Prerender Limit

Freitag, 12. März 2004
 / von aths
 

Jetzt soll noch die Frage geklärt werden, was das Prerender Limit ist, welches sich auf GeForce-Karten einstellen lässt. Heißt ein Prerender Limit von 3, dass bis zu drei fertige Frames vorgehalten werden? Nein. Doch der Reihe nach.

Eine Grafikkarte bekommt von der CPU Kommandos, was sie tun soll (aktiviere Textur so und so, zeichne Polygone mit den und den Eckpunkten usw). Jedes Bild besteht aus einer Reihenfolge solcher Kommandos. Normalerweise ist der erste Befehl ein Framebuffer-Clear, und der letzte logischerweise der Swap. Das Prerender Limit gibt an, wie viele Bilder höchstens als Kommandofolge zwischengespeichert werden, ehe die Grafikkarte die Entgegennahme neuer Befehle verweigert.

Je höher das Prerender Limit, desto höher die Gefahr des "Mouselags": Auf User-Eingaben wird entsprechend erst einige Frames später reagiert. Andererseits entkoppelt man mit dieser Einstellung die Grafikkarte von der CPU: Wenn kurz mal keine neuen Befehle gesendet werden, arbeitet die Grafikkarte in der Zwischenzeit die bisherigen ab.

Prerender Limit
Prerender Limit: Dieser Slider stellt ein, für bis zu wie viele Bilder die Grafikkarte die jeweiligen Kommandos zwischenspeichern soll.

Unser Artikel begann mit der Funktion des RAMDACs. Wenn man einen TFT-Monitor besitzt, besteht bei guten Modellen die Möglichkeit, ihn per DVI anzuschließen, also per Digital Video-Interface. Da kommt der RAMDAC nicht zum Zuge, sondern ein Transmitter. Ironie des Schicksals: EGA-Monitore benötigten noch ein digitales Signal, der große Vorteil von VGA-Karten war, dass sie ein analoges Signal lieferten. Das ermöglicht mit wenigen Leitungen feine Farbabstufungen.

Der "neue" Trend zu digitalen Monitor-Schnittstellen ist also eigentlich eine Rückbesinnung. Dank neuer Kodierungsverfahren, die durch die Geschwindigkeit heutiger Chips möglich wurden, lassen sich trotzdem feine Farbabstufungen realisieren. Doch auch für DVI findet ein Scanout aus dem Framebuffer statt. Die VSync-Thematik betrifft TFT-Displays also genau so wie Röhrenmonitore.

Der Autor möchte sich bei allen bedanken, welche direkt oder indirekt zum Artikel beitrugen. Er entstand nach bestem Wissen und Gewissen. Anregungen oder Kritik können im Forum hinterlassen werden.