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News des 15. Januar 2009

Wie erwartet, hat nVidia nun auch noch die GeForce GTX 285 als Update der GeForce GTX 280 in den Markt entlassen. Hierbei handelt es sich schlicht um eine GeForce GTX 280 mit etwas höheren Taktraten (648/1476/1242 MHz anstatt 602/1296/1100 MHz, die vollständigen technischen Daten sind hier aufgelistet), welche als Chipbasis den GT200b und damit die 55nm-Version des ursprünglichen GT200-Chips benutzt. Hier liegt auch die größte Vorteil der GTX285: Die Stromaufnahme liegt trotz der höheren Taktraten ca. 20 Watt niedriger, ergo bei runden 160 Watt (real, keine TDP). Der Performancegewinn durch die höheren Taktraten ist dagegen arg überschaubar, für einen Sprung bei den Taktraten von um die 13 Prozent gibt es in aller Regel eine Mehrperformance im hohen einstelligen Prozentbereich.

Dies ist also nichts, was GeForce GTX 280 und 285 her wirklich verschieden machen würde – aus diesem Grund wird die GeForce GTX 280 auch zugunsten der 285er Version auslaufen. Demzufolge hat nVidia die neue Karte auch preislich faktisch auf der gleichen Position wie bisher die "alte" Karte angesetzt, die GeForce GTX 285 ist also derzeit für ab 330 Euro zu haben, während die GeForce GTX 280 dagegen auf ab 300 Euro gefallen ist. Im direkten Vergleich sind beide Preise in Ordnung, für die GeForce GTX 285 spricht natürlich generell deren niedrigere Verlustleistung. Bei der GeForce GTX 280 sind dagegen in näherer Zukunft Abverkaufsangebote zu erwarten – ob diese interessant genug ausfallen, bliebe allerdings abzuwarten.

Gemäß Hardware-Infos sind derzeit erste Samples der kommenden ATI-Grafikchips RV740 und RV790 im Umlauf. Beides wäre wenig verwunderlich, denn bei einem Launch im zweiten Quartal dürfte jetzt die Zeit intensiver Tests und der Vorbereitung auf die Massenproduktion angebrochen sein. Dabei sieht es im übrigen so aus, als würde der RV740-Chip für das Mainstream-Segment als erster 40nm-Chip erscheinen, dessen vermutliche Spezifikationen wurden schon berichtet. Die RV740-Testkarten haben derzeit im übrigen Taktraten von 700 MHz beim Chiptakt und 1600 bis 1800 MHz beim Speichertakt – was jedoch aufgrund des frühen Zeitpunkts noch nichts bedeuten muß. Denn gerade beim Chiptakt sind frühe Samples oftmals konservativ getaktet, weil es hierbei schließlich eher um Funktionstests geht und nicht darum, damit schon die bestmögliche Performance zu erzielen.

Der Speichertakt dürfte aber eher schon dahin gehen, wo ATI dann die Serienkarten sieht – wobei die endgültigen Taktraten sicherlich auch erst dann festgelegt werden, wenn die ATI-eigene Benchmark-Abteilung weiss, wo der neue Grafikchip wirklich steht und wieviel Chip- und Speichertakt jeweils notwendig sind, um eigene Zielsetzung zu erreichen. Gleiches kann man dann auch zum RV790-Chip für das HighEnd-Segment sagen, dessen Testsamples derzeit mit 750/1800 MHz laufen, was im übrigen exakt die Taktraten des RV770-Chips sind. Da zum RV790 derzeit aber noch keine verläßlichen Spezifikationen vorliegen, sind diese Taktraten derzeit noch überhaupt nicht einordenbar – bekommt der RV790 nur wenige zusätzliche Hardware-Einheiten mit, wäre dies schlecht, sind es dagegen viel mehr zusätzliche Hardware-Einheiten, wäre der Takt dieser Samples in Ordnung. Mitnehmen kann man aber auf jeden Fall, daß ATI bei seinen ersten beiden 40nm-Chip im Zeitplan zu liegen scheint.

Die ComputerBase hat Informationen über die kurzfristigen Pläne seitens S3 Graphics anzubieten. So wird es im Januar die Chrome 540 GTX geben, eine leicht höher getaktete Version der Chrome 530 GT. Letztgenannte basiert auf einer leicht verbesserten Version von S3s D3-Chip der Chrome 430/440 Grafikkarten – ob damit schon die 55nm-Fertigung gemeint ist oder nur ein neues Chip-Stepping, ist nicht klar. Inhaltlich hat sich allerdings nichts geändert – auch in Bezug auf die Zielsetzung von S3, welche mit diesen Grafikkarten weiterhin nur untere LowCost-Territorien anpeilen und ihr Geschäft in erster Linie in großen OEM-Verträgen suchen dürften. Ob S3 in absehbarer Zukunft einmal wirklich besseres bringt, bliebe abzuwarten – angekündigt hat die Firma in der Vergangenheit ja schon vieles, geliefert wurde dann aber allermeistens doch nur klare LowCost-Performance.

Hardware-Infos haben sich mit einem neuen Feature namens "Ambient Occlusion" beschäftigt, welches der neue nVidia-Treiber 185.20 mitbringt. Dahinter verbirgt sich ein besseres Beleuchtungsmodell, welches unabhängig von den Spielen funktioniert, also auch zur Verschönerung von Spielen eingesetzt werden kann, welche dieses Beleuchtungsmodell nicht direkt unterstützen. Der Effekt bezüglich der Bildqualität ist allerdings nichts gerade weltbewegend, während der Performanceverlust geradezu dramatisch ausfällt: Einzelne Spiele verlieren bis zu 70 Prozent an Framerate. Dies ist natürlich ein überaus schlechter Tausch speziell für neuere Spiele, demzufolge eventuell derselbe Test bei älteren Spielen mit ausreichend Performancereserven um einiges erfolgversprechender wäre.

Ein Nachtrag noch zu den News des 9. Januar und dort zum Thema C&C: Red Alert 3: Ein Artikel der X-bit Labs hatte in diesem Spiel ja geradezu extreme Vorteile zugunsten von ATI-Grafikkarten vermessen, offen blieb aber die Frage, ob dies auch unterhalb der gewählten UltraHigh-Bildqualität so ist. Dies läßt sich aber mittels eines unserer Artikel beantworten: Im Performancereport Windows XP gegen Vista, Teil 2 wurde eben jenes Spiel unter der High-Bildqualität getestet. Dabei ergab sich wieder ein klarer Vorteil für die ATI-Karte (Radeon HD 2900 XT) gegenüber der nVidias-Karte (GeForce 8800 GTS 640MB), allerdings fiel dieser – wohl weil zu oft das 30-fps-Limit des Spiels erreicht wurde – nicht ganz so deutlich aus. Wegen dieses 30-fps-Limits wird C&C: Red Alert 3 allerdings nicht wirklich zu einem "ATI-Spiel", weil man eben schon in extreme Settings gehen muß, um diesen Unterschied überhaupt hervorzulocken.

Wie WinFuture ausführen, wird es in der zweiten Jahreshälfte eine DualCore-Ausführung des Subnotebook-Prozessors Neo samt einer Congo-Plattform hierfür geben. Damit dürfte die Performance von entsprechenden Subnotebooks nochmals deutlich näher an die "echter" Notebooks heranrücken, was diese Geräteklasse gegenüber den Netbooks & Notebooks weiter attraktiver machen wird. Größter Vorteil der neuen Subnotebook-Prozessoren – auch Intel hat ja entsprechendes in Planung – ist allerdings der dafür angemessene Preis, welche diese Geräteklasse auch preislich zwischen Netbooks und Notebooks legt. Bisher hatten Subnotebooks noch das Problem, daß man diese Geräteklasse oftmals als Spielwiese für Intels LowVoltage- und UltraLowVoltage-Prozessoren ansah, was jedoch die Gerätepreise zu stark in die Nähe von regulären Notebooks anhob.

Golem vermelden eine US-Studie, welche sich mit der Effizienz von Mehrkern-Prozessoren beschäftigt. Dabei war mit Performancesteigerungen schon bei acht Kernen Schluß, darüber hinaus sinkt die Performance wieder – überhalb von 16 Prozessorenkernen sogar sehr stark. Als Hauptgrund hierfür machte man den Kampf der einzelnen Prozessorkerne um den Speicherbus aus. Interessanterweise stammen diese Ergebnisse sogar aus dem Supercomputer-Bereich, wo man also von einer entsprechend hochwertigen Hardware-Infrastruktur und vor allem auch dafür angepassten Betriebssysteme und Programme ausgehen darf – um Umkehrschluß sollte das Ergebnis im Desktop-Bereich also eigentlich noch schlechter ausfallen. Diese Problematik wird die CPU-Hersteller sicherlich beschäftigen müssen, wenn es auch im Desktop-Bereich in Richtung Achtkern-Prozessoren und mehr geht – was ab 2010 oder 2011 der Fall sein wird.