Jon Peddie Research vermelden die neuesten Zahlen zum Markt an Desktop-Grafikkarten (AiB = Add-in Boards) für das dritte Quartal 2025. In diesem Zeitraum sollen sich 12,02 Mio. Desktop-Grafikkarten des PC-Bereichs verkauft haben, was Consumer- und Profi-Modelle einschließt, jedoch nicht steckbare bzw. ausschließlich in Rack-Bauweise verfügbare KI-Beschleuniger ausschließt. Diskrete Mobile-Beschleuniger werden hiermit auch nicht erfasst bzw. fallen in den (kostenpflichtigen) Reports von JPR in eine eigene Kategorie ("mobile dGPU"). Die Marktverteilung veränderte sich gegenüber dem letzten Quartal nur marginal, AMD wird somit weiterhin (mit 7%) sehr niedrig gezählt, gleichfalls sieht die nVidia-Zahl mit derzeit 92% weiterhin nach totaler Marktdominanz aus. Auch für dieses Quartal kommt Intel nicht wirklich vom Fleck, auch wenn es mal für (gerundet) 1% Marktanteil reicht.
| Desktop dGPU | Q3/2024 | Q4/2024 | Q1/2025 | Q2/2025 | Q3/2025 |
|---|---|---|---|---|---|
| Auslieferungsmenge | 8,1 Mio. Stück | 8,4 Mio. Stück | 9,2 Mio. Stück | 11,6 Mio. Stück | 12,02 Mio. Stück |
| AMD | 10% (~0,8M) | 15% (~1,3M) | 8% (~0,7M) | 6% (~0,7M) | 7% (~0,8M) |
| nVidia | 90% (~7,3M) | 84% (~7,0M) | 92% (~8,5M) | 94% (~10,9M) | 92% (~11,1M) |
| Intel | 0% (<0,05M) | 1% (~0,1M) | 0% (<0,05M) | 0% (<0,06M) | 1% (~0,1M) |
| Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research | |||||
Leider etwas eingeschlafen ist die Tradition der Grafikkarten-Marktüberblicke – zu welchem sich während des ersten Halbjahrs 2025 wegen ständiger Neuerscheinungen und zum Teil auch mangelhafter Lieferbarkeit kein Anlaß bot, was jedoch spätestens seit dem Sommer vermisst wurde und hiermit nachgeholt wird. Der aktuelle Preisüberblick ist demzufolge heftig gewandelt gegenüber dem vorherigen vom Oktober 2024: Seinerzeit waren Radeon RX 9000 und GeForce RTX 50 noch nicht auf dem Markt, dafür gab es sogar noch beachtbare Posten der Radeon RX 6000 und GeForce RTX 30 Serien im Einzelhandel, neben den seinerzeit dominierenden Radeon RX 7000 und GeForce RTX 40 Serien. Davon ist derzeit nur wenig erhalten geblieben, inzwischen ist der Markt komplett in der Hand der neuen Grafikkarten-Serie von AMD & nVidia, sind die verfügbaren Angebote zu älteren Grafikkarten in den meisten Fällen auch nicht mehr gut genug, um noch beachtet zu werden ... zum Artikel.
Chipentwickler AMD hat auf seinem "2025 Financial Analyst Day" die versprochenen neuen Roadmaps für die Bereiche Prozessoren, Grafik und HPC/AI geliefert (alle FAD25-Präsentationen zum Download). Hierbei hat man sich bezüglich des Aussagegehalts für die Zukunft allerdings durchgehend nicht mit Ruhm bekleckert, die neuen Roadmaps enthalten viele alte Generationen und maximal 1-2 zukünftige Generationen, wobei AMD (fast) jegliche genauere Jahresangaben oberhalb von 2026 vermieden hat. Bestes Beispiel hierzu ist die neue Prozessoren-Roadmap, welche nunmehr erstmals Zen 6 und Zen 7 einzeichnet, dabei aber auch nur das zugibt, was bereits offensichtlich ist: Den 2026er Termin für Zen 6 hatte AMD schon selber kundgetan, für Zen 7 vermeidet man hingegen eine Terminangabe (gemäß letzten Gerüchten erst im Jahr 2028, was zur üblichen AMD-Kadenz passt). Wirklich viel zur Technik der zukünftigen Prozessoren-Architekturen wurde auch nicht gesagt, allenfalls kräftig auf die AI-Pauke geschlagen.
Mittels einer Umfrage von diesem April wurde nach dem Nutzungs-Interesse an Frame Generation gefragt, im Zuge der zunehmenden Bedeutung bzw. Anpreisung dieses Features. Die Meinung der Umfrageteilnehmer ist in dieser Frage ziemlich gespalten, gilt es sowohl einige klare Beführworter als auch viele Ablehner – und vor allem wiederum viele, die in der Mitte zwischen diesen beiden Polen stehen. Grundsätzlich kann man hierzu drei Antwortgruppen bilden: Die nicht interessierten Nutzer liegen hierbei mit 49,5% klar in Front. Dahinter kommen diejenigen, welche ein Nutzungsinteresse haben, dies aber an diverse Problemlösungen binden, mit immerhin schon 38,8%. Und letztlich gibt es mit 11,7% noch eine kleinere Gruppe an Umfrageteilnehmer, welche jetzt schon ihr vorbehaltloses Nutzungsinteresse äußern. Für eine vergleichsweise neue Technologie (mit Bindung an neuere Hardware), welche auch jetzt erst vermehrt seitens neuer Spiele unterstützt wird, sind diese Werte nicht einmal übel – da hatte manch andere neue Technologie in der Vergangenheit einen viel schwierigeren Weg zu gehen.
Noch nachzutragen ist die Umfrage-Auswertung zur Radeon RX 9060 XT in deren 16-GB-Ausführung gemäß deren Umfrage von Juni & Juli. Hierbei ergab sich ein erneut sehr freundlicher Ersteindruck zum Mainstream-Modell des RDNA4-Portfolios: 72,8% positiver Ersteindruck zu 22,6% durchschnittlicher Ersteindruck samt nur 4,6% negativer Ersteindruck sind vollkommen im Rahmen des Ersteindrucks-Ergebnis zur Radeon RX 9070 non-XT, wenngleich auch nicht ganz so gut wie beim Ersteindruck zur Radeon RX 9070 XT. Vor allem aber werden frühere Mainstream-Grafikkarten mit weitem Abstand geschlagen, von den jüngeren Mainstream-Modellen (ab des Jahres 2020) kam keine auch nur in die Nähe jenes Ergebnisses (nächstplaziertes Modell ist die Radeon RX 6600 XT mit 33,4% positivem Ersteindruck). Augenscheinlich mischt sich hierbei der allgemein gute Eindruck zu RDNA4 mit zugleich dem wichtigsten Plus-Element der Karte – dem Verbau von gleich 16 GB Grafikkartenspeicher.
Die Marktbeobachter von Jon Peddie Research liefern die Marktzahlen zu den verkauften Grafikchips für Desktop-Grafikkarten für das abgelaufene zweite Quartal – in welchem einmal mehr alles zugunsten von nVidia lief. So ergab sich erst einmal mit 11,6 Mio. abgesetzten Desktop-Grafikchips ein lange Zeit nicht mehr gesehener zweistelliger Absatzwert – das letzte Mal gab es zweistellige Zahlen im zweiten Quartal 2022 beim Abflauen des Cryptomining-Hypes. Die gegenüber dem direkten Vorquartal abgesetzten ~2,4 Mio. mehr Desktop-Grafikchips gingen zum anderen komplett auf das Konto von nVidia – welche somit ebenfalls einen zweistelligen Absatzwert erreichten und zugleich ihren Marktanteil auf nunmehr 94% im Segment der extra Desktop-Grafikchips steigern konnten. Dabei steht Intel bei weiterhin nur 0% (gerundet auf einstellige Werte) und AMD bei nur noch 6% – der niedrigste jemals zu AMD ermittelte Wert.
| Desktop dGPU | Q2/2024 | Q3/2024 | Q4/2024 | Q1/2025 | Q2/2025 |
|---|---|---|---|---|---|
| Auslieferungsmenge | 9,5 Mio. Stück | 8,1 Mio. Stück | 8,4 Mio. Stück | 9,2 Mio. Stück | 11,6 Mio. Stück |
| AMD | 12% (~1,1M) | 10% (~0,8M) | 15% (~1,3M) | 8% (~0,7M) | 6% (~0,7M) |
| nVidia | 88% (~8,4M) | 90% (~7,3M) | 84% (~7,0M) | 92% (~8,5M) | 94% (~10,9M) |
| Intel | 0% (<0,05M) | 0% (<0,05M) | 1% (~0,1M) | 0% (<0,05M) | 0% (<0,06M) |
| Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research | |||||
Von YouTuber Moore's Law Is Dead kommen angebliche Spezifikationen zu RDNA5-Grafiklösungen des Gaming- wie professionellen Bereichs – welcher jener auch durch eine abgebildete Unterlage untermauern kann. Ob jene nicht einfach nur gefälscht ist, muß dabei offenbleiben, im Endeffekt vertraut der YouTuber hierbei seiner Quelle, die aber natürlich nicht öffentlich kundgetan werden kann. Zumindest handelt es sich hierbei nicht um eine reine Annahme aus irgendwelchen Foren, sondern um einen ernstgemeinten Leak – verbunden logischerweise mit dem Risiko, einer Fehlinformation oder gar Fälschung aufzusitzen. Dass dieses Gerücht dabei teilweise reichlich kurios klingt, ist leider kein ausreichendes Indiz, denn diese Charakterisierung traf in der Vergangenheit auf so manches Gerücht zu, welches sich später dann doch als korrekt herausgestellt hat. Somit läßt sich nur berichten, dass es laut dem YouTuber zwei Grafikchips mit sehr weit voneinander entfernten Hardware-Daten geben soll: AT2 mit 70 Shader-Clustern samt 192-Bit-Interface sowie AT0 mit 192-200 Shader-Clustern samt 512-Bit-Interface.
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Mittels der "Radeon RX 9070 GRE" bietet AMD seit Mai in China auch noch eine weitere Abspeckung des Navi-48-Chips für den großen Zwischenraum von Radeon RX 9060 XT zu Radeon RX 9070 (non-XT) an. Bislang gibt es zwar noch keine Anzeichen für einen weltweiten Start dieser Grafikkarte, doch darf (mit der Zeit) von einem solchen sehr wohl ausgegangen werden, äquivalent zum Geschehen bei der seinerzeitigen Radeon RX 7900 GRE (China-exlusiv ab Juli 2023, weltweiter Start im Februar 2024). Insofern lohnt es sich durchaus, die zu erwartende Performance der Radeon RX 9070 GRE schon jetzt anzusehen, wie es kürzlich ComputerBase und PC Games Hardware getan haben. Hiermit wird dann auch das Ergebnis der seinerzeitigen chinesischen Tests zur Radeon RX 9070 GRE korrigiert, welche doch einigermaßen zu positiv ausgefallen sind.
| Radeon RX 9060 XT 16GB | Radeon RX 9070 GRE | Radeon RX 9070 | Radeon RX 9070 XT | |
|---|---|---|---|---|
| Chipbasis | AMD Navi 44 | AMD Navi 48 | AMD Navi 48 | AMD Navi 48 |
| Hardware | 2 RE, 32 CU, 32 MB IF$, 128-bit | 3 RE, 48 CU, 48 MB IF$, 192-bit | 4 RE, 56 CU, 64 MB IF$, 256-bit | 4 RE, 64 CU, 64 MB IF$, 256-bit |
| Chiptakt | 1700/2530/3130 MHz (real ~3.13 GHz) | 1420/2220/2790 MHz (real ~2.94 GHz) | 1330/2070/2520 MHz (real ~2.65 GHz) | 1660/2400/2970 MHz (real ~2.94 GHz) |
| Speicher | 16 GB GDDR6 @ 20,1 Gbps | 12 GB GDDR6 @ 18 Gbps | 16 GB GDDR6 @ 20,1 Gbps | 16 GB GDDR6 @ 20,1 Gbps |
| Rohleistungen | 26,5 TFlops & 322 GB/sec | 34,3 TFlops & 432 GB/sec | 36,1 TFlops & 643 GB/sec | 39,3 TFlops & 643 GB/sec |
| TDP | 160W | 220W | 220W | 304W |
| Listenpreis | $349 / 369€ | 4199 RMB (derzeit China-only) | $549 / 629€ | $599 / 689€ |
| Release | 5. Juni 2025 | China: 8. Mai 2025 | 6. März 2025 | 6. März 2025 |
Mit den beiden Radeon RX 9060 XT Karten bringt AMD die RDNA4-Architektur nunmehr auch in Mainstream-Gefilde, dort folgend den kürzlichen Releases von GeForce RTX 5060 & 5060 Ti. Die Vorschußlorbeeren für die neuen AMD-Karten sind aufgrund des guten Standings, welches sich die Radeon RX 9070 Serie in kurzer Zeit erarbeitet hat, ziemlich hoch. Hinzu kommen seitens AMD ganz vernünftige Preislagen: Die Radeon RX 9060 XT 16GB für 349 Dollar ordnet sich preislich nicht wesentlich oberhalb der GeForce RTX 5060 8GB ($299) ein und liegt damit doch ein gutes Stück vor nVidias erstem Angebot mit mehr als 8 GB VRAM, der GeForce RTX 5060 Ti 16GB ($429). Wo AMDs neues Mainstream-Angebot im Gesamtbild bei Performance, Stromverbrauch, Energieeffizienz und Performance/Preis-Verhältnis herauskommt und wie der exakte Vergleich zu GeForce RTX 5060 & 5060 Ti ausfällt, soll mit dieser Launch-Analyse auf Basis der Benchmark-Werte von 15 Launchreviews ermittelt werden ... zum Artikel.
| Gen. & Speicher | FHD Raster | FHD RayTr. | Real-Verbr. | Listenpreis | Straßenpreis | |
|---|---|---|---|---|---|---|
| GeForce RTX 5060 Ti 16GB | Blackwell, 16GB | 103,8% | 113,4% | 163W | $429 / 449€ | 446-490 Euro |
| GeForce RTX 5060 Ti 8GB | Blackwell, 8GB | 102,0% | 100,3% | 156W | $379 / 399€ | 364-410 Euro |
| Radeon RX 9060 XT 16GB | RDNA4, 16GB | 100% | 100% | 162W | $349 / 369€ | 369-420 Euro |
| Radeon RX 7700 XT | RDNA3, 12GB | 99,7% | 84,8% | 229W | $419 / 489€ | 389-450 Euro |
| GeForce RTX 5060 | Blackwell, 8GB | 87,9% | 84,3% | 139W | $299 / 319€ | 299-330 Euro |
Die Analysten von Jon Peddie Research berichten zu den Marktanteilen zu Grafikchips für Desktop-Grafikkarten für das abgelaufene erste Quartal. Erfasst werden hier natürlich die Absätze der Grafikchip-Entwickler AMD, Intel & nVidia an deren Grafikkarten-Partner, nicht die Verkäufe der letztendlichen Grafikkarten im Endkunden- oder OEM-Markt (diese folgen zeitlich erst danach). Für das erste Jahresquartal gab es mal wieder erschütternde Marktzahlen zu lesen, wenn AMD bei 8% steht, Intel unterhalb der Rundungsschwelle bei "0%" gelandet ist – und nVidia somit mit 92% Marktanteil einen neuen Alltime-Rekord aufstellt. Sicherlich spielen in diese Zahlen auch mit hinein, wann wer seine neue Generation gestartet hat (nVidia im Januar, AMD erst im März) bzw. wann die Grafikchip-Entwickler jeweils ein "Lagerräumungs"-Quartal am Ende der alten Generation zwischenschieben mussten, wo nominell wenig verkauft wird, weil zuerst die Grafikkarten-Hersteller und die Handelskette die jeweilige Alt-Generation loswerden sollen.
| Desktop dGPU | Q1/2024 | Q2/2024 | Q3/2024 | Q4/2024 | Q1/2025 |
|---|---|---|---|---|---|
| Auslieferungsmenge | 8,7 Mio. Stück | 9,5 Mio. Stück | 8,1 Mio. Stück | 8,4 Mio. Stück | 9,2 Mio. Stück |
| AMD | 12% (~1,0M) | 12% (~1,1M) | 10% (~0,8M) | 15% (~1,3M) | 8% (~0,7M) |
| nVidia | 88% (~7,7M) | 88% (~8,4M) | 90% (~7,3M) | 84% (~7,0M) | 92% (~8,5M) |
| Intel | 0% (<0,05M) | 0% (<0,05M) | 0% (<0,05M) | 1% (~0,1M) | 0% (<0,05M) |
| Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research | |||||