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News des 31. Oktober 2011

Laut der VR-Zonehat nVidia den GK104 Performance-Chip aus der Kepler-Architektur in Vorbereitung – wobei nicht klar ist, in welchem Stadium dieser Chip ist und wie lange dieser daher noch bis zu seinem Markteintritt benötigt. Generell stand bei nVidia noch die Antwort auf die Frage aus, wie breit das Angebot an 28nm-Grafikchips auf Fermi-Basis wirklich wird und wie Kepler dann da hineinpasst. Da die VR-Zone glücklicherweise auch die nVidia-Projeknamen zu den einzelnen GK104-Lösungen gepostet hat, kommt hier endlich mehr Klarheit hinein: Die nVidia-Projeknamen zu den einzelnen GK104-Lösungen lauten N14E-Q1, N14E-Q3 und N14E-Q5 (für Quadro-Grafikkarten), während der früher schon erwähnte GK107 Mainstream-Chip zu den einzelnen Lösungen N14P-Q1 und N14P-Q3 führt (wiederum Quadro-Grafikkarten). Damit offenbart sich, daß nVidia mit "N13" und "N14" zwei augenscheinlich bei der Architektur grundverschiedene Grafikkarten-Serien in Vorbereitung hat.

Da N13 schon früher als Fermi-basiert (unter 28nm) beschrieben wurde, wird N14 dann also durchgehend Kepler-basiert sein und unabhängig der Fermi-basierten 28nm-Lösungen existieren. Die große sich daraus ergebende Frage ist, wie gleichzeitig diese Lösungen auf dem Markt auftauchen werden – da die N13-Serie von LowCost bis Performance geht, überscheidet sie sich mit N14 bis auf den HighEnd-Chip. Normalerweise bringt man nicht zwei das gleiche Marktsegment ansprechende Grafikkarten-Serien zur gleichen Zeit, einmal abgesehen von dem hohen dabei anfallendem Arbeitsaufwand in kurzer Zeitspanne. Eine plausibe Auflösung wäre es, wenn nVidia ab Jahresanfang die 28nm-Fermis als verbrauchsoptimierten Refresh startet, der HighEnd-Chip von Kepler im Frühjahr dazukommt und der Rest der Kepler-Garde dann im Sommer 2012 dazustößt und damit die 28nm-Fermis ablöst. Eine zu kurze Zeitspanne zwischen 28nm-Fermis und dem Hauptprogramm von Kepler (sprich außerhalb des HighEnd-Chips) erscheint wie gesagt als unwahrscheinlich – dann könnte nVidia schließlich gleich auf die 28nm-Fermis verzichten.

aktuell Jahresanfang 2012 Frühling 2012 Sommer 2012
HighEnd GF110
40nm Fermi-Architektur
512 SE, 64 TMUs, 384 Bit SI
- GK100
28nm Kepler-Architektur
-
Performance GF114
40nm Fermi-Architektur
384 SE, 64 TMUs, 256 Bit SI
GF204
28nm Fermi-Architektur
256 Bit SI
- GK104
28nm Kepler-Architektur
Mainstream GF116
40nm Fermi-Architektur
192 SE, 32 TMUs, 192 Bit SI

 
GF108
40nm Fermi-Architektur
96 SE, 16 TMUs, 128 Bit SI
GF207
28nm Fermi-Architektur
128 Bit SI
- GK107
28nm Kepler-Architektur
LowCost GF119
40nm Fermi-Architektur
48 SE, 8 TMUs, 64 Bit SI
GF209
28nm Fermi-Architektur
128 Bit SI
- -

Sofern nVidia dieserart Pläne aber wirklich durchzieht (und nicht eine der vorliegenden Informationen grundlegend falsch ist), kommt es ab Mitte 2012 dennoch zu einer gewissen Kollision von 28nm-Grafikchips der Fermi- und Kepler-Architekturen. Normalerweise würde man die Modelle der neueren Architektur (Kepler) automatisch im Vorteil sehen – aber ohne neues DirectX-Level und der bekannten Konzentration von nVidia auf die GPGPU-Fähigkeiten bei Kepler wird dies gar nicht so einfach. Theoretisch sind mit der Fermi-Architektur unter 28nm sogar die (etwas) effizienteren Spielebeschleuniger baubar – in der Praxis kann dies durch die Wahl der konkreten Taktfrequenzen verwischen, zudem dürften die 28nm Kepler-Chips durch ihren späteren Start von den praktischen Erfahrungen mit der 28nm-Fertigung profitieren können.

Sofern nVidia die 28nm-Fermis nicht aber gerade bewußt von der Anzahl der Hardware-Einheiten her niedriger als unter der 28nm-Fertigung machbar ansetzt (was ein Risiko im Konkurrenzkampf mit AMD wäre), wird es wohl keinen bedeutenden Performance-Unterschied zwischen 28nm-Fermis und Kepler geben. Bezüglich der grundsätzlichen Performanceklasse jener Grafikchips ist in erster Linie die (gleiche) Fertigungsgröße entscheidend, die unterschiedliche Architektur dürfte voraussichtlich keinen so großen Unterschied ausmachen. Sprich: Man wird mit den 28nm-Fermis bezüglich der Grundperformance vermutlich genauso gut fahren wie mit Kepler. Dies gilt natürlich nicht für den HighEnd-Bereich, denn hier wird nVidia augenscheinlich keinen Fermi-Chip in 28nm auflegen – sondern nur den Kepler-basierten GK100 als die neue HighEnd-Lösung.

Golem vermelden die Ankündigung verschiedener PC-Hersteller, daß durch die Festplatten-Knappheit wegen der Flutkatastrophe in Thailand die Preise für PCs und Notebooks um bis zu 10 Prozent steigen sollen. Es überrascht an dieser Stelle ein wenig, daß gerade die größeren PC-Hersteller nicht dieser Problematik eher gelassen entgegenstehen können – normalerweise sollte diese langfristige Lieferverträge mit Preisgarantien haben, womit sich für diese am wenigsten ändert. Hart betroffen von der Festplatten-Knappheit ist – wie schon vor einer Woche an dieser Stelle angekündigt – zuerst einmal der Retailmarkt, wo es derzeit kaum noch Nachlieferungen gibt und daher die letzten Lagerbestände inzwischen zu klar überhöhten Preisen gehandelt werden. Da die derzeitigen Produktionsmengen auch zuerst zu den PC-Herstellern gehen werden, dürfte sich diese Situation in den nächsten Wochen auf kaum entspannen. Die Anschaffung einer größeren Festplatten-Kapazität sollte man damit wenn möglich auf den Sommer 2012 verlegen, wenn sich die Preise dann auch im Retailmarkt wieder auf das vorherige Niveau eingependelt haben dürften.