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News des 23. März 2011

Auf der chinesischen Onlineshopping-Plattform Taobao wird schon eine GeForce GTX 590 angeboten, wobei sich in der Angebotsbeschreibung lustigerweise eine komplette Präsentation des Kartenherstellers Gigabyte zu dieser Karte befindet. Die Taktraten der Karte werden mit 607/1215/1707 MHz angegeben – dies entspricht den Vorab-Informationen und ist damit wiederum minimal weniger als bei den letzten diesbezüglichen Meldungen (da sollten es 612/1224/1710 MHz sein). Einen Unterschied wird das nicht ausmachen – auch weil sich an den grundsätzlichen Daten zur DualChip-Karte mit 8 Raster Engines, 1024 Shader-Einheiten, 128 TMUs und 96 ROPs an 2x 384 Bit DDR Speicherinterfaces samt 2x 1536 MB GDDR5-Speicher naürlich nichts mehr bewegt. Interessant sind somit allein die beigefügten Gigabyte-eigenen Benchmarks, welche – typisch für Hersteller-eigene Benchmarkzahlen – das eigene Produkt natürlich besonders gut darzustellen versuchen.

Dabei kommt über alle Benchmarks ein Vorteil der GeForce GTX 590 gegenüber der Radeon HD 6990 von 8,2 Prozent heraus, bei den reinen Spiele-Tests sind es dann 9,1 Prozent Vorteil für die nVidia-Lösung. Dies hört sich ganz vernünftig an – wobei als Gegenargumente gegen diese Wertung neben dem Punkt des "Cherrypickings" (der Hersteller sucht sich diese Benchmarks mit den besten Vorteilen für das neue Produkt heraus) auch noch mit zu beachten wäre, daß beide DualChip-Grafikkarten in vielen der angesetzten Benchmarks wohl in der Nähe des CPU-Limits liegen. Damit könnte die Frage, welcher Treiber die geringere CPU-Last verursacht, entscheidend in die Benchmark-Abläufe und damit auch die Resultate eingreifen – ein Punkt, der ansonsten (außer bei großen Unterschieden) kaum eine Rolle spielt. Daß diese Gigabyte-Benchmarks nicht ganz ernst zu nehmen sind, zeigt sich letztlich auch an der gemessenen Differenz zwischen GeForce GTX 590 und 580 von nur 26,4 Prozent unter den Spiele-Tests.

Dies ist angesichts der Rohdaten deutlich weniger, als zu erwarten wäre, und dürfte primär auf eine falsche Benchmark-Wahl zurückzuführen sein, mittels welcher die GeForce GTX 590 (und auch die Radeon HD 6990) nicht wirklich ausgenutzt werden. Letztlich sind GeForce GTX 590 und Radeon HD 6990 keine Karten, welche man unter 1920x1080/1200 mit standardmäßigem 4x Multisampling Anti-Aliasing benutzen sollte, schon die schnellsten SingleChip-Grafikkarten der aktuellen Grafikkarten-Generation haben das Potential zu deutlich mehr (sprich, höhere Auflösungen und/oder Supersampling Anti-Aliasing). Abschließend gibt es bei der PC Games Hardware noch einen Größenvergleich von GeForce GTX 590 und Radeon HD 6990, welcher anzeigt, daß die nVidia-Karte doch deutlich kleiner als die 30,5cm große AMD-Karte ist. Bezüglich der finalen Taktraten zu der am Donnerstag um 14 Uhr an Start gehenden nVidia-Karte bietet man leider auch nichts erhellendes, sondern wiederum nur die vorgenannten leicht differierenden Angaben.

Die PC Games Hardware berichtet von einem einzelnen Server-Benchmark eines Bulldozer-Systems mit 32 Rechenkernen, in welchem dieser (scheinbar) gut aussieht. Dabei handelt es sich um einen Wert unter dem Raytracing-Benchmark C-Ray 1.1, welcher besonders FPU-lastig sein soll – interessant bezüglich der bei Bulldozer von zwei Bulldozer-Rechenkernen (ein Bulldozer-Modul) gesharten FPU-Einheit. Doch selbst wenn man die von der PCGH angestellte platte Umrechnung auf Desktop-Verhältnissen mit weniger Rechenkernen mitgehen wollte, kommt bei diesem Benchmark immer nur heraus, daß ein Achtkern-Bulldozer nur etwas schneller als ein Vierkern-Sandy-Bridge-Prozessor bzw. ein Sechskern-Nehalem ist. In gewissem Sinne ist dies dann gar kein so gutes Ergebnis, weil es bedeutet, daß AMD seine höhere Kernanzahl bei Bulldozer zwingend benötigt, um mit Intel mitzuhalten – besser wäre es natürlich, wenn AMD die höhere Kernanzahl dazu benutzten könnte, um sich von Intel abzusetzen.