Der Twitter-Bot BenchLeaks weist auf Geekbench-Ergebnisse von "gfx1201" hin, welche früher schon der RDNA4-Architektur zugeordnet wurden. Als weitere technische Daten konnten aus diesen Geekbench-Ergebnissen wohl 28 WGP (entspricht 56 Shader-Clustern), 16 GB Grafikkartenspeicher und eine maximale Taktrate von 2.1 GHz entnommen werden. Die reinen Geekbench-Resultate sind drastisch niedriger als von bisherigen AMD-Grafikkarten gewohnt, ergo lief dieses Testmuster augenscheinlich noch mit erheblichen Einschränkungen (unbekannter Art). Demzufolge ist auch die Taktraten-Angabe nicht ernst zu nehmen, diesbezüglich ist noch alles möglich von gleichbleibenden Taktraten wie bei RDNA3 bis hin zu um die 3 GHz, wie zuletzt prognostiziert. In jedem Fall dürfte es sich hierbei um Validierungs-Tests handeln, wegen der schwachen Geekbench-Ergebnisse wohl noch in einem frühen Stadium. Mit 56 Shader-Clustern dürfte hierbei nicht das kommende XT-Modell ausgetestet worden sein (da der volle Navi-48-Chip über 64 Shader-Cluster verfügt), sondern die erste Salvage-Version von Navi 48.
gfx1201
browser.geekbench.com/v6/compute/2661748
browser.geekbench.com/v6/compute/2661764
browser.geekbench.com/v6/compute/2661771
browser.geekbench.com/v6/compute/2661774
browser.geekbench.com/v6/compute/2661917
Quelle: BenchLeaks @ X am 26. August 2024
Gemäß YouTuber Moore's Law Is Dead soll AMDs Navi 48 nun doch dieses Jahr und vergleichsweise leistungskräftig wie preisgünstig erscheinen. Das entsprechende Video fängt gleich mit einem Knaller an, denn laut einer Industrie-Quelle hat AMD die Grafikkarten-Hersteller kürzlich zu RDNA4 gebrieft und soll dabei freimütig zugegeben haben, dass die bisherigen Gerüchte über eine RDNA4-Verschiebung auf das Jahr 2025 auf einer bewußten Desinformations-Kampagne seitens AMD basieren. Dies wäre natürlich ein dickes Ding, wenngleich man den Fall derzeit überhaupt noch nicht hoch hängen kann: Dafür ist die "Erfolgsquote" der Gerüchte seitens MLID einfach zu durchschnittlich (der YouTuber hatte sicherlich einige Treffer, aber es ging eben auch einiges daneben) und mittlerweile scheint es wohl auch ernsthafte Versuche zu geben, selbigen und andere YouTuber mit fabrizierten Fake-Leaks bewußt an der Nase herum zu führen.
"You won't believe this, I [AMD Partner] just got out of a briefing with AMD reps...and apparently they plan to launch RDNA 4 this year in high volume! When I asked about the rumors about Q1 2025, they openly said that was an intentional disinformation campaign."
Quelle: angeblicher AMD-Partner gegenüber Moore's Law Is Dead @ YouTube, veröffentlicht am 22. August 2024
Wie jedes Jahr zur Sommerzeit sind an dieser Stelle die veränderten Spiele-Systemanforderungen für die abgelaufene Spiele-Generation darzulegen. Erstmals wegen des großen Anforderungs-Sprungs zur Einführung von PlayStation 3 & Xbox One aufgelegt, ergibt sich hiermit eine inzwischen über 10 Jahre reichende Dokumentation der mit der Zeit steigenden Spiele-Systemanforderungen im PC-Bereich. Ausgangspunkt hierfür sind zum einen die offiziellen Angaben der Spieleentwickler, zum anderen wird bezüglich der Grafikkarten-Performance unter konkreten Spielen auf die entsprechenden Testberichte seitens ComputerBase, PC Games Hardware und TechPowerUp zurückgegriffen, um ein breiteres und vor allem besser belastbares Bild der real benötigten Grafikkarten-Performance unter den drei Auflösungen FullHD, WQHD und 4K aufzustellen ... zum Artikel.
VideoCardz und WCCF Tech berichten über neu aufgetauchte Technik-Details zu AMDs "Strix Halo" Big-APU. Jene stammen ursprünglich von Entwickler Sam Jiun-Wei Hu, welcher augenscheinlich aus Sicht des Temperatur-Designs bzw. der Hitzeverteilung an Geräten mit "Strix Halo" arbeitet, dessen Webseite allerdings (denkbarerweise wegen temporär zu großen Zugriffszahlen) derzeit im "Wartungsmodus" ist. So wird erst einmal die Benutzung von drei Dies für Strix Halo bestätigt: Zwei konventionelle Prozessoren-CCDs (für 16 CPU-Kerne), die wahrscheinlich der regulären Fertigung der Desktop-Modelle entnommen werden – zuzüglich eines GPU-Dies (für 40 Shader-Cluster), welches allerdings auch noch die I/O- und Chipsatz-Fähigkeiten enthält und daher nicht gänzlich mit einem Grafikchip-Die vergleichbar ist.
| Aufbau | Transistoren | Fläche | Kern-Größe | |
|---|---|---|---|---|
| Zen 4 Desktop: Raphael | 2x CCD (5nm), 1x IOD (6nm) | 2x 6,5 Mrd. + 1x 3,4 Mrd. = 16,4 Mrd. | 2x 71mm² + 1x 122mm² = 264mm² | ~2,7mm² |
| Zen 4 Mobile: Phoenix | monolithisch (4nm) | 25,4 Mrd. | 178mm² | ? |
| Zen 5 Desktop: Granite Ridge | 2x CCD (4nm), 1x IOD (6nm) | 2x 8,3 Mrd. + 1x 3,4 Mrd. = 20 Mrd. | 2x 70,6mm² + 1x 122mm² = 263mm² | ~3,5mm² |
| Zen 5 Mobile: Strix Point | monolithisch (4nm) | 34 Mrd. | 232,5mm² | ~3,1mm² |
| Zen 5 Big-APU: Strix Halo | 2x CCD (4nm), 1x GPU (4nm) | ? | 2x 70,6mm² + 1x 307mm² = 448mm² | ~3,5mm² |
| Anmerkung: es existieren oftmals mehrere Flächen-Angaben zum selben Chip, vorstehende Aufstellung versucht sich an die Hersteller-offiziellen Angaben zu halten | ||||
Unter der Woche ist ein AMD-Patentantrag (PDF) aufgetaucht, welcher einen interessanten Grafikchip als MultiChip-Konstruktion bestehend aus (mindestens) 13 Einzel-Chips zeigt. Jener Patentantrag wurde im Dezember 2022 eingereicht und diese Woche veröffentlicht, es handelt sich allerdings noch nicht um ein final erteiltes Patent. Die initiale Grafik zeigt dabei eigentlich schon fast alles, was AMD sich hierbei gedacht hat: Ein Grafikchip bestehend aus drei Front-End-Chips mit jeweils drei Shader-Engine-Chips zuzüglich einem Multimedia-Chip, welcher gleichzeitig wohl auch die Kontrollfunktion innezuhaben scheint. Dabei handelt es sich gemäß dem begleitenden Text auch wirklich um einen Chip zur Berechnung von Spiele-Grafik (explizit werden 3D-Grafik sowie DirectX 11/12 erwähnt) – und somit keine Konstrukt für HPC/AI-Aufgaben.
Die Marktforscher von 'Jon Peddie Research' berichten in zwei Artikeln – No.1 & No.2 – zu den weltweiten Marktanteilen für Grafikchips im abgelaufenen ersten Quartal 2024. Der interessantere Teil ist hierbei immer der AiB-Report (AiB = Add-in-Board = Desktop-Grafikkarte), da es bei diesem um Grafikchips für Desktop-Grafikkarten geht, was dem Geschehen bei Gaming-Grafikkarten noch am nächsten kommt. In diesem Teilmarkt gab es für das erste Quartal einen Absatzrückgang von 9,5 Mio. AiB-Grafikchips im letzten Quartal auf nunmehr 8,7 Mio. AiB-Grafikchips, was allerdings über saisonale Effekte gut erklärbar ist. Eher beachtenswert ist an dieser Stelle die Rückkehr jener saisonalen Effekte – weil jene in den vorangegangenen Jahren über IT-Boom zu Corona, Cryptomining-Hype sowie Kater nach selbigem weitgehend aufgehoben waren.
| Desktop dGPU | Q1/2023 | Q2/2023 | Q3/2023 | Q4/2023 | Q1/2024 |
|---|---|---|---|---|---|
| Auslieferungsmenge | 6,26 Mio. Stück | 6,44 Mio. Stück | 8,9 Mio. Stück | 9,5 Mio. Stück | 8,7 Mio. Stück |
| AMD | 12% (~0,7M) | 17,5% (1,13M) | 17% (~1,5M) | 19% (~1,8M) | 12% (~1,0M) |
| nVidia | 83,7% (~5,3M) | 80,3% (5,17M) | 81,5% (~7,3M) | 80% (~7,6M) | 88% (~7,7M) |
| Intel | 4% (~0,3M) | 2,3% (0,15M) | 1% (~0,1M) | 1% (~0,1M) | 0% (<0,05M) |
| Marktanteile basierend auf ausgelieferten Stückzahlen, Quelle: Jon Peddie Research | |||||
Unter der Woche hat der 3DMark-Macher "UL" dem 3DMark13 einen neuen Einzeltest spendiert, welcher den bisherigen Raster-Standardtest "TimeSpy" ablösen soll. Dafür bringt "Steel Nomad" eine deutlich bessere und damit leistungsfressender Grafik mit und wird gleich unter der 4K-Auflösung ausgeführt. Eine zusätzliche "Light"-Variante läuft unter der WQHD-Auflösung, arbeitet allerdings mit abgespeckten Grafik-Optionen und hat somit eher sein eigenes Performance-Profil. Die Systemanforderungen sind leicht gestiegen, inzwischen ist eine Grafikkarte mit DirectX 12 Feature_Level 12_0 für "Steel Nomad" vonnöten (für TimeSpy hatte noch FL11_0 gereicht). Alternativ läuft Steel Nomad auch unter Vulkan, was hier und da sogar für die (leicht) besseren Resultate sorgt. Zum neuen Benchmark haben sich auch bereits gehaltvolle Testberichte seitens ComputerBase und PC Games Hardware eingefunden, welche zudem Benchmarks für die wichtigsten aktuellen wie vergangenen Grafikkarten mitbringen.
| TimeSpy | Steel Nomad Light | Steel Nomad | |
|---|---|---|---|
| Render-Auflösung | WQHD bzw. 4K (Extreme) | WQHD | 4K |
| HW-Anforderungen | DualCore-CPU mit SSE3, 4 GB RAM (8 GB bei iGPU), 4 GB VRAM | DualCore-CPU mit SSE3, 8 GB RAM (16 GB bei iGPU), 4 GB VRAM | DualCore-CPU mit SSE3, 8 GB RAM (16 GB bei iGPU), 6 GB VRAM |
| DX-Anforderung | DX12 Feature-Level 11_0 | DX12 Feature-Level 12_0 | DX12 Feature-Level 12_0 |
| Anmerkung | - | nicht nur Unterschied in der Auflösung, auch die Grafik-Details sind in der Light-Version zurückgefahren | |
| Release | 2016 | 2024 | 2024 |
Mittels einer Umfrage von Anfang Mai wurde die Frage gestellt, was im Fall von zu hohen Leistungsanforderungen bei RayTracing getan wird: Schaltet man RayTracing ab, dreht zugunsten von RayTracing die Bildqualitäts-Settings zurück (bzw. setzt Upscaler ein) – oder geht es am Ende irgendwann in Richtung Grafikkarten-Neukauf. Erst einmal haben 20,6% der Umfrageteilnehmer (bislang) gar keine Erfahrungen mit RayTracing – was letztlich auch eine wertvolle Information darstellt, somit haben schließlich bereits 79,4% der Umfrageteilnehmer entsprechende Erfahrungen gemacht. Weitere 2,6% haben die Ausgangslage zur Fragestellung – zu hohe Leistungsanforderungen durch RayTracing – bislang in der Praxis noch nicht bemerken können, was wohl auf die Nutzer der GeForce RTX 4090 hinausläuft.
Ab Ende April liefen hintereinander zwei Umfrage mit derselben Fragestellung, einmal für AMD und einmal für nVidia: Welche Problematiken sollten die Grafikchip-Entwickler mit deren nächster Grafikkarten-Generation am dringendsten angehen? Die beiden Umfragen werden hiermit gemeinsam ausgewertet, da die herausgekommenen Ergebnisse um so interessanter sind, vergleicht man jene direkt zwischen AMD und nVidia. Denn es ergaben sich bei gleicher Fragestellung samt gleichen Antwortoptionen doch recht unterschiedliche Favoriten, je nach Grafikchip-Entwickler: So vereinnahmen bei AMD die Antwortoptionen "RayTracing-Performance", "Stromverbrauch" und "Performance/Preis-Verhältnis" (in dieser Reihenfolge) die große Mehrheit der Stimmen, die anderen Antwortoptionen kamen nicht auf bedeutende Stimmanteile.
Nach der kürzlichen Auswertung der RayTracing-Umfrage erfolgt hiermit noch die Auswertung der entsprechenden Upscaler-Umfrage von letztem Dezember – mittels welcher die Häufigkeit des Praxis-Einsatzes dieses Features erfasst werden sollte. In dieser Frage haben Upscaler logischerweise den natürlichen Vorteil, dass jene im klaren Gegensatz zu RayTracing normalerweise Performance erbringen – und nicht gerade erheblich an Performance kosten. Demzufolge ist es wenig verwunderlich, wenn Upscaler derzeit schon etwas häufiger als RayTracing genutzt werden, mit einem Nutzeranteil von 68,1% ist der Vorteil gegenüber RayTracing (Nutzeranteil 54,8%) nicht gerade unerheblich.