Höhenverstellbarer Monitor - ein bisschen

Schon des längerem spiele ich mit dem Gedanken an einem 22 Zoll TFT-Monitor, welcher meinen bisherigen 19-Zöller ablösen soll. Die von 22-Zöllern angebotene Auflösung von 1680x1050 ist noch nicht zu hoch als daß sie im Spielbetrieb (in der nativen Auflösung) eine HighEnd-Grafikkarte voraussetzen würde, für welche mein Arbeitsrechner derzeit nicht wirklich ausgelegt ist.

Ein 24-Zöller ist zwar schöner, hat aber schon eine Auflösung von 1920x1200, was wie gesagt die Anforderungen an die Grafikkarten heraufschraubt. Zum anderen sind die Bildpixel auf diesem Modell dann arg klein – und wenn man zum Ausgleich größere Schriftarten und Symbole benutzt, ist zumindest der Effekt der größeren Arbeitsfläche wieder weg. Passend für 1920x1200 erscheint meiner Meinung nach eher ein 26-Zöller, allerdings kosten diese Geräte derzeit gleich einen ganzen Zacken mehr.

Nach Ansicht von vielen verschiedenen Geräten der 22-Zoll-Klasse fiel meine Augenmerk dann auf den HP 2207, da dieser von Haus aus einen großen höhenverstellbaren Fuß hat.

HP W2207 Monitor

Dies ist für mich interessant, da ich nicht an einem regulären Computerschreibtisch sitze und zudem aus unerfindlichen Gründen auch nicht gut mit üblichen (unter anderem höhenverstellbaren) Bürostühlen kompatibel bin: Mein bevorzugter Arbeitsstuhl ist ein ganz gewöhnlicher Holzstuhl mit grundsolid harter Rücklehne und ohne natürlich ohne jeglichen Komfortfunktionen.

Damit sind jedoch Tisch- und Sitzhöhe durch das Möbelwerk vorgegeben – und um das Idealbild eines Monitors zu erreichen, wonach dessen oberer Bildschirmrand auf Augenhöhe ist, wird in dieser Situation entweder ein sehr hoher Monitor oder eben ein Monitor mit höhenverstellbaren Fuß benötigt. Bei dem bisherigen 19-Zöller habe ich dies im übrigen mit einem Monitorfuß von Ergotron gelöst, eine sehr empfehlenswerte Lösung.

Dabei habe ich das Glück, einen 19-Zöller zu besitzen, welcher überhaupt noch über Befestigungslöcher für einen extra Monitorfuß verfügt – denn bei den meisten derzeit im Markt erhältlichen Monitoren fehlen diese Befestigungslöcher inzwischen wieder. Von Werk aus mit höhenverstellbaren Fuß ausgerüstete Monitore muß man dagegen genauso mit der Lupe suchen. Hier scheinen die Hersteller die derzeit günstigen Monitorpreise maßgeblich durch den Verzicht auf solche Nebenfunktionen zu realisieren.

Aber wie gesagt bot sich diesbezüglich der HP2207 an, zudem sprachen auch einige Hardware-Tests durchaus lobensvoll zugunsten dieses Geräts. Außerdem sah die reine "Hardware", um den Monitor auf Höhe zu bringen, auf den ersten Blick auch sehr potent aus. Mittels dieser konnte man einen echten Gewinn an Höhe erwarten – doch falsch gedacht. Der große Haltebügel war von seiner Ursprungsposition (ca. 30 Grad) aus nur auf einen Winkel von runden 65 Grad zu bringen! Der Höhengewinn fällt dementsprechend arg mittelmäßig aus (Anmerkung: Bild ist vom ansonsten baugleichen 24-Zöller W2408):

HP Monitor-Fuß

Ehrlicherweise hatte ich in meiner Naivität klar damit gerechnet, den Haltebügel in die Nähe von 90 Grad zu bringen, die gesamte Konstruktion des Haltebügels wie auch der Monitorfuß sah eigentlich stabil genug dafür aus. Jetzt ist natürlich nicht klar, ob HP letztlich technische Bedenken dazu gezwungen haben, den maximalen "Ausfahrwinkel" zu limitieren, aber der Effekt für den potentiellen Kunden ist derselbe: Wirklich deutlich über Tischniveau bekommt man auch diesen Monitor nicht.

Damit steht weiterhin mein 19-Zöller samt extra Monitorfuß höher als dieses HP-Gerät (von den vielen standardmäßigen 22-Zöllern ganz zu schweigen). Nur dadurch, daß der 22-Zöller von HP insgesamt etwas größer ist, hat er in etwa die gleiche Oberkantenhöhe, allerdings wollte ich ja bei der Angelegenheit eigentlich etwas höher hinaus als bisher ;).

Leider scheint für diese Ansprüche kein Hersteller mehr etwas brauchbares zu bieten oder aber wenigstens die Befestigungen für einen extra Monitorfuß vorzusehen. Dies scheint wohl eine Folge dessen zu sein, daß diese Monitorklasse inzwischen im Mainstream angekommen ist – und die Hersteller in diesem Geschäft nur noch bestehen können, wenn die Herstellungskosten wirklich ausgelutscht sind, was dann oft auch den Verzicht auf schlecht vermarktbare Nebenfunktionen bedingt.

Trotzdem ist es schade, daß es bei zwei Dutzend Herstellern am Markt und noch viel mehr verschiedenen Modellen die Auswahl an wirklich unterschiedlichen Produkten so gering ist. Die Stärke eines so breit aufgestellten Marktes sollte es eigentlich sein, daß es für jeden Anspruch das passende Produkt gibt – und nicht 30 oder mehr nahezu gleiche Produkte, welche dann nur noch über den Preis konkurrieren können.