den einmal versprochenen Support für FSR3 pflegen müssen.

The AMD Polaris and Vega graphics architectures are mature, stable and performant and don’t benefit as much from regular software tuning. Going forward, AMD is providing critical updates for Polaris- and Vega-based products via a separate driver package, including important security and functionality updates as available. The committed support is greater than for products AMD categorizes as legacy, and gamers can still enjoy their favorite games on Polaris and Vega-based products.
Quelle:  AMD gegenüber AnandTech, veröffentlicht am 8. November 2023

Offen bleibt hier die Seitenchance, dass die Treiber-Branches zwischen Polaris/Vega- und RDNA-Grafikkarten letztlich sogar weitgehend identisch sind, somit die Polaris/Vega-Treiber sogar die neuen Spiele-spezifischen Updates erhalten – nur einfach inoffiziell, da ungetestet. Natürlich hat AMD Recht, dass dies meistens kaum einen Unterschied macht, denn ob man mit einer schwachen Polaris-Lösung unter einem brandneuen AAA-Titel 12 oder 14 fps hat (Performance-Gewinn immerhin +17%), ist sich gleich. Nicht bedacht wird hierbei, dass einige Vega-basierte Grafikkarten aus heutiger Sicht durchaus noch potent sind (Radeon VII) und gleichfalls dass man selbst im neuen Mobile-Portfolio für das Jahr 2024 noch Vega-basierte Mobile-APUs anbieten wird. Noch klarer wird die Situation beim Blick auf die früheste (mit vollständigen Treibern) unterstützte Hardware: Das ist bei AMD nunmehr die Radeon RX 5000 Serie aus dem Jahr 2019 – und bei nVidia die GeForce GTX 750 Serie aus dem Jahr 2014.