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News des 26. Mai 2011

Seitens der chinesichen Webseite Zol.com kommen klare Beweise für die Terminverschiebungen bei AMD und Intel: Zuerst zeigt eine Bulldozer-Roadmap an, daß die Produktion der ersten Bulldozer-Modelle zwar im August starten wird, diese aber erst im September gelauncht werden sollen und daher nicht vor diesem Termin in den Handel gelangen werden. Zum ursprünglich geplanten Launchtermin im Juni dürfte es somit eher nur eine Präsentation geben, aber keinen sogenannten "Hard-Launch" mit gleichzeitiger Produktverfügbarkeit. Damit könnte durchaus eintreten, was zuletzt schon vermutet worden war – nämlich daß die Llano-Architektur zuerst antritt, diese ist derzeit für den Juli geplant und scheint diesen Termin auch halten zu können. Zurückkommend auf Bulldozer nennt die Bulldozer-Roadmap im übrigen als Spitzen-CPU einen "FX-8150" abweichend von dem bisher genannten "FX-8130P" – möglicherweise ist das Bulldozer-Produktprogramm noch lange nicht so in Stein gemeißelt wie bisher angenommen und weitere Änderungen an diesem noch möglich.

Zweitens zeigen Zol.com eine Sandy Bridge & Ivy Bridge Roadmap, welche nun auch die Verschiebung von Ivy Bridge auf den März/April 2012 enthält und damit diese Information belegt. Dies läßt aus Sicht von AMD die Bulldozer-Verschiebung weniger schwerwiegend aussehen – gegenüber Sandy Bridge E wird es dagegen eng für AMDs Bulldozer: Wenn Bulldozer im September antritt, ist es bis zum Sandy-Bridge-E-Launch im Oktober nicht mehr all zu weit und somit treten diese beiden CPU-Architekturen nunmehr fast direkt gegeneinander an. Zwar liegt Sandy Bridge E preislich wahrscheinlich weit außerhalb des Bereichs "normaler" Prozessoren, aber Bulldozer will natürlich im Vergleich mit den regulären Sandy-Bridge-Prozessoren auch ein paar Benchmark-Siege einfahren, allein um des besseren AMD-Images wegen. Wenn direkt nach Bulldozer allerdings Sandy Bridge E den Ring betritt, wird dies deutlich schwieriger, denn Bulldozer scheint nur knapp die Vierkerner von Sandy Bridge zu schlagen und dürfte demzufolge größere Probleme mit den Sechskernern von Sandy Bridge E haben.

Bei HT4U hat man sich den letzten Intel-Grafiktreiber für die integrierte Grafik der Sandy-Bridge-Prozessoren im Vergleich zum Releasetreiber angesehen. Der neue Treiber zeigt eine ziemlich gute Performancesteigerung, bei der schwächeren HD Graphics 2000 geht es um 5 bis 6 Prozent nach oben, bei der stärkeren HD Graphics 3000 gleich um 9 bis 11 Prozent. Der Test zeigt aber auch auf, daß sich die Intel-Grafiklösungen bezüglich ihrer Filterqualität weiterhin nicht mit den Angeboten von AMD und nVidia messen können – der anisotrope Filter von Intel ist extrem winkelabhängig und neigt dazu deutlich zum Texturenflimmern, weil ein Teil der Texturenschärfe durch ein stark negatives LOD faktisch erschummelt wird. So gesehen ist die Performance der Intel-Grafiklösungen nicht unter gleichen Voraussetzungen entstanden und wären die verschiedenen AMD- und nVidia-Lösungen bei gleicher oder ähnlicher Performance immer vorzuziehen – was nicht schwierig ist, denn von der Performance her sind HD Graphics 2000 & 3000 nur "LowEnd"-Niveau.

Von Rumporpedia kommt das wilde Gerücht, Windows 8 könne Xbox360-Spiele abspielen und dies sei der durch Microsoft schon angekündigte große Gamepush für Windows 8. Leider gibt es keine weiteren Informationen und die Quelle ist für ihr tiefstmögliches Eintauchen in jede mögliche Gerüchtküche wohlbekannt – insofern ist das ganze derzeit nicht auf die Goldwaage zu legen. Unmöglich ist dies aber keineswegs – technologisch ist es wohl machbar (die Xbox360 ist nah genug am PC; im Zweifelsfall geht es über eine Emulation) und marktstrategisch würde es ja vor allem Microsoft weiterhelfen. Die Frage ist eher, ob zum Endes des Jahres 2012 und dann perspektisch im Jahr 2013 der Effekt überhaupt groß genug ist, dann noch Xbox360-Spiele auf dem PC spielen zu können – dann dürfte sich längst die nächste Konsolengeneration angekündigt haben und auch auf dem PC wird die Entwicklung nicht stehengeblieben sein. Doch vielleicht geht es ja genau darum: Resteverwertung ohne Störung der neuen Produkte. Aber wie gesagt ist das ganze derzeit nur ein wildes Gerücht, dessen Wahrheitsgehalt einfach abzuwartenb wäre.