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News des 9. Februar 2022

Twitterer Greymon55 hat etwas zur Namensgebung der kommenden "Radeon RX 7000" Grafikkarten-Serie bzw. der Zuordnung von Grafikchip zu Grafikkarten-Serie kundgetan. Inwiefern dies bereits als "Leak" zu werten ist, alternativ nur den aktuellen (noch änderbaren) Stand der Dinge oder womöglich gar nur eine eigene Abschätzung des Twitterers darstellt, ist jedoch unklar. In jedem Fall gab es hierzu bisher bekannterweise verschiedene Auslegungen, laut dem Twitterer soll es allerdings eine klare Aufteilung geben: Ein Grafikchip ist gleich eine Grafikkarten-Serie. Die drei RDNA3-Chips nehmen somit den Raum der Radeon RX 7700 bis 7900 Serien ein – der Platz darunter verbleibt für entweder bislang unbekannte RDNA3-Chips oder aber schlicht RDNA2-basierte Refreshes.

n31 7900series
n32 7800series
n33 7700series

Quelle:  Greymon55 @ Twitter am 9. Februar 2022

Da weitere RDNA3-Chips jedoch zunehmend unwahrscheinlicher werden (aufgrund der langen Vorlaufzeiten müsste man von deren Planung erfahren haben) und sich als rein monolithische Chips wahrscheinlich sowieso nicht lohnen, wird es immer plausibler, dass der Rest von AMDs 2023er Grafik-Portfolios vom noch ausstehenden 6nm-Refresh der RDNA2-Chips gestellt wird. Natürlich wäre es auch möglich, dass AMD in diesem Segment weiterhin mit den 6000er Grafikkarten operiert – doch neue Namen verkaufen sich besser, und je kleiner die Grafikkarten werden, um so häufiger werden jene in Komplett-PCs verkauft, deren Hersteller einfach auf ein "neu" klingendes Produkt drängen. Sobald hierfür dann sogar neue bzw. aktualisierte Grafikchips vorliegen sollten (6nm-Refreshes von Navi 22/23), würde es psychologisch noch einfacher für AMD werden, lieber mit einem höherwertig klingenden Grafikkarten-Namen zu operieren – trotz dass die Radeon RX 7400-7600 Serien dann nicht auf RDNA3-Technik basieren würden.

2021: RDNA2 2022: RDNA2 7nm-Refresh 2023: RDNA3 + RDNA2 6nm-Refresh
Navi 31 (5/6nm)
Radeon RX 7900 Serie
Navi 32 (5/6nm)
Radeon RX 7800 Serie
Navi 21 (7nm)
Radeon RX 6900 XT
Radeon RX 6800 XT
Radeon RX 6800
Navi 21 (7nm)
Radeon RX 6950 XT
Radeon RX 6800 oder 6850 XT
Radeon RX 6800 oder 6850
Navi 33 (6nm)
Radeon RX 7700 Serie
Navi 22 (7nm)
Radeon RX 6700 XT
Navi 22 (7nm)
Radeon RX 6750 XT
"Navi 22S" (6nm)
Radeon RX 7600 Serie
Navi 23 (7nm)
Radeon RX 6600 XT
Radeon RX 6600

=

Navi 23 (7nm)
Radeon RX 6600 XT
Radeon RX 6600
"Navi 23S" (6nm)
Radeon RX 7500 Serie
Navi 24 (6nm)
Radeon RX 6500 XT
Radeon RX 6500
Radeon RX 6400
Navi 24 (6nm)
Radeon RX 7400 Serie
Rein spekulative Ausgestaltung des zukünftigen AMD Grafikkarten-Portfolios!

Im 3DCenter-Forum hat User 'Geldmann3' neben den gestern besprochenen Powerlimit-Skalierung beim Core i9-12900K auch noch andere Detail-Benchmarks zu diesem Alder-Lake-Spitzenmodell hinterlassen: So zeigt sich bei Betrachtung der verschiedenen ADL-Kerne, dass man die Performance von 8 E-Kernen auf 4.0 GHz mit 8 P-Kernen ohne HyperThreading auf 2.7 GHz erreichen kann – und mit 8 P-Kernen samt HyperThreading schon auf 2.1 GHz. Geht es hingegen um die Energie-Effizienz der ADL-Kerne, liegen die E-Kerne (erwartungsgemäß) vor den P-Kernen, wobei die erzielte Differenz doch nicht besonders groß ist. Beachtenswert zudem, dass der Performance-Gewinn von HyperThreading die klar beste Energieeffizienz liefert. Generell gilt inzwischen zu Intels "Alder Lake", dass die E-Kerne ihren größten Effekt beim Flächenverbrauch haben – acht E-Kerne passen grob auf den Platz von 2 P-Kernen. Zwei weitere Ausarbeitungen widmen sich dann dem Performance- und Effizienz-Vergleich von E-/P-Kernen sowie dem Performance-Effekt der Deaktivierung der E-Kerne und von HyperThreading.

Mittels der technischen Dokumentation (PDF) zu "Alder Lake" hat Intel nunmehr auch die offiziellen Werte für PL1, PL2 und Tau zu den S- und H-Linien dieser Prozessoren offengelegt. Dabei ergibt sich das von Intel her bekannte Schema, denn bis auf die Tau-Werte entspricht alles den bereits zur CES 2022 bekanntgegebenen Modell-Daten. Unklar bleibt jedoch somit, wieso speziell die K-Modelle generell außerhalb der von Intel selber definierten Werte operieren – denn auch diese K-Modelle müssten sich normalerweise an ihre TDP halten und dürften das höhere Powerlimit "PL2" nur für gewisse Zeiträume nutzen. Selbiges wird begrenzt durch den "Tau"-Wert – wobei jener nicht den direkten Wirkzeitraum von PL2 angibt, sondern vielmehr über diesen Tau-Zeitraum ein fließender Durchschnitt gebildet wird, in welchem trotz Anliegen von PL2 das kleinere PL1 einzuhalten ist (und somit heruntergeregelt werden muß, wenn der angestrebte Durchschnitt auf Level "PL1" ansonsten nicht gehalten werden kann).

PL1 PL2 Tau Praxis-Verhalten
S-Serie: Core i9-12900K/KF 125W 241W 56s PL1 wie PL2 mit ∞ Tau = 241W dauerhaft
S-Serie: Core i7-12700K/KF 125W 190W 56s PL1 wie PL2 mit ∞ Tau = 190W dauerhaft
S-Serie: Core i5-12600K/KF 125W 150W 56s PL1 wie PL2 mit ∞ Tau = 150W dauerhaft
S-Serie: Core i9 non-K 65W 202W 28s augenscheinlich gemäß Intel-Vorgaben
S-Serie: Core i7 non-K 65W 180W 28s augenscheinlich gemäß Intel-Vorgaben
S-Serie: Core i5 non-K 65W 117W 28s augenscheinlich gemäß Intel-Vorgaben
S-Serie: Core i3 58/60W 89W 28s augenscheinlich gemäß Intel-Vorgaben
S-Serie: Celeron & Pentium 46W 46W - augenscheinlich gemäß Intel-Vorgaben
H-Serie: Core i7 & i9 45W 115W 56s nach Gusto des Notebook-Herstellers
H-Serie: Core i5 45W 95W 56s nach Gusto des Notebook-Herstellers
Quelle: Intel (PDF), bezogen auf Normal-Modelle (keine T-Modelle)

Da derzeit kein LGA1700-Board bekannt ist, welches sich bei den K-Modellen an dieses nach wie vor auch für Alder Lake (rein offiziell) geltende Schema aus PL1, PL2 & Tau hält, steht die Vermutung im Raum, dass Intel höchstselbst den Mainboard-Herstellern die Freigabe für "PL1 ist gleich PL2" gegeben hat. Dies könnte somit allerdings darauf hinauslaufen, dass sich die K-Modelle von Alder Lake in Komplett-PCs dann doch an die Intel-offiziellen Vorgaben halten und ergo mit etwas niedrigerer Performance anrücken – weil OEMs üblicherweise die Intel-Vorgaben sklavisch umsetzen. Dies sollte in der Praxis durchaus mal untersucht werden – ein Core i9-12900K in einem Komplett-PC gegen ein DIY-System mit Retail-Mainboard. Bei den non-K-Modellen sowie im Mobile-Bereich werden dann augenscheinlich die Intel-Vorgaben wieder eingehalten, selbst wenn Retail-Boards jene (auf Wunsch) umgehen können bzw. die Notebook-Hersteller dies je nach Zielsetzung des Notebooks frei bestimmen dürfen.