HDD zu SSD: Das Versagen der SSD-Hersteller

SSDs sind eine tolle Sache, im 3DCenter auch schon extrem weit verbreitet und auch die Ausfallquote ist erträglich niedrig. Man kann das Produkt inzwischen gut und gerne für jeden neu gekauften PC oder als Nachrüstung für bereits bestehende Geräte empfehlen. Doch gerade in letzterem Anwendungsfall zeigt sich noch ein großer Stolperstein, welcher gerade normale Anwender besonders hart trifft: Die meisten SSD-Hersteller bieten keine gute Software zum Transfer eines kompletten Betriebssystems von HDD auf SSD an, manche sogar überhaupt keine entsprechende Software. Dies ist insbesondere deswegen ärgerlich, da es keine wirklich effektive Freeware für diesen Fall gibt – GParted wrd zwar gern als Lösung empfohlen, ist aber kaum tauglich für Normalnutzer und benötigt selbst dann im Fall des HDD-zu-SSD-Transfern manuelle Nacharbeit.

Den Vogel bei dieser völlig unbefriedigenden Situation schießt derzeit allerdings Intel ab: Intel bietet für seine SSDs den Download einer entsprechenden Datenmigrations-Software an – und diese Software funktioniert erst einmal hervorragend in dem Sinne, daß keinerlei Fachkenntnisse oder manuelle Nacharbeit erforderlich sind. Allerdings gibt es eine große beziehungsweise lächerliche Ausnahme: Das Tool kann tatsächlich nicht eine größere HDD auf eine kleinere SSD überspielen – und damit sind nur die nominellen Größen und nicht der tatsächliche Datenbestand gemeint. Anders formuliert: Man muß gemäß des Intel-Tools tatsächlich eine größere SSD erwerben, als man als HDD vorliegen hat – ein lustiger Ratschlag in Zeiten von 1-TB-HDDs als Standard.

An der Stelle haben alle SSD-Hersteller noch erheblichen Nachholbedarf. Die Daten-Migration auf eine nominell kleinere SSD ist das normalste von der Welt, da SSDs nun einmal grundsätzlich mit kleineren Speichergrößen daherkommen als gewöhnliche Festplatten. Im Sinne eines explizit darauf ausgelegten Tools ist es auch keine wirkliche Schwierigkeit, eine solche Software zu erstellen bzw. von einem damit befassten Software-Entwickler einzukaufen. Daß die Neukäufer einer SSD dagegen zu Linux-Tools (GParted) geschickt werden oder mit anderen, Einsteigern nicht wirklich empfohlenen, Festplatten-Managern an den Partitionsgrößen herumspielen sollen, ist ein absolutes Unding und geht schon fast in Richtung von platter Support-Verweigerung seitens der Hersteller.

PS:
Möglicherweise ergeben sich innerhalb der Diskussion zum Artikel Hinweise auf SSD-Hersteller, deren Datenmigrations-Software vollständig problemlos läuft.

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