Erhebliche Unterschiede beim Router/Modem-Kauf

Vor einigen Tagen ergab sich bei mir der Umstand, daß mein ADSL-Router/Modem als wahrscheinlich defekt ausgewiesen wurde und dementsprechend umgehend ersetzt werden sollte. Die Empfehlung des ISPs lag bei einem Zyxel-Modell, auch bewußt dahingegend ausgesucht, daß das bisherige D-Link-Gerät eigentlich immer recht warm wurde und mir solcherart Hitzewallungen bei PC-Hardware spätestens seit dem (halben) Ableben eines teuren Notebooks nach nur einem Jahr Benutzungsdauer nie ganz geheuer sind. Und wenigstens in diesem Punkt hielt der Zyxel-Router auch die Versprechungen und wurde deutlich weniger warm (trotz derselben billigen Plaste).

Bei dem, was Modem und Router aber eigentlich ausmachen sollten, gab es jedoch erhebliche Unterschiede. Ein kurzer Bandbreitencheck ergab zwar dieselbe Bandbreite wie vorher, allerdings war der Ping konstant um ein Drittel höher. Praktisch zeigte das Zyxel-Modell aber vor allem den Nachteil, daß es sich regelmässig verhaspelte, wenn es um das Laden von mehreren Webseiten gleichzeitig ging.

Bis zu drei Stück gleichzeitig war wohl kein Problem, darüber hinaus bestrafte das Gerät den Benutzer aber mit Browser-Rückmeldungen à "Die Webseite kann nicht angezeigt werden." etc. Bei meinem täglichen der Erstellung der 3DCenter-News dienenden Webwatch, wo auf einmal ca. 40 Webseiten in einem Browser-Fenster in jeweils einzelnen iFrames geladen werden, ruckelte sich das Zyxel-Modell erst einmal runde 10 Minuten ab, um dann bei rund 90 Prozent der Webseiten wieder die vorgenannte Fehlermeldung zu bringen. Nur zum Vergleich: Im Normalfall und mit richtig schneller Leitung läuft dieser Webwatch in weniger als einer halben Minute fehlerfrei durch.

An der Bandbreite konnte es wie gesagt nicht hängen (zudem funktionierte das bekannt bandbreitenlastige Internet-TV einwandfrei), und andere Dienste konnten hierfür auch nicht verantwortlich sein, weil im Testzeitraum natürlich nichts anderes lief. Nachdem sich dieses Verhalten auch am nächsten Morgen nicht besserte, habe ich erneut kurzerhand einen Umtausch beschlossen – und gemäß der Devise "zurück zu den Wurzeln" dasselbe D-Link-Gerät erneut besorgt. Und siehe da: Noch am selben Tag war der Ping wieder so, wie er sein sollte und auch das Laden mehrerer Webseiten funktionierte anstandslos. Mehr Bandbreite hab ich zwar dadurch leider nicht, aber das war ja auch nicht das Problem ;).

Damit ergibt sich augenscheinlich, daß es doch erhebliche Unterschiede zwischen ADSL-Router/Modems gibt, zumindest in deren Standardkonfiguration. Möglicherweise hätte man das Zxyel-Gerät mittels der reichlich vorhandenen Optionen auch noch irgendwie in die richtige Richtung tunen können – allein, daß kann sicherlich nicht die Aufgabe des Endkunden sein, ganz egal ob dieser technisch versiert ist oder nicht. Normalerweise kann man schließlich erwarten, daß die Geräte "out of the box" schon halbwegs optimal eingestellt sind, dies war aber hier auf keinen Fall so.

Und desweiteren lernen wir noch, daß die erreichte Bandbreite zweifelsfrei nicht alles ist: In meinem Fall erreichten ja beide Geräte im Test dieselbe Bandbreite und auch das Internet-TV zeigte auf dem Zyxel-Rounter keinerlei Einbußen (was der Fall wäre bei einer geringeren realen Bandbreite). Für den Spieler ist aber zudem immer noch der Ping interessant, welcher nicht angibt, wieviele Datenpakete in einer Sekunde maximal durchgehen (das ist die Bandbreite), sondern nur, wie schnell ein einzelnes Datenpaket rein physikalisch zwischen zwei Computern unterwegs ist.

Und für den Webarbeiter (wie mich) ist es genauso relevant, daß viele Dienste gleichzeitig laufen können, ohne sich gegenseitig zu behindern. Dafür ist eine gewisse Bandbreite Grundvoraussetzung, darüber hinaus kommt allerdings cleveres Management der Datenpakete ins Spiel: So beim gleichzeitigen Laden vieler Internet-Seiten auf einmal oder eben auch beim gleichzeitigen Benutzen verschiedener Internetdienste wie Browser, Streaming-Client, Instant Messenger und Online-Game.