Grafikkarten-Marktüberblick Juli 2008 (2)

Sonntag, 27. Juli 2008
 / von Leonidas
 

Und nun noch der Marktüberblick für die Karten des LowCost- und unteren Mainstream-Segments. Zu beachten wäre hierbei, daß zwischen den Grafikkarten auf der vorhergehenden Artikelseite und den Grafikkarten auf dieser Artikelseite ein erheblicher Performance-Unterschied herrscht, selbst wenn sich das bei den Preisen so nicht ausdrückt.

Anhand der technischen Daten wird dies eventuell deutlicher: Die Karten des oberen Mainstream-Segments bieten allesamt Rechenleistungen oberhalb von 400 GFlops und Speicherinterfaces von 192 oder 256 Bit DDR Breite, während die Karten des unteren Mainstreamsegments in diesen Disziplinen allesamt unterhalb von 200 GFlops Rechenleistung liegen sowie maximal mit einem 128 Bit DDR breiten Speicherinterface antreten. Damit wird auch klar, daß die Karten des unteren Mainstream-Segments (vorhergehende Artikelseite) eigentlich klar unterhalb der niedrigsten Preislage im oberen Mainstream-Segment (diese Artikelseite) liegen müssen, um attraktiv zu sein.

Anmerkung: Die nachfolgenden GFlops-Werte geben die theoretische maximale Rechenleistung wieder, bei ATI die MADD-Rechenleistung und bei nVidia die MADD- sowie die kummulierte MADD/MUL-Rechenleistung. Diese Angabe erfolgt, weil die Anzahl der Shader-Einheiten zwischen den Designs von ATI und nVidia nicht vergleichbar ist – wobei natürlich auch die Angabe zur Rechenleistung keinen alleinigen Schluß auf die Leistungsfähigkeit zuläßt.

Grafikkarten des unteren Mainstream- und LowCost-Segments
ATI Preislage nVidia
Radeon HD 2600 XT 512MB GDDR4
ATI RV630, Direct3D10, 120 Shader-Einheiten (192 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 800/1100 MHz, 512 MB GDDR4, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 50W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
75-90
Euro
GeForce 8600 GTS 512MB
nVidia G84, Direct3D10, 32 Shader-Einheiten (93/139 GFlops), 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 675/1450/1000 MHz, 512 MB GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch 47W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
  65-80
Euro
GeForce 9500 GT 512/1024MB GDDR3
nVidia G96, Direct3D10, 32 Shader-Einheiten (89/134 GFlops), 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 550/1400/800 MHz, 512 oder 1024 MB GDDR3, PCI Express 1.x/2.0, SingleSlot, Verbrauch ca. 35W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 2600 XT 256MB GDDR4
ATI RV630, Direct3D10, 120 Shader-Einheiten (192 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 800/1100 MHz, 256 MB GDDR4, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch 49W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
55-70
Euro
GeForce 9500 GT DDR2
nVidia G96, Direct3D10, 32 Shader-Einheiten (89/134 GFlops), 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 550/1400/500 MHz, 512 MB DDR2, PCI Express 1.x/2.0, SingleSlot, Verbrauch ca. 30W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 2600 XT 512MB GDDR3
ATI RV630, Direct3D10, 120 Shader-Einheiten (192 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 800/700 MHz, 512 MB GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 45W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
 
Radeon HD 2600 XT 256MB GDDR3
ATI RV630, Direct3D10, 120 Shader-Einheiten (192 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 800/700 MHz, 256 MB GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 45W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
45-60
Euro
GeForce 8600 GTS 256MB
nVidia G84, Direct3D10, 32 Shader-Einheiten (93/139 GFlops), 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 675/1450/1000 MHz, 256 MB GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch 47W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 3650 256/512MB GDDR3
ATI RV635, Direct3D 10.1, 120 Shader-Einheiten (174 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 725/800 MHz, 256 oder 512 MB GDDR3, PCI Express 1.x/2.0, SingleSlot, Verbrauch ca. 40W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
GeForce 8600 GT 256/512MB
nVidia G84, Direct3D10, 32 Shader-Einheiten (76/114 GFlops), 16 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 540/1190/700 MHz, 256 oder 512 MB GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 40W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 3650 256/512MB DDR2
ATI RV635, Direct3D 10.1, 120 Shader-Einheiten (174 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 725/500 MHz, 256 oder 512 MB DDR2, PCI Express 1.x/2.0, SingleSlot, Verbrauch ca. 35W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
40-50
Euro
 
Radeon HD 2600 Pro 512MB
ATI RV630, Direct3D10, 120 Shader-Einheiten (144 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 600/400 MHz, 512 MB DDR2/GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch 31W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
35-45
Euro
GeForce 8500 GT 256/512MB
nVidia G86, Direct3D10, 16 Shader-Einheiten (29/43 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 450/900/400 MHz, 256 oder 512 MB DDR2/GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch 27W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 3470 256MB
ATI RV620, Direct3D 10.1, 40 Shader-Einheiten (64 GFlops), 4 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 800/950 MHz, 256 MB GDDR3, PCI Express 1.x/2.0, SingleSlot, Verbrauch ca. 25W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 2400 XT 256MB DDR2
ATI RV615, Direct3D10, 40 Shader-Einheiten (56 GFlops), 4 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 700/500 MHz, 256 MB GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 25W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
 
Radeon HD 2600 Pro 256MB
ATI RV630, Direct3D10, 120 Shader-Einheiten (144 GFlops), 8 TMUs, 128 Bit DDR Speicherinterface, 600/400 MHz, 256 MB DDR2/GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch 31W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
25-40
Euro
 
Radeon HD 2400 XT 256MB GDDR3
ATI RV615, Direct3D10, 40 Shader-Einheiten (56 GFlops), 4 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 700/700 MHz, 256 MB GDDR3, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 25W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 2400 Pro 512MB
ATI RV615, Direct3D10, 40 Shader-Einheiten (56 GFlops), 4 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 525/400 MHz, 512 MB DDR2, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 20W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 3450 256/512MB
ATI RV620, Direct3D 10.1, 40 Shader-Einheiten (64 GFlops), 4 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 600/500 MHz, 256 oder 512 MB DDR2, PCI Express 1.x/2.0, SingleSlot, Verbrauch ca. 20W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
20-30
Euro
GeForce 8400 GS 512MB
nVidia G86, Direct3D10, 16 Shader-Einheiten (29/43 GFlops), 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 450/900/400 MHz, 512 MB DDR2, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 25W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
Radeon HD 2400 Pro 256MB
ATI RV615, Direct3D10, 40 Shader-Einheiten (56 GFlops), 4 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 525/400 MHz, 256 MB DDR2, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 20W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals
GeForce 8400 GS 256MB
nVidia G86, Direct3D10, 16 Shader-Einheiten (29/43 GFlops), 8 TMUs, 64 Bit DDR Speicherinterface, 450/900/400 MHz, 256 MB DDR2, PCI Express 1.x, SingleSlot, Verbrauch ca. 25W
Produkt- und Preissuche: Ciao, PreisRoboter, Geizhals

Folgendes wäre dann noch zu den einzelnen derzeit angebotenen Karten anzumerken:

Die Radeon HD 2600 XT 512MB GDDR4 ist zu ihrem derzeitigen Preis uninteressanter als je zuvor: Für dieses Geld gibt es schon eine GeForce 9600 GT, welche geradezu dramatisch schneller ist – oder eine GeForce 9600 GSO, welche immer noch deutlich schneller und sogar etwas günstiger ist.

Auf die GeForce 8600 GTS 512MB trifft gleiches zu, so das es auch nicht mehr erheblich ist, daß diese Karte natürlich schneller ist als ihre direkte preisliche Konkurrenz in Form der Radeon HD 2600 XT 512MB GDDR4.

Ganz neu in den Markt kommt derzeit die lange erwartete GeForce 9500 GT GDDR3. Diese Karte bietet auf Basis eines LowCost-Grafikchips eine Performance zwischen den ehemaligen Mainstream-Lösungen GeForce 8600 GT und GTS und ist daher durchaus interessant. Zum aktuell angesetzten Preispunkt funktioniert dieses Angebot jedoch (noch ?) nicht: Oberhalb der GeForce 9500 GT sind GeForce 9600 GSO und GT deutlich schneller für nur wenig mehr (oder gar keinen) monetären Einsatz, unterhalb der GeForce 9500 GT bietet die GeForce 8600 GT für nur einen geringen Performance-Abschlag einen deutlich besseren Preispunkt an.

Die Radeon HD 2600 XT 256MB GDDR4 als kleinere Ausführung ihrer überteuerten 512-MB-Schwester hat einen erheblich besseren Preispunkt und gerät damit nicht mehr in unmittelbare Gefahr, mit den (deutlich schnelleren) Karten des oberen Mainstream-Segments verglichen zu werden. Allerdings ist diese Karte immer noch teurer als die etwas schnellere GeForce 8600 GT/GTS.

Gleiches gilt für die Radeon HD 2600 XT 512MB GDDR3: Die Karte mag grundsolide sein, wird aber durch den besseren Preis der GeForce 8600 GT/GTS bei nicht besserer Performance gegenüber dieser uninteressant.

Die GeForce 9500 GT DDR2 hat leider nur einen eher geringen Preisabschlag für ihren deutlich niedrigeren Speichertakt (500 MHz anstatt 800 MHz wie bei der GDDR3-Version) zu bieten und ist damit klar uninteressant.

Die Radeon HD 2600 XT 256MB GDDR3 hat nun endlich den gleichen Preispunkt wie die GeForce 8600 GT/GTS, bietet aber nicht deren Performance und ist zudem auch nur als 256-MB-Version zu diesem Preis erhältlich, während es zumindest die GeForce 8600 GT zu diesem Preis auch gleich schon in der 512-MB-Ausführung gibt.

Die Radeon HD 3650 GDDR3 ist minimal langsamer als die Radeon HD 2600 XT, bietet dafür aber 512-MB-Versionen zum gleichen Preis an. Gegenüber der GeForce 8600 GT/GTS bleibt man aber trotzdem nur zweiter Sieger.

Die GeForce 8600 GTS 256MB ist zu ihrem jetzigen Preis ein hochinteressantes Angebot und in ihrem Preisfeld zusammen mit der gleichpreisigen GeForce 8600 GT sicherlich die beste Wahl. Dabei stellt sich die interessante Frage, ob man mit der GeForce 8600 GTS 256MB oder mit der GeForce 8600 GT 512MB besser fährt: Erstere hat einen 25prozentigen Taktvorteil, letztere eben ihren größeren Grafikkartenspeicher. Aufgrund der Höhe des Taktvorteils tendieren wir derzeit eher zur GeForce 8600 GTS 256MB.

Nichtsdestotrotz ein beachtenswertes Angebot stellt die GeForce 8600 GT dar, vor allem weil es hier die 512-MB-Versionen zum nahezu gleichen Preis gibt. Wenn man unbedingt auf diesen größeren Grafikkartenspeicher setzen will, stellt die GeForce 8600 GT 512MB die sicherlich beste Wahl in diesem Preisbereich dar.

Die Radeon HD 3650 DDR2 ist ein gänzlich uninteressantes Angebot, da der erheblich niedrigere Speichertakt gegenüber der GDDR3-Version dieser Karte (500 zu 800 MHz) sich nicht in einem entsprechend günstigerem Preis ausdrückt.

Die Radeon HD 2600 Pro 512MB war mal eine gute Einsteigerlösung des unteren Mainstream-Bereichs, wird allerdings durch die fallenden Preise von stärkeren Karten erheblich unter Druck gesetzt. Sicherlich hat sie noch einen besseren Preispunkt, aber trotzdem locken doch die erhebliche Mehrperformance der GeForce 8600 GT/GTS. Zumindest den Vergleich zur direkten Konkurrenz in Form der GeForce 8500 GT dürfte die Radeon HD 2600 Pro aber gewinnen.

Die Radeon HD 3470 ist zu diesem Preis ein Scherz, die Karte bringt ein Drittel der Recheneinheiten und die Hälfte des Speicherinterfaces zur gleichpreisigen Radeon HD 2600 Pro auf die Waage. Dieses klare LowCost-Angebot müsste wirklich deutlich günstiger sein, um irgendeinen Sinn zu haben.

Noch schlimmer ist es bei der Radeon HD 2400 XT DDR2: Diese Karte ist derzeit sogar teurer als ihre GDDR3-Version, welche einen besseren Speichertakt (700 zu 500 MHz) vorzuweisen hat.

Die GeForce 8500 GT ist inzwischen auch nicht mehr auf der Höhe der Zeit, hier trifft das gleiche zu wie bei der Radeon HD 2600 Pro: Es lockt einfach die erhebliche Mehrperformance der GeForce 8600 GT/GTS. Zudem liegt zum gleichen Preis die Radeon HD 2600 Pro 256MB bei der Performance vorn.

Die Radeon HD 2600 Pro 256MB ist eine inzwischen extrem günstige Einsteigerlösung, für die man trotzdem noch eine gangbare Performance bekommt. Da die preislich niedriger liegenden Karten keinen erheblich besseren Preispunkt und bei der Performance ganz klar keine Chance gegenüber der Radeon HD 2600 Pro 256MB haben, darf diese Karte wohl als niedrigstes sinnvolles Angebot gelten, wenn es um eine Grafikkarten zum (wenn auch nur gelegentlichen) Spielen geht.

Demzufolge kann man Radeon HD 2400 XT GDDR3, Radeon HD 2400 Pro, Radeon HD 3450 und GeForce 8400 GS auch gleich zusammen abhandeln: Diese Karten sind nur dann sinnvoll, wenn Spieletauglichkeit wirklich keinerlei Rolle spielt. Sobald auch nur ansatzweise gespielt wird, kommt wie gesagt sofort die Radeon HD 2600 Pro 256MB in Frage.

Damit hat sich gegenüber unserem Marktüberblick vom April vor allem im oberen Preisbereich einiges getan, während der untere Preisbereich in erster Linie von deutlich niedrigeren Preislagen, aber wenig neuen Angeboten gekennzeichnet ist. Zugleich ist zu beobachten, daß die Karten des oberen Mainstream-Segments rein preislich immer weiter ins untere Mainstream-Segment eindringen: Lag die alte Grenzlinie bei ungefähr 100 Euro, sind es nunmehr ungefähr 70 Euro.

Damit bleibt für das untere Mainstream- sowie das LowCost-Segment immer weniger Luft, lohnen sich diese Beschleuniger nur noch zu wirklich niedrigen Preispunkten. Faktisch gibt es hier nur zwei Ansatzpunkte: Zum einen als billigstmögliche Spieler-Grafikkarte eine Radeon HD 2600 Pro 256MB für ca. 25 Euro und darüber bei ca. 50 Euro eine GeForce 8600 GT 512MB oder GeForce 8600 GTS 256MB als vernünftige Einsteiger-Spielegrafikkarte. Alle anderen Angebote dieses Preisbereichs kommen gegen diese Lösungen preislich oder/und bei der Performance nicht an.

Überhalb dieses Preispunktes drängen sich dann wie gesagt schon die Angebote des oberen Mainstream-Segments heran, wobei hier die GeForce 9600 GT 512MB für ca. 90 Euro sowie die GeForce 8800 GT 512MB für ca. 110 Euro als diese Lösungen mit dem besten Preis/Leistungsverhältnis zu erwähnen sind. Falls dies ein preislich zu großer Sprung von der GeForce 8600 GT/GTS aus ist, würden als Zwischenlösung eventuell auch eine Radeon HD 3850 256MB oder eine GeForce 9600 GSO 384MB für ca. 70 Euro in Frage kommen.

Überhalb der GeForce 8800 GT wird es dann spielend einfach: Radeon HD 4850 für ca. 140 Euro und Radeon HD 4870 für ca. 210 Euro sind von den nVidia-Karten dieses Preisbereichs derzeit nicht zu erreichen. Will man mehr ausgeben, bieten sich weitere ATI-Lösungen an: Für ca. 280 Euro ist ein CrossFire-Gespann aus zwei Radeon HD 4850 das Maß der Dinge und überflügend dort auch spielend die klar teurere GeForce GTX 280. Besser geht es dann nur noch mittels der im August für um die 400 Euro anstehenden Radeon HD 4870 X2, alternativ tun es hier auch zwei Radeon HD 4870 Karten im CrossFire-Verbund für ca. 420 Euro.

Die sicherlich kommenden Veränderungen zu dieser Situation in den nächsten Wochen und Monaten sind derzeit noch schwer zu fassen, da einige Projekte von ATI und nVidia bekannt, aber die genauen Release-Zeitpunkte noch nicht sicher sind. So ist es unklar, wann genau ATI und nVidia zu ihren neuen HighEnd-Beschleunigern auch entsprechende Mainstream-Angebote nachliefern werden – dies kann noch im Herbst sein, womöglich aber auch erst in der Winter-Saison 2008/09.

Relativ sicher sind somit nur weitere Abrundungen des Angebots: Zu nennen wäre hier eine GeForce 9800 GT als Ersatz für die GeForce 8800 GT auf nVidia-Seite sowie eine Radeon HD 4850 X2 auf ATI-Seite. Letztgenannte dürfte aufgrund des jetzt schon exzellenten Preis/Leistungsverhältnisses von zwei Radeon HD 4850 Karten wahrscheinlich sehr interessant werden – hoffentlich kommt diese "kleinere" DualChip-Lösung aber nicht wie die Radeon HD 3850 X2 zu spät in den Markt, um noch bedeutsam zu werden.

Ansonsten dürfte die kommende Zeit auch einige Marktbereinigungen mit sich bringen: GeForce 9800 GTX und GX2 sowie alles, was sich GeForce8 nennt, dürften über kurz oder lang auslaufen. Für die größeren Karten hat nVidia schon Ersatz im Rennen, anstelle der GeForce 8600 GT/GTS dürfte womöglich die GeForce 9500 GT treten, welche faktisch dieselbe Hardware hat, nur derzeit noch nicht den passenden Preis. Bei ATI dürfen hingegen neben den inzwischen überteuerten DualChip-Lösungen der Radeon HD 3800 Serie auch die restlichen Karten der Radeon HD 2000 Serie auslaufen – und dann ist dringend Nachschub im LowCost- und Mainstream-Segment gefragt, denn die diesbezüglichen Lösungen der Radeon HD 3000 Serie haben nun wirklich niemanden hinter dem Ofen hervorgelockt.

Alles in allem sind für die nächsten Wochen aber trotzdem keine bedeutsamen Veränderungen an vorstehenden Auflistungen zu erwarten. Dies hängt auch mit den typischen Grafikkarten-Verkaufszyklen zusammen: Die großen Geschäftsabschlüsse für die kommende Back-to-School-Saison (in den USA) sind schon im Frühsommer getätigt worden und bis zum Weihnachtsgeschäft dauert es noch einige Zeit. Selbst größere preisliche Abschläge sind für die nächste Zeit nicht unbedingt zu erwarten. Somit sieht derzeit alles nach zwei, drei eher ruhigen Monaten aus – bis uns die Grafikchip-Entwickler dann eventuell doch wieder mit etwas unerwartetem überraschen ;).

Nachtrag vom 3. August 2008:

Diesem Grafikkarten-Marktüberblick wurden nun noch die GeForce 9800 GT Karten in ihren 512- und 1024-MB-Ausführungen sowie die GeForce 9500 GT 1024MB hinzugefügt. Die GeForce 9800 GT Modelle haben inzwischen den exakt gleichen Preis wie die GeForce 8800 GT Karten, da die Taktraten zudem identisch sind, ist es faktisch egal, zu welcher Karte man hier greift. Nur falls HybridPower und Triple-SLI eine Rolle spielen, sind die 9er Modelle vorzuziehen, ansonsten bringt der bessere Namen jedoch keinen Vorteil für den Grafikkartenkäufer. Es wäre eher abzuwarten, ob nicht einige Grafikkartenhersteller in nächster Zeit Abverkaufsaktionen für GeForce 8800 GT Karten starten, wo sich eventuell das eine oder andere Preisschnäppchen ergeben könnte.

Einen wirklichen Vorteil (eine etwas geringere Stromaufnahme und damit auch Chiptemperatur) wird die GeForce 9800 GT gegenüber der GeForce 8800 GT wohl erst erlangen, wenn der G92b-Chip auf dieser durchgehend eingesetzt wird – für den Augenblick ist dies aber wohl noch nicht der Fall und der G92b kommt nur durchgehend auf der GeForce 9800 GTX+ zum Zuge. Gleiches gilt für die GeForce 9500 GT, deren G96-Chip nVidia derzeit auch erst einmal nur in 65nm ins Feld schickt und welcher allerdings demnächst schon wieder von der 55nm-Variation G96b abgelöst werden soll. Von dieser Karte wurde dem Artikel wie gesagt eine 1024-MB-Version hinzugefügt, welche erstaunlicherweise den gleichen Preispunkt wie die 512-MB-Version hat.

Leider dürfte der Mehrspeicher dieser Karte nichts bringen, da jene nur im Bereich mittlerer Auflösungen und zumeist nur ohne Anti-Aliasing auf spielbare Frameraten kommt. In dieser Konstellation haben schon 512 MB Grafikkartenspeicher nur wenige Momente, wo sie mal wirken können – 1024 MB Grafikkartenspeicher dürften sich dann komplett langweilen. Aber wenn man es faktisch kostenlos obendrauf bekommt, nimmt man es natürlich mit ;). Sehr schade nur, daß dieses nicht bei der GeForce 9800 GT (und ähnlichen Karten) zutrifft, wo derzeit für denselben Mehrspeicher regelmäßig tiefer in die Tasche gelangt wird, bei GeForce 8800 GT und 9800 GT sind es derzeit immerhin um die 40 Euro mehr. Mit einem höheren Herstellungspreis läßt sich dies kaum rechtfertigen, immerhin bekommt man wie gesagt bei der GeForce 9500 GT dieselbe Speichermenge (und Speichertyp) bei einem Speichertakt von 800 MHz zum Nullpreis obendrauf.

Daß dasselbe Spiel bei GeForce 8800 GT und 9800 GT bei einem Speichertakt von doch sehr ähnlichen 900 MHz dann plötzlich in einem 40prozentigem Preisaufschlag resultiert, kann dagegen irgendwie nicht sein. Ganz offensichtlich sind in diesem Taktrahmen die Speicherpreise derzeit ausreichend niedrig, auf daß diese keinen relevanten Effekt auf die Herstellungskosten haben. Die Straßenpreise werden somit nicht nach Herstellungspreise gebildet, sondern anhand des psychologischen Effekts, daß man im LowCost-Markt die Käufer gern mit großen Speichermengen beeindruckt und somit zum Kauf eines zumeist eher hüftlahmen Produkts verleiten will, während man im Performance- und HighEnd-Markt ganz genau weiß, daß der Mehrspeicher dort auch oftmals benötigt wird und daher dem Käufer auch einen Mehrpreis wert ist ;).

Nachtrag vom 7. August 2008:

In einem Artikel zur GeForce GTX 200 Serie haben die X-bit Labs nun endlich auch Stromverbrauchsmessungen der neuen HighEnd-Boliden von ATI und nVidia anzubieten. Schon früher bekannt war eine Messung zur Radeon HD 4850 mit 110 Watt unter Last, welches für die eigentlichen HighEnd-Modelle schlimmes befürchten ließ. Allerdings fällt deren Stromdurst nicht ganz so drastisch aus wie auch von uns zuerst angenommen: So zieht die Radeon HD 4870 mit 130 Watt unter Last nicht dramatisch mehr als die Radeon HD 4850, wenngleich die 65 Watt im Idle-Modus nach wie vor jenseits von Gut und Böse sind. Erstaunlicherweise sind die neuen nVidia-Karten in dieser Disziplin etwas besser, was darauf hindeutet, daß ATI die Stromsparfunktion bei den RV770-Modellen noch nicht im Griff hat – im klaren Gegensatz zu den RV670-Modellen, wo ATI diesbezüglich weit besser als nVidia lag.

So verbraucht die GeForce GTX 260 ihre 136 Watt unter Last sowie 45 Watt im Idle-Betrieb, bei der GeForce GTX 280 sind es 178 Watt unter Last und 50 Watt im Idle-Betrieb. Wie gesagt sind die Idle-Zahlen bei den neuen nVidia-Karten ganz annehmbar, zumindest angesichts der Leistungsklasse dieser Beschleuniger. Die Last-Zahlen fallen zwar auch etwas niedriger aus als bisher angenommen, stellen aber dennoch klaren Rekord für SingleChip-Grafikkarten dar. DualChip-Experimente mit der GeForce GTX 280 verbieten sich somit automatisch, hierfür kommt wenn dann nur die GeForce GTX 260 in Frage. Bislang ist diesbezüglich aber seitens nVidia noch nichts zu hören, womöglich versucht es der Grafikchip-Entwickler eher erst mit einer Schrumpfung des GT200-Chips auf die 45nm- oder 40nm-Technologie ("G200b"-Chip).