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News des 17./18. Oktober 2009

Die PC Games Hardware hat sich das derzeit anscheinend gut einschlagende Rollenspiel Risen im Test mit mehreren aktuellen Grafikkarten angesehen. Genre-typisch sind die Frameraten nicht besonders hoch, wobei die ausgewählte Testszene sicherlich auch eine der höheren Anforderungen im Spielverlauf darstellt. Insofern kann man mit den runden 20 fps, welche selbst eine Radeon HD 3870 unter 1680x1050 erreicht, sicherlich noch zufrieden sein – vor allem, weil selbst deutlich schnellere Karten wie eine Radeon HD 4890 sich mit 30 fps nicht besonders deutlich von dieser Marke absetzen können. Vielmehr liegt alles von Radeon HD 3870 bis GeForce GTX 285 bezüglich der Performance doch vergleichsweise eng zusammen – ein Hinweis darauf, daß es (wiederum Genre-typisch) auch noch andere Einflüße auf die Performance gibt (CPU).

Sehr beachtenswert ist dann allerdings das Abschneiden von Radeon HD 5850 & 5870, welche beide sehr deutlich vor allen anderen getesteten Karten liegen – die Radeon HD 5870 dabei sogar mit einem Vorsprung von runden 55 Prozent vor der schnellsten nicht auf dem RV870-Chip basierten Karte. Im "übrigen" Feld liegen die Werte wie gesagt ziemlich eng zusammen, so daß auch kein bemerkenswerter Vorteil zugunsten des einen oder anderen Grafikchip-Entwicklers zu erkennen wäre. Nachträglich hat sich die PCGH zudem noch mit dem Thema Anti-Aliasing unter Risen beschäftigt, welches mit Tricks erreichbar ist, allerdings doch zu einigen Bildfehlern neigt. Der Performanceverlust durch MultiSampling Anti-Aliasing hält sich dabei mit ca. 20 Prozent im Rahmen, unter SuperSampling Anti-Aliasing fallen die Frameraten aber deutlich auf die Hälfte und weniger, so daß 20 fps im Schnitt schon das beste dort erzielte Resultat sind (Radeon HD 5870 unter 1680x1050 mit 4x SSAA).

techPowerUp sind der Frage nachgegangen, welchen Einfluß die PCI-Express-Bandbreite auf die Leistung einer Radeon HD 5870 hat. Diese Frage hat seine praktischen Auswirkungen darin, daß es sicherlich noch viele Nutzer mit Mainboards des PCI Express 1.1 Standards gibt, welche sich aber trotzdem für eine der neuen HighEnd-Karten interessieren. Die aktuellen Tests zur Radeon HD 5870 wurden allerdings durchgehend auf neueren Mainboards des PCI Express 2.0 Standards durchgeführt – womit sich für die Nutzer älterer Boards eben die Frage ergibt, wieviel eine Radeon HD 5870 auf einem PCI Express 1.1 Mainboard verliert. techPowerUp konnten mit ihren Tests diesen Zustand einfach simulieren, da ein PCI Express 1.1 x16 Port die gleiche Bandbreite aufweist wie ein PCI Express 2.0 x8 Port – und da alle Tests auf demselben Mainboard durchgefürt wurden, sogar der Einfluß von Mainboard und Mainboard-Chipsatz aus der Rechnung genommen wurde.

(PCI-E 2.0 x16 = 100%) PCI-E 2.0 x1 PCI-E 2.0 x4 PCI-E 2.0 x8
vergleichbar mit PCI-E 1.1 x2
AGP x2
PCI-E 1.1 x8
AGP x8
PCI-E 1.1 x16
1024x768 kein AA 74% 95% 98%
1280x1024 2xAA 73% 95% 99%
1680x1050 4xAA 74% 95% 99%
1920x1200 4xAA 76% 96% 99%
2560x1600 4xAA 77% 95% 98%

Und in dieser Frage können die Nutzer von Mainboards nach dem PCI Express 1.1 Standard durchaus beruhigt werden – der Performanceverlust ist mit im Schnitt zwei Prozent immer noch vernachlässigbar klein, es besteht also kein zwingender Grund für einen Wechsel auch ein Mainboard des PCI Express 2.0 Standards nur aus diesem Anlaß. Beachtenswert ist zudem, daß selbst PCI Express 2.0 x4 (was von der Bandbreite her PCI Express 1.1 x8 und grob auch AGP x8 entspricht) mit fünf Prozent Differenz noch ohne größeren Performanceverlust mithält. Abgeschlagen ist dagegen nicht unerwartet PCI Express 2.0 x1 (was von der Bandbreite her PCI Express 1.1 x2 und grob auch AGP x2 entspricht), dieses Ergebnis war aber zu erwarten. Anzumerken wäre noch, daß sich diese Ergebnisse strikt nur auf Single-GPU-Setups beziehen, unter SLI und CrossFire wird durch die höhere Anzahl an Grafikchips sowieso durch den zusätzlichen Datenaustausch zwischen den einzelnen Grafikchips eine klar höhere Bandbreite benötigt und dürften daher in einem ähnlichen Test viel größere Performanceunterschiede herauskommen.

Bei den X-Bit Labs gibt es einen ganz interessanten Vergleich der integrierten Plattformen von AMD und Intel – andere Wettbewerber gibt es nach dem faktischen Rückzug von nVidia aus dem Chipsatz-Business leider nicht mehr, obwohl die integrierten nVidia-Grafiklösungen immer eine vergleichsweise gute Performance aufweisen konnten. Somit standen zum Test nur noch AMDs 785G-Chipsatz mit integrierter Radeon HD 4200 und Intels G45-Chipsatz mit integrierter GMA X4500HD Grafiklösung – ein Vergleich, welchen die AMD-Lösung erwartungsgemäß mit Abstand gewann. Laut den wenigen angestellten Spiele-Benchmarks erreichte der 785G-Chipsatz einen Vorsprung vor dem G45-Chipsatz von immerhin 52 Prozent, was bei den niedrigen erzielten Frameraten ein sehr erheblicher Vorteil zugunsten von AMD ist.

Zudem braucht AMD damit noch nicht einmal die kommenden Clarkdale-Prozessoren mit integrierter GMA-Grafik fürchten, da deren Grafiklösung nach Intel-Angaben auch nur 30 Prozent schneller als die in Mainboard-Chipsätzen integrierten Pendants sein sollen. Nachteile hat AMD dagegen beim Stromverbrauch – selbst wenn das entsprechende AMD-Mainboard hierbei durchgehend etwas besser liegt als das entsprechende Intel-Mainboard, beim System-Gesamtverbrauch liegt Intel mal mehr und mal weniger vorn, bedingt durch die sparsameren Intel-Prozessoren. Allerdings sind die Unterschiede auch nicht wirklich groß und in einem für integrierte Systeme sehr wichtigem Punkt – dem Stromverbrauch bei der Wiedergabe eines HD-Videos – liegt dann sogar wieder AMD vorn. Sofern es also aus Gründen der CPU-Leistungsfähigkeit nicht zwingend ein Intel-Prozessor sein soll, erscheint das AMD-Angebot eines vollintegrierten Systems als die doch rundere Lösung.