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Erste Benchmark-Werte zu Intels 18-Kerner Core i9-7980XE aufgetaucht

Beim koreanischen Coolenjoy (maschinelle Übersetzung ins Deutsche, via Videocardz) sind erste Benchmarks zum kommenden Spitzenmodell von Skylake-X bzw. der Core-X-Prozessoren aufgetaucht, dem Core i9-7980XE. Jener bietet gegenüber dem Zehnkerner Core i9-7900X gleich 8 mehr CPU-Kerne an, hat dafür mit 2.6/4.2 GHz gegenüber 3.3/4.3 GHz aber auch etwas niedrigere Taktraten zu verkraften. Allerdings scheint das Testboard noch nicht gut mit dem 18-Kerner zurechtgekommen zu sein, denn laut dem Tester versuchte jenes einen Allcore-Turbo von 4.2 GHz zu fahren – was natürlich nicht dem Normalbetrieb bzw. den regulären Turbostufen bei Core X entspricht. Jener AllCore-Turbo scheint allerdings auch nicht durchgängig gehalten worden zu sein, denn der Tester spricht desweiteren von zwischen 2.6 und 4.2 GHz schwankenden Taktraten – hier dürften dann Temperatur- und TDP-Limit mit im Spiel gewesen sein. Insofern ist nicht bestimmbar, wie weit jene Benchmarks vom regulären Leistungsniveau eines Core i9-7980XE abweichen – klar schneller als jenes sind sie in jedem Fall.

i7-7820X i9-7900X TR-1920X TR-1950X i9-7980XE
Technik Skylake-X, 8C +HT, 3.6/4.3 GHz +TB3.0, 589$ Skylake-X, 10C +HT, 3.3/4.3 GHz +TB3.0, 989$ Zen, 12C +SMT, 3.5/4.0 GHz +XFR, 799$ Zen, 16C +SMT, 3.4/4.0 GHz +XFR, 999$ Skylake-X, 18C +HT, 2.6/4.2 GHz +TB3.0, 1999$
Anmerkung - - - - @ 4.2 GHz AllCore-Turbo
3DMark13 FireStrike (Physics) 21102 24234 23767 27579 32201
7-Zip 16.04 47892 58276 57738 71092 102681
Cinebench R15 (Multithread) 1776 2207 2448 3069 4204
CPU-Z 1.80.0 (Multithread) 4860,3 5416,4 6936,8 9132,6 11323
wPrime 2.10 (1024M) 94,975 sec 75,329 sec 70,046 sec 53,133 sec 41,023 sec

Dies ergibt sich schon allein anhand des gegenüber dem Core i9-7900X ermittelten Performancesprungs von immerhin +78,4% im Multithreading-Teil dieser Benchmarks (der SingleThread-Teil sieht im übrigen auf exakter Augenhöhe des Core i9-7900X liegende Werte). Für +80% an CPU-Kernen bei nominell niedrigeren Taktraten sind jene +78,4% Mehrperformance trotz der benutzten, sehr gut skalierenden Benchmarks klar zu viel – selbst unter diesen Benchmarks sollte auf regulären Taktraten eher nur so etwas wie (grob) +60% herauskommen. Gut möglich, das der AllCore-Turbo von 4.2 GHz hier also fast durchgehend anlag, dies würde jene Zahlen viel eher erklären können (der AllCore-Turbo des Core i9-7900X liegt bei 4.0 GHz). Insofern ist hieran weniger denn das Leistungspotential des Core i9-7980XE im default-Betrieb abzulesen – aber es ergibt sich ein ganz guter Hinweis auf das Leistungspotential des Core i9-7980XE unter leichter Übertaktung. Denn viel mehr Taktrate wird man dauerhaft aus dieser CPU kaum herausholen können, vielleicht sind noch 200-300 MHz mehr drin – aber oberhalb von 4.5 GHz bei einem 18-Kerner wird man vielleicht einstellen und sogar benchen können, eine solche CPU dürfte sich jedoch immer mal wieder herunterdrosseln müssen.

Zur Erringung möglichst eindrucksvoller Benchmark-Resultate werden dies die Käufer des Core i9-7980XE vielleicht sogar tun – abseits dessen stellt sich jedoch auch weiterhin die Sinnhaftigkeits-Frage bei dieser CPU. Selbst wenn der Core i9-7980XE am Ende Kreise um den Ryzen Threadripper 1950X drehen sollte, kostet die Intel-CPU immer noch das glatt Doppelte – und geht vor allem in einen Preisbereich hinein, wo der Wertverlust über die Zeit ziemlich extreme Ausmaße annehmen wird. Zudem wird es realistischerweise nicht zu der Situation kommen, das Intel bei diesen Spitzenmodellen derart viel schneller herauskommt: Gemäß dieser (verfälschenden) Benchmarks würde der Core i9-7980XE um +30,2% gegenüber dem Ryzen Threadripper 1950X vorn liegen, gemäß unserer vorstehenden Schätzung auf regulären Taktraten sollten eher denn +17% herauskommen. In einem breiteren Benchmarkfeld mit auch weniger gut skalierenden Benchmarks sollte es sogar eigentlich noch etwas weniger sein als diese Zahl – was weit entfernt davon ist, den doppelten Preispunkt des Core i9-7980XE begründen zu können. Intels neues Spitzenmodell wird vielmehr eine Art "Show-Rolle" einnehmen – nur deswegen aufgelegt, damit Intel auch weiterhin die Eigenillusion der schnellsten verfügbaren CPU aufrecht erhalten kann.