Gerüchteküche: Das vierte Quartal 2022 soll Zen 4, RDNA3, Lovelace & Raptor Lake bringen

Twitterer Greymon55 [1] prognostiziert für das vierte Quartal 2022 eine deutliche Release-Ballung an hochinteressanter Hardware: Danach sollen im Jahresschlußquartal des nächsten Jahres immerhin AMDs "Raphael" (Desktop-Version von Zen 4 [2]), AMDs RDNA3 [3], nVidias "Lovelace" [4] und Intels "Raptor Lake" [5] antreten. Dies erinnert sicherlich an den Release-"Wahnsinn" zum Spätherbst/Winter 2020, als innerhalb weniger Wochen nVidias Ampere [6], AMDs Zen 3 [7] und AMDs RDNA2 [8] (zuzüglich der neuen Konsolen-Generation) herauskamen. Das vierte Quartal 2022 scheint ähnlich vollgepackt zu werden – folgt damit aber natürlich auch nur dem Erscheinen neuer Fullnodes bei der Chipfertigung, welche neue Chipprojekte speziell seitens AMD & nVidia geradezu herausfordern. Dass dann auch noch Intel zur selben Terminlage hinzukommt, könnte man unter "unglücklicher Zufall" einordnen, resultiert jedoch wohl eher aus dem Bestreben Intels, jeder neuen AMD-Generation umgehend etwas eigenes Neues entgegenzusetzen.

Q4 2022
Raphael
RDNA3
Ada lovelace
Raptor lake
Quelle:  Greymon55 @ Twitter [1] am 11. September 2021

Ob damit dann ähnliche Lieferschwierigkeiten wie zu letztem Jahresende provoziert werden, bleibt natürlich noch abzuwarten: Vorteilhafterweise fehlt im Jahr 2022 der Release einer neuen Konsolen-Generation, nachteiligerweise geht dann auch noch nVidia zurück zu Chipfertiger TSMC (während Intel zumindest seine Prozessoren selber fertigt und dort wohl lieferbar bleiben sollte). AMD versucht der erneuten Ballung auf TSMC schon durch Verteilung auf mehrere Fertigungsverfahren zu begegnen: So kommen wohl nur die GCDs von Navi 31/32 [9] aus der 5nm-Fertigung, deren MCDs sowie alle kleineren RDNA3-Chips hingegen aus der 6nm-Fertigung. Damit bleibt die 5nm-Fertigung frei für die beiden genannten GCDs sowie die Zen-4-Prozessoren bzw. deren CCDs (die zugehörigen I/O-Chiplets dürften erneut aus einer älteren Fertigung kommen). Mit zwei nachfolgenden Tweets hat der Twitterer zudem noch einmal genauer eingegrenzt, welche Grafikchips in diesem letzten Jahresquartal 2022 zu erwarten sind: Auf AMD-Seite "Navi 33", auf nVidia-Seite "AD102".

N33 Q4 2022
Quelle:  Greymon55 @ Twitter [10] am 11. September 2021
 
AD102 Q4 2022
Quelle:  Greymon55 @ Twitter [11] am 11. September 2021

Letzteres entspricht bisherigen Erwartungen, der Navi-33-Chip als Erstlingswerk der RDNA3-Generation verwundert dagegen etwas: Denn hiermit wird nur Navi 21 ersetzt – möglicherweise mit etwas mehr Performance zu geringerer Leistungsaufnahme und einem verbesserten Feature-Set, dafür aber auch mit höchstwahrscheinlich geringerer Ziel-Auflösung. Navi 33 wird innerhalb der RDNA3/Lovelace-Generation irgendwo an der Grenze zwischen Midrange- und HighEnd-Segment stehen, ergibt also für HighEnd-Nutzer keinen Aufrüstanlaß – wie nVidias AD102-Chip selbigen sicherlich geben dürfte. Andererseits ist natürlich mit dieser Aussage nicht gesichert, ob Navi 31 nicht letztlich doch schnell nachfolgt – und somit den wirklichen Zweikampf mit nVidia eröffnet. Selbst die Seitenchance auf einen etwas früheren Release von Navi 31 sollte man nicht gänzlich abtun, denn andere Gerüchtequellen sprechen eher von einem (klar) früheren Termin bei Release als bei nVidia.

Allerdings sollte man auch die für den anstehenden Jahreswechsel zu erwartenden Hardware-Projekte nicht kleinreden: Jene verteilen sich möglicherweise auf zwei Quartale, aber in dieser Zeit wird es dann auch eine ähnlich hohe Zahl an Neuerscheinungen geben: Abgesehen von einzelnen sowie kleineren Projekten gibt es einen paukenschlagsmäßigen Anfang mittels Intels Alder Lake [12] am (voraussichtlich) 19. November. Zu noch ungewissen Terminen rund um den Jahreswechsel herum folgen dann Zen 3 XT [13] sowie Zen 3D [14], was AMDs direkten Alder-Lake-Konter darstellen wird. Im selben Zeitrahmen zu erwarten sind auch nVidias GeForce RTX 30 "SUPER" [15], der Refresh zur Ampere-Generation [6] – sowie ein potentieller RDNA2-Refresh, welche derzeit allerdings noch nicht gesichert ist. Und zum Anfang des neuen Jahres wird dann wie bekannt Intel mit seinen Arc-Grafikkarten auf "Alchemist"-Basis [16] in den Grafikkarten-Markt eintreten.