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News des 20. November 2009

Ebenfalls mit der Grafikkarten-Performance unter Modern Warfare 2 haben sich der Guru3D und die PC Games Hardware beschäftigt. Deren Benchmarks mit abweichender Test-Sequenz zeigen prinzipiell ähnliche Ergebnisse wie schon letztes Wochenende berichtet: Danach scheinen schon Mainstream-Grafikkarten vom Schlage einer Radeon HD 4670 oder GeForce 9600 GT auszureichen, um das Spiel selbst unter 1920x1200 mit 4x Anti-Aliasing noch anständig über die Bühne zu bringen – das vorsichtige "anständig" deswegen, weil nicht klar ist, ob es auch in besonders schlauchenden Szenen noch zu einem flüssigen Spiel reicht. Für Karten oberhalb der Radeon HD 4670 und GeForce 9600 GT trifft dies wohl in jedem Fall zu, hier kommt man schnell in den Bereich, wo maßlos überschüssige Framerate vorhanden ist.

Diese könnte man dann in eine noch höhere Auflösung investieren (wobei auch die Messungen unter 2560x1600 nicht so aussehen, als wäre dies eine besondere Anforderung für das Spiel) – oder aber eben in 8x Anti-Aliasing oder gar diverse Supersampling-Modi, was aufgrund der DirectX9-Basis des Spiels kein Problem sein sollte. Leider wurde dies nicht wirklich getestet, aber laut der PC Games Hardware soll eine Radeon HD 5870 2x Supersampling Anti-Aliasing bis hinauf zu einer Auflösung von 2560x1600 mit über 40 fps realisieren können, bei 4x Supersampling Anti-Aliasing erreicht man guten Frameraten noch bis zu einer Auflösung von 1680x1050.

Jon Peddie Research vermelden die im dritten Quartal 2009 verkaufte Anzahl von extra Desktop-Grafikkarten (AIB- bzw. Retail-Markt) mit 20,34 Millionen, was einen guten Wert im Vergleich zu den direkten Vorquartalen darstellt. Zwar liegt man damit immer noch runde 7 Prozent unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, in den vorhergehenden drei Quartalen waren die Abschläge mit zwischen 15 und 43 Prozent weniger jedoch wesentlich höher. Sprich: Der Grafikkarten-Markt ist wieder zurück in halbwegs normalen Fahrgewässern, wenngleich die absoluten Spitzenwerte von vor der Wirtschaftskrise noch nicht erreicht sind. Dies ist eine interessante Differenz zu den aktuellen Zahlen der insgesamt verkauften Grafikchips, welche im dritten Quartal sogar ein neues Allzeithoch erreichten. Hier zeigt sich eine durch die Wirtschaftskrise hin ausgelöste Marktverschiebung weg von den extra Grafikkarten – mal schauen, ob diese in den folgenden Quartalen anhält oder nach der Beruhigung des IT-Marktes wieder verschwindet.

Karten-Absatz zum Vorjahr Chip-Absatz zum Vorjahr
Q4/06 21,0 Mill. - 83,48 Mill. -
Q1/07 20,6 Mill. - 78,95 Mill. -
Q2/07 21,2 Mill. - 81,32 Mill. -
Q3/07 25,8 Mill. - 90,85 Mill. -
Q4/07 26,51 Mill. +25,9% 100,50 Mill. +20,4%
Q1/08 24,40 Mill. +18,1% 94,88 Mill. +20,2%
Q2/08 19,78 Mill. -6,7% 94,42 Mill. +16,1%
Q3/08 21,92 Mill. -15,2% 111,26 Mill. +22,5%
Q4/08 15,20 Mill. -42,7% 72,48 Mill. -27,9%
Q1/09 16,32 Mill. -33,1% 74,87 Mill. -28,3%
Q2/09 16,81 Mill. -15,0% 98,30 Mill. +4,1%
Q3/09 20,34 Mill. -7,2% 119,45 Mill. +7,4%

Das gute Ergebnis der gesamten Grafikchip-Verkäufe ist aber natürlich nicht nur ein Erfolg der integrierten Grafikchips (eigentlich war zuletzt nicht wirklich ein Run auf integrierte Grafiklösungen zu sehen, es gäbe auch keinen Anlaß dazu), sondern dürfte zum großen Teil dem weiteren Wachstum des Mobile-Sektors zu verdanken sein. Dessen Grafiklösungen – ob in den Mainboard-Chipsatz integriert oder als Steckmodul ausgeführt – werden generell nicht dem AIB-Markt zugerechnet werden, da diese allesamt nicht einzeln erhältlich sowie gegeneinander ersetzbar sind. Sprich: Jedes weitere Wachstum des Mobile-Marktes senkt natürlich den AIB-Anteil am Gesamtmarkt, ganz egal ob in diversen Notebooks eventuell auch HighEnd-Lösungen wie eine Mobility Radeon HD 4870 oder eine GeForce GTX 280M verbaut werden.