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Erster Test der GeForce GTX Titan Z zeigt erstaunlich vernünftige Resultate

Nachdem bei PC Perspective leider nur Frameverlaufskurven und keine absoluten fps-Zahlen herausgegeben wurden (welche laut Einschätzung von PC Perspective im übrigen die Radeon R9 295X2 leicht vorn sehen), kommt nunmehr vom Guru3D der erste "wertbare" Test zur GeForce GTX Titan Z. Danach sieht es gar nicht einmal so verkehrt für die nVidia-Lösung aus, da jene unter 1920x1200 minimal vorn liegt und unter 2560x1440 auch nur minimal hinten – in der Summe sogar ein Gleichstand mit der Radeon R9 295X2. Erst unter 3840x2160 liegt die AMD-Lösung dann bemerkbar vorn, mit im Schnitt 8% Performancegewinn aber auch klar weniger als teilweise gedacht.

Möglicherweise werden weitere Testberichte hier größere Abstände herausarbeiten können, dies bleibt abzuwarten. Jener einzelne Test seitens des Guru3D ist keineswegs auf die Goldwaage zu legen – beispielsweise speisen sich die Zahlen unseres (sicherlich auch nicht perfekten) Performance-Index jeweils immer aus den Benchmarks von gut einem dutzend Webseiten, und nicht nur aus den Zahlen eines einzelnen Tests. Wir erwarten jedenfalls auch weiterhin, daß die GeForce GTX Titan Z sich am Ende als bemerkbar langsamer gegenüber der Radeon R9 295X2 herausstellt, da die jeweils verbaute Technik und auch alle anderen Indikatoren klar hierfür sprechen.

1920x1200 2560x1440 3840x2160
Radeon R9 290X CrossFire - - 88,5%
Radeon R9 295X2 100% 100% 100%
GeForce GTX Titan Z 102,3% 98,6% 92,8%
GeForce GTX 780 Ti SLI - - 104,2%
Quelle: Benchmark-Werte vom Guru3D

Einen kleinen Gewinn kann nVidia allerdings bei den Nebenthemen Strombedarf und Lautstärke für sich verbuchen: Die Radeon R9 295X2 verbraucht laut PC Perspective deutlich mehr und geht auch etwas lauter zu Werke als die GeForce GTX Titan Z, die entsprechenden Meßwerte vom Guru3D waren hingegen weit weniger eindeutig. Doch in jedem Fall gilt, daß diese Punkte für die Käufer solcher Grafikkarten eher nur am Rande interessant sind, zumindest – was hier nicht zutrifft – solange keine Karte diesbezüglich irgendwo völlig aus dem Rahmen fällt.

Nachtrag vom 22. Juni 2014

Bei Digital Storm gibt es ein paar SLI-Benchmarks zur GeForce GTX Titan Z, welche recht freundlich für jene aussehen. Im Schnitt der Einzelwerte erreicht ein SLI-Gespann von zwei GeForce GTX Titan Z Karten unter 3840x2160 immerhin 93,4% der Performance-Höhe eines CrossFire-Gespanns von zwei Radeon R9 295X2 Karten – wenn man den 3DMark13 wegläßt, sind es sogar 98,0%. Angesichts dessen, daß die GeForce GTX Titan Z vorab als bemerkbar langsamer eingeschätzt wurde als die Radeon R9 295X2, ist dies erneut ein relativ gutes Ergebnis der Karte. Dies darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, daß man von einer Karte mit 2999 Dollar Listenpreis – und damit glatt dem Doppelten des Kontrahenten – deutlich mehr erwarten darf als nur eine ähnliche Performance, die sogar nirgendwo bemerkbar besser ist.

Die einzige Chance für die GeForce GTX Titan Z scheint somit ein wenig in der Übertaktung zu liegen. Hierzu sind die bislang vorliegenden Übertaktungsergebnisse der Karte von Digital Storm, PC Perspective und dem Guru3D schon einmal als durchgehend gutklassig zu betrachten, wurden hierbei Performance-Gewinne von grob 10-15% erreicht. Besonders interessant wird dies jedoch im Vergleich mit den Übertaktungsergebnissen zur Radeon R9 295X2, welche ein sehr unterdurchschnittlicher Übertakter ist, aus welcher sich im Schnitt der Messungen gerade einmal 5,7% Mehr-Performance herausholen lassen. Wer aus der GeForce GTX Titan Z ein gutklassiges Übertaktungsergebnis in Richtung +15% herausholen kann, dürfte damit den kleinen Performance-Nachteil der nVidia-Karte überwinden und die AMD-Karte sogar leicht schlagen können. Eine echte Begründung des drastisch höheren Preispunkts ist dies aber immer noch nicht.

OC-Taktraten realer Boost Power-Target Performance-Gewinn
Guru3D 837/1008/3850 MHz ~1137 MHz +20% +16,3%
Digital Storm 835/1006/3500 MHz ? ? +8,5%
PC Perspective 780/951/? MHz ~1074 MHz +20% ~10-12%