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News des 1./2. November 2008

Laut Fudzilla wird ATI sich für den Rest des Jahres zurückhalten und keine neuen Grafikkarten mehr herausbringen. Damit dürften wohl auch die vor einiger Zeit noch gehandelten neuen LowCost- und Mainstream-Lösungen Radeon HD 4230, 4250, 4570, 4730 und 4750 inzwischen außen vor sein, selbst wenn es einige dieser sogar schon bis zu einem Treibereintrag geschafft hatten. Derzeit hat ATI aber wirklich keinen größeren Bedarf mehr an weiteren neuen Karten (bis auf die in den nächsten Tagen antretende Radeon HD 4850 X2), der Rest des Portolios sieht nach dem Release von Radeon HD 4000 Karten auch für das LowCost- und Mainstream-Segment doch ziemlich rund aus. Auch dürfte man bei ATI in nächster Zeit vornehmlich versuchen, die noch reichlich vorhandenen Reste der Radeon HD 2000 & 3000 Serien aus dem Angebot zu bekommen.

Bei Hartware hat man sich mit der Praxis von nVidias HybridPower beschäftigt. Dabei zeigten sich erst einmal eine Reihe von Limitationen, welche das Stromsparen mit HybridPower etwas begrenzen: Neben dem Punkt, daß HybridPower nur mit bestimmten Grafikkarten und Mainboard-Chipsätzen von nVidia läuft, funktioniert das ganze nur unter Windows Vista und nur bis zu Monitorauflösungen von 1920x1200 (limitiert wahrscheinlich durch die integrierte Grafik des Mainboard-Chipsatzes). Zudem kostet der Stromsparmodus etwas an Performance, wobei hier nur eher selten Werte von 10 Prozent Differenz erreicht wurden, meistens liegt der Unterschied nur bei unmerkbaren ein bis drei Prozent.

Die Stromsparleistung kann sich dagegen sehen lassen: Im Idlebetrieb (und da läuft der Rechner ja meistens, wenn man nicht gerade ein Spiel am Laufen hat) ging der Stromverbrauch des Gesamtsystems von 152 auf 103 Watt herunter. Hier konnten also gleich 49 Watt eingespart werden, obwohl "nur" eine GeForce 9800 GT verbaut war, welche im Idlebetrieb angeblich auch nur runde 35 Watt ziehen soll. Auch wenn das Umschalten zwischen den verschiedenen Betriebsmodi von HybridPower teilweise noch nicht sauber funktioniert (wird aber normalerweise auch nur einmal benötigt), so zeigt das Feature dennoch seine Schlagkraft beim Punkt des Stromsparens, die dadurch resultierenden Performanceverluste sind eigentlich ohne Belang.

Ein großes Problem von nVidias HybridPower oder auch ATIs Hybrid CrossFire ist allerdings immer noch, daß diese Technologien nur in speziell für diesen Zweck zusammengestellten Systemen funktionieren. Natürlich steht man diesbezüglich erst am Anfang des Weges, aber das Ziel kann hier nur sein, daß man sich ein beliebiges Mainboard nehmen und mit einer beliebigen Grafikkarte kombinieren kann – und daß dann trotzdem die Grafikkarten-Abschaltung im Windows-Betrieb problemlos und herstellerübergreifend möglich ist. Hersteller-bezogene Insel-Lösungen werden hier hoffentlich nur für eine kurze Zeit existieren – und technisch ist das ganze wohl kein Problem, es liegt nur am Willen der Hersteller.

Denn laut den X-bit Labs hat beispielsweise ATI in Zusammenarbeit mit Intel eine Möglichkeit entwickelt, Radeon-Grafikkarten auf Intel-Mainboards ähnlich wie bei HybridPower dynamisch ein- und auszuschalten. Dafür muß im Gegensatz zu früheren Lösungen nicht das Betriebssystem heruntergefahren werden oder ähnliches, die Lösung funktioniert im laufenden Betrieb. Momentan ist das ganze "nur" für Intels Notebook-Plattformen gedacht – aber diese Kooperation zeigt, daß es technisch möglich ist, auch bei Gerätschaften verschiedener Hersteller zu einer Lösung zu finden, welche dem mittels HybridPower vorgestelltem Stromspar-Ansatz nahekommt.