Launch-Analyse: nVidia GeForce GTX 560

Dienstag, 17. Mai 2011
 / von Leonidas
 

Als Programmergänzung im Performance-Segment startet nVidia heute die GeForce GTX 560 ohne Ti als kleinere Ausführung ihrer größeren Schwester GeForce GTX 560 Ti. Die neue Performance-Karte bietet dabei etwas weniger Performance als die GeForce GTX 560 Ti zu einem etwas kleineren Preis von um die 170 Euro, hinzu kommt die von den letzten nVidia-Karten her schon bekannte erstklassige Übertaktungseignung, welche sich in jeder Menge ab Werk übertakteter Karten ausdrückt.

Vom Grundsatz her handelt es sich bei der GeForce GTX 560 um eine weitere Karte mit GF114-Grafikchip, bei welchem allerdings ein Shader-Cluster deaktiviert wurde, womit exakt dieselbe Hardware wie bei der GeForce GTX 460 1024MB auf GF104-Basis herauskommt: 336 (1D) Shader-Einheiten, 56 TMUs, 32 ROPs und ein 256 Bit DDR breites Speicherinterface. Allerdings legt die GeForce GTX 560 bei den Taktfrequenzen deutlich gegenüber der GeForce GTX 460 1024MB (675/1350/1800 MHz) zu: 810 bis 950 MHz Chiptakt, 1620 bis 1900 MHz Shadertakt und 2000 MHz Speichertakt lauten die offiziellen nVidia-Angaben zu dieser Karte – einen festen Referenztakt gibt es bei dieser Karte zumindest offiziell nicht.

Allerdings kann man durchaus die niedrigstmöglichen Taktraten von 810/1620/2000 MHz als diesen Referenztakt (wenngleich nur inoffiziell) ansehen, da es eben keine Versionen mit noch niedrigeren Taktraten geben wird (sollte) und sich an diesen Standard-Modellen auch der Preiskampf orientieren wird. Die höher getakteten Modelle kann man wie regulär ab Werk übertaktete Varianten behandeln – wie es diese auch bei anderen Grafikkarten gibt – und letztlich dürften diese Modelle mit höheren Taktraten dann auch entsprechend höhere Preispunkte aufweisen.

GeForce GTX 460 1024MB GeForce GTX 560 GeForce GTX 560 Ti
Chipbasis nVidia GF104, 1950 Millionen Transistoren in 40nm auf 365mm² Die-Fläche nVidia GF114, 1950 Millionen Transistoren in 40nm auf 358mm² Die-Fläche
Technik DirectX 11, 2 Raster Engines, 7 Polymorph Engines mit 7 Tesselations-Einheiten, 336 Shader-Einheiten, 56 TMUs, 56 SFUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface (bis GDDR5) DirectX 11, 2 Raster Engines, 8 Polymorph Engines mit 8 Tesselations-Einheiten, 384 Shader-Einheiten, 64 TMUs, 64 SFUs, 32 ROPs, 256 Bit DDR Interface (bis GDDR5)
Taktraten 675/1350/1800 MHz 810/1620/2000 MHz 822/1644/2000 MHz
Taktraten OC-Varianten bis 850/1700/2000 MHz bis 950/1900/2244 MHz bis 1000/2000/2290 MHz
Speicherausbau 1024 MB GDDR5 1024 MB GDDR5 1024 MB GDDR5
Bauform DualSlot DualSlot DualSlot
Stromanschlüsse 2x 6pol. 2x 6pol. 2x 6pol.
TDP 160W 150W 170W
Preislage 110-140€ angekündigt für 166 Euro 170-200€

Aufgrund dessen, daß nVidia zwischen den Grafikchips GF104 und GF114 keine Änderungen an der eigentlichen Grafikchip-Architektur vorgenommen hat, sondern sich allein auf die Neuanordnung der Transistoren für eine bessere Taktbarkeit bei gleichzeitig geringerem Stromverbrauch konzentrierte, kann man die Hardware-Daten und Rohleistungen von GeForce GTX 460, 560 und 560 Ti perfekt miteinander vergleichen. Und dabei kommt heraus, daß die GeForce GTX 560 (auf ihren niedrigsten Taktraten) bezüglich der Rechen- und Texturierleistung in der Mitte zwischen GeForce GTX 460 1024MB und GeForce GTX 560 Ti liegt, mit allerdings der Tendenz zur GeForce GTX 560 Ti. Bezüglich der ROP-Leistung und Speicherbandbreite rangiert die GeForce GTX 560 jedoch gleich ganz auf dem Niveau der GeForce GTX 560 Ti und damit besser als die GeForce GTX 460 1024MB.

Rohleistungs-Vergleich GeForce GTX 460, 560 & 560 Ti (aktualisiert)

Mittels der übertakteten Varianten aller drei Grafikkarten lassen sich dann jedoch größere Sprünge erreichen: Eine maximal übertaktete GeForce GTX 460 1024MB kann eine standardmäßige GeForce GTX 560 schlagen, genauso wie eine maximal übertaktete GeForce GTX 560 eine standardäßige GeForce GTX 560 Ti knapp überrunden wird. Dies ergibt faktisch einen fließenden Preis- und Performancebereich zwischen 100 und 200 Euro bei nVidia – eigentlich gibt es dort nicht mehr drei nVidia-Angebote mit festen Preispunkten, sondern aller 5 Euro eine neue Taktstufe eines dieser drei Grafikchips, womit das komplette genannte Performance- und Preisfeld feinstmöglich abgedeckt wird.

Da der Grafikkarten-Käufer aber eine klare Orientierung benötigt und die Information, daß es dutzende Einzel-Lösungen mit fein abgestufter Performance und entsprechendem Preispunkt gibt, dafür wenig hilfreich ist, werden wir uns nachfolgend erst einmal auf die Performance der Standardausführung der GeForce GTX 560 (mit also deren niedrigstmöglichen Taktraten) konzentrieren. Auf die vielfältigen ab Werk übertakteten Versionen kommen wir danach noch einmal zurück.

HT4U 560 vs. 460/1024MB 560 vs. 560Ti 560 vs. 6850 560 vs. 6870
1680x1050 4xAA +18,2% (-15,4%) -10,2% (+11,4%) +13,6% (-12,0%) -4,9% (+5,2%)
1920x1200 4xAA +18,1% (-15,3%) -11,3% (+12,7%) +11,4% (-10,2%) -6,7% (+7,2%)
2560x1600 4xAA +16,5% (-14,1%) -11,6% (+13,1%) +7,5% (-7,0%) -10,4% (+11,6%)
benutzte Treiberversionen: 5850 @ Catalyst 11.2, 6850/6870 @ Catalyst 11.5, 460 @ 266.58 WHQL, 560/560Ti @ 275.20 Beta
benutzte Filtersettings: AMD "HighQuality" vs. nVidia "HighQuality"
Performance-Einordnung GeForce GTX 560, Teil 1
Hardware Canucks 560 vs. 460/1024MB 560 vs. 560Ti 560 vs. 6850 560 vs. 6870
1680x1050 4xAA +18,3% (-15,5%) -11,5% (+13,0%) +20,3% (-16,9%) +3,5% (-3,3%)
1920x1200 4xAA +17,4% (-14,8%) -12,0% (+13,7%) +15,4% (-13,4%) -0,1% (+0,1%)
benutzte Treiberversionen: 6850/6870 @ Catalyst 11.4, 460/560/560Ti @ 275.20 Beta
benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality"
Performance-Einordnung GeForce GTX 560, Teil 2
AnandTech 560 vs. 460/1024MB 560 vs. 560Ti 560 vs. 6850 560 vs. 6870
1680x1050 4xAA +15,6% (-13,5%) -11,0% (+12,3%) +18,0% (-15,3%) +1,3% (-1,3%)
1920x1200 4xAA +15,5% (-13,4%) -10,8% (+12,1%) +15,8% (-13,6%) -1,8% (+1,8%)
benutzte Treiberversionen: leider wilder Mischmasch von Catalyst 10.10e bis 11.5 und nVidia-Treiber 262.99 bis 275.20
benutzte Filtersettings: unbekannt, höchstwahrscheinlich AMD "Quality" vs. nVidia "Quality"
Anmerkung: die benutzten Treiber bei einigen älteren AMD-Karten sind scheinbar so alt, daß eine regelrechte Resultats-Verfälschung eintritt – so wird die Radeon HD 5850 als nur gleichschnell gegenüber der Radeon HD 6850 ausgemessen, was gemäß aller bekannten Werte auf keinen Fall zutrifft
Performance-Einordnung GeForce GTX 560, Teil 3