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News des 19. März 2010

Beim ATI-Forum gibt es sehr ergiebige Unterlagen über die zukünftigen CPU-Pläne bei AMD. Diese sehen für das Jahr 2010 bekannterweise nur den Launch der Sechskern-Modelle auf Thuban-Basis im April und ansonsten Taktsteigerungen bei allen bekannten CPU-Serien vor. Eine weitere – unerwartete – Taktsteigerung soll dabei auch der Sechskerner Phenom II X6 erhalten, zu welchem im vierten Quartal ein bislang nicht genau spezifiziertes, aber doch schnelleres Modell gegenüber dem Phenom II X6 1075T mit vermutlich 3.0 GHz Takt folgen soll. Spekulativerweise könnte hier AMD mit sogar 3.2 GHz Takt antreten – was dann schon mächtig viel wäre angesichts der weiterhin nur angesetzten 45nm-Fertigung, während Intels Sechskerner wie bekannt schließlich schon in 32nm hergestellt wird. In jedem Fall scheint AMD ein ausgereiftes Programm an Sechskern-Lösungen anbieten zu wollen – und nicht nur eine einzelne 999-Dollar-CPU wie Intel.

Prozessor Technik aktuelles Portfolio in Vorbereitung
Phenom II X6 Thuban, 45nm, HexaCore
3 MB Level2-Cache, 6 MB Level3-Cache, automatische Übertaktung via TurboCore (Details unbekannt), Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
- 10xxT
(drittes Quartal 2010)
1075T – 3.0 GHz (125W TDP)
1055T – 2.8 GHz (125W TDP)
1055T – 2.8 GHz (95W TDP)
1035T – 2.6 GHz (95W TDP)
(allesamt April 2010)
Phenom II X4 9xx Zosma (Abspeckung Thuban), 45nm, QuadCore
2 MB Level2-Cache, 6 MB Level3-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
- 960T (95W TDP)
(zweites Quartal 2010)
Phenom II X4 9xx Deneb, 45nm, QuadCore
2 MB Level2-Cache, 6 MB Level3-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
965 BE – 3.4 GHz (140W TDP)
965 BE – 3.4 GHz (125W TDP)
955 BE – 3.2 GHz (125W TDP)
945 – 3.0 GHz (125W TDP)
945 – 3.0 GHz (95W TDP)
925 – 2.8 GHz (95W TDP)
910 – 2.6 GHz (95W TDP)
910e – 2.6 GHz (65W TDP)
905e – 2.5 GHz (65W TDP)
900e – 2.4 GHz (65W TDP)
975 BE – 3.6 GHz (140W TDP)
(erstes Halbjahr 2010)
955 – 3.2 GHz (95W TDP)
(zweites Quartal 2010)
Phenom II X4 8xx Deneb, 45nm, QuadCore
2 MB Level2-Cache, 4 MB Level3-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
810 – 2.6 GHz (95W TDP)
805 – 2.5 GHz (95W TDP)
820 – 2.8 GHz (95W TDP)
(zweites Quartal 2010)
Phenom II X3 7xx Heka (Abspeckung Deneb), 45nm, TripleCore
1,5 MB Level2-Cache, 6 MB Level3-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
720 BE – 2.8 GHz (95W TDP)
710 – 2.6 GHz (95W TDP)
705e – 2.5 GHz (65W TDP)
700e – 2.4 GHz (65W TDP)
740 BE – 3.0 GHz (95W TDP)
(erstes Quartal 2010)
715 – 2.8 GHz (95W TDP)
(Termin unbekannt)
Phenom II X2 5xx Callisto (Abspeckung Deneb), 45nm, DualCore
1 MB Level2-Cache, 6 MB Level3-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
555 BE – 3.2 GHz (80W TDP)
550 BE – 3.1 GHz (80W TDP)
545 – 3.0 GHz (80W TDP)
?
Athlon II X4 6xx Propus, 45nm, QuadCore
2 MB Level2-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
635 – 2.9 GHz (95W TDP)
630 – 2.8 GHz (95W TDP)
620 – 2.6 GHz (95W TDP)
605e – 2.3 GHz (45W TDP)
600e – 2.2 GHz (45W TDP)
645 – 3.1 GHz (95W TDP)
(viertes Quartal 2010)
640 – 3.0 GHz (95W TDP)
(zweites Quartal 2010)
615e – 2.5 GHz (45W TDP)
(viertes Quartal 2010)
610e – 2.4 GHz (45W TDP)
(zweites Quartal 2010)
Athlon II X3 4xx Rana (Abspeckung Propus), 45nm, TripleCore
1,5 MB Level2-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
440 – 3.0 GHz (95W TDP)
435 – 2.9 GHz (95W TDP)
425 – 2.7 GHz (95W TDP)
405e – 2.3 GHz (45W TDP)
400e – 2.2 GHz (45W TDP)
450 – 3.2 GHz (95W TDP)
(viertes Quartal 2010)
445 – 3.1 GHz (95W TDP)
(zweites Quartal 2010)
420e (45W TDP)
(viertes Quartal 2010)
415e (45W TDP)
(zweites Quartal 2010)
Athlon II X2 2xx Regor, 45nm, DualCore
2 MB Level2-Cache (nur Modell 215: 1 MB Level2-Cache), Hardware-Virtualisierung via AMD-V (Ausnahme: nicht bei Modell 250u), DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
255 – 3.1 GHz (65W TDP)
250 – 3.0 GHz (65W TDP)
245 – 2.9 GHz (65W TDP)
240 – 2.8 GHz (65W TDP)
215 – 2.7 GHz (65W TDP)
240e – 2.8 GHz (45W TDP)
235e – 2.7 GHz (45W TDP)
260u – 1.8 GHz (25W TDP)
250u – 1.6 GHz (25W TDP)
265 – 3.3 GHz (65W TDP)
(viertes Quartal 2010)
260 – 3.2 GHz (65W TDP)
(viertes Quartal 2010)
220 (65W TDP)
(zweites Quartal 2010)
250e – 3.0 GHz (45W TDP)
(viertes Quartal 2010)
245e – 2.9 GHz (45W TDP)
(zweites Quartal 2010)
270u – 2.0 GHz (25W TDP)
(viertes Quartal 2010)
Athlon II Sargas (Abspeckung Regor), 45nm, SingleCore
1 MB Level2-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
- 170u (25W TDP)
(viertes Quartal 2010)
160u (25W TDP)
(erstes Quartal 2010)
Sempron Sargas (Abspeckung Regor), 45nm, SingleCore
1 MB Level2-Cache, Hardware-Virtualisierung via AMD-V, DualChannel-Speicherinterface bis DDR3/1333, Sockel AM3
140 – 2.7 GHz (45W TDP) 180 (45W TDP)
(zweites Quartal 2010)
145 (45W TDP)
(zweites Quartal 2010)

Daneben gibt es wie gesagt mehrheitlich nur Taktsteigerungen, welche allerdings allesamt eher handzahm ausfallen – gerade wenn man einrechnet, daß die Roadmap schließlich schon bis zum Jahresende 2010 reicht. Konkret will AMD in diesem Zeitraum folgendes tun: Der Phenom II X4 geht von 3.4 auf 3.6 GHz, der Phenom II X3 von 2.8 auf 3.0 GHz, der Phenom II X2 bleibt scheinbar auf 3.2 GHz stehen, der Athlon II X4 geht von 2.9 auf 3.1 GHz, der Athlon II X3 von 3.0 auf 3.2 GHz und der Athlon II X2 letztlich von 3.1 auf 3.3 GHz. Weltbewegend ist keine dieser Taktsteigerungen – aber da sind sich beide CPU-Hersteller derzeit ziemlich ähnlich, auch bei Intel sind nur ganz gemächliche Taktsteigerungen über das Jahr 2010 geplant. Die Gründe hierfür sind allerdings unterschiedlich: AMD kann einfach in der aktuellen 45nm-Fertigung nicht wirklich mehr bieten und wartet daher schon auf die nächstes Jahr antretenden 32m-CPUs ("Bulldozer" & "Llano"), während Intel aufgrund dieser eher schwachen Konkurrenzsituation nicht mehr bieten muß.

Andererseits machen beide CPU-Hersteller mit dem aktuellen und zukünftigen Produktprogramm offenbar trotzdem ihr Geschäft – Intel mehr in der Breite des Marktes und AMD derzeit ziemlich stark im LowCost-Bereich. Dies mag für PC-Käufer mit Leistungsanspruch oftmals nicht die richtigen Angebote ergeben, aber in anderen Märkten zieht AMDs LowCost-Strategie derzeit richtig gut: Wie der Planet 3DNow! ausführt, liegt AMDs Anteil im chinesischen Desktop-Markt derzeit schon bei 40 Prozent (weltweit ca. 30 Prozent) und soll demnächst auf über 50 Prozent steigen. AMDs Strategie passt sehr gut zu den preissensitiven Märkte der Schwellen- und Entwicklungsländer – und daß diese in absehbarer Zeit erhebliche Anteile am gesamten Weltmarkt auf sich ziehen werden (u.a. mit China als kommenden weltgrößten PC-Markt), verstärkt diesen Effekt sogar noch.

Wie u.a. Golem berichten, hat der schweizer Gesetzgeber vom Bundesrat den Auftrag erhalten, ein Gesetz zum Verbot von "Killerspielen" in der Schweiz auszuarbeiten. Wie weit dieses gefasst sein wird, ist derzeit noch unklar – allerdings kann die Aufforderung, alles zu verbieten, wo "grausame Gewalttätigkeiten gegen Menschen und menschenähnliche Wesen zum Spielerfolg beitragen" durchaus sehr breit aufgefasst werden. Schließlich wird im Gegensatz zu den entsprechenden Regelungen in Deutschland die Gewalthaltigkeit offenbar nicht an der Optik auf dem Bildschirm, sondern am Spielprinzip festgemacht – theoretisch läßt sich damit auch jedes Strategiespiel mit Kriegsthematik verbieten. Natürlich kommt es hier auf den exakten Gesetzestext an – und dann darauf, wie dieser in der Praxis ausgelegt wird. In jedem Fall haben sich nun auch in der Schweiz die Verbotsjünger ohne breite Gegenwehr durchgesetzt, was einmal mehr andeutet, daß die Gamer trotz Millionenstärke keine angemessene Lobby aufbieten können.

Shortcuts: Gemäß Fudzilla scheint nVidia für die GeForce GTX 480 nur Referenz-Lösungen zu wünschen, während bei der kleineren Ausführung GeForce GTX 470 Hersteller-eigene Varianten möglich sind. Zum Launch zum Monatsende dürfte sich aber wohl noch keine dieser Karten zeigen, da die Kartenhersteller erst nach der CeBIT von nVidia die finalen Daten bekommen haben und die Vorbereitung eigener Designs dann doch etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Auf der anderen Seite sollen laut nochmals Fudzilla (innerhalb des Rahmens des Referenzdesigns) durchaus ab Werk übertaktete GeForce GTX 480 Karten möglich sein – trotz der schon hohen Verlustleistung dieser Karte nahe 300 Watt und der wahrscheinlich eher geringen Taktreserven des GF100-Chips.

Der Heise Newsticker berichtet über eine interessante Anekdote im Kampf der großen Inhalteanbieter gegen YouTube: Danach soll Viacom angeblich über mehrere Jahre Titel des eigenen Sortiments auf YouTube hochgeladen haben – wogegen auf der anderen Seite YouTube durch Viacom wegen eben des Auftauchens von urheberrechtlich geschützten Viacom-Titel auf Youtube verklagt wurde ;). Laut Gulli reitet sich Ubisoft mit seinem neuem Kopierschutz immer weiter rein, denn nunmehr hat Steam Großbritannien die entsprechenden Ubisoft-Angebote aus seinem Sortiment entfernt. Damit werden die Usersorgen mit den neueren Ubisoft-Titeln erstmals quantifiziert – so daß niemand mehr von einer unbedeutenden Zahl an Einzelfällen reden kann, wenn Steam sich um einen zweifelsfrei machbaren Umsatz bringt, nur um der daraus resultierenden Nutzerunzufriedenheit aus dem Weg zu gehen.