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Gerüchteküche: GeForce RTX 3060 Ti auf den 2. Dezember verschoben

Laut Expreview (via VideoCardz) wurde der Launch der GeForce RTX 3060 Ti nunmehr auf den 2. Dezember 2020 verschoben. Die zweite GA104-Karte wurde lange Zeit für Mitte November gemeldet, erst kürzlich auf den 17. November präzisiert – was auf eine extreme terminliche Nähe zur Radeon RX 6800 & 6800 XT herausgekommen wäre, welche für den 18. November angesetzt sind. nVidia entschlackt damit den Terminkalender der folgenden Hardware-Launches etwas – wobei dies womöglich nur einen Nebeneffekt darstellt, denn aller Vermutung nach dürfte die Terminverlegung der GeForce RTX 3060 Ti nVidia eher dazu dienen, mit mehr verfügbaren Karten in den Einzelhandel gehen zu können. Nachdem nun auch die GeForce RTX 3070 radikal ausverkauft ist, muß sich nVidia nunmehr genauso bei der GeForce RTX 3060 Ti der Frage stellen, wie ein Grafikkarten-Launch mit tatsächlicher Verfügbarkeit arrangiert werden kann.

  • 5. November 2020          Ryzen 5000 (Zen 3)   —   Midrange/HighEnd-Prozessoren ($299-799)
  • 18. November 2020        Radeon RX 6800 & 6800 XT   —   HighEnd-Grafikkarten ($579-649)
  • 3. Dezember 2020          GeForce RTX 3060 Ti   —   Midrange-Grafikkarte ($399)
  • 8. Dezember 2020          Radeon RX 6900 XT   —   Enthusiasten-Grafikkarte ($999)

Einer noch großzügigeren Verschiebung dürfte allerdings das Ansinnen nVidias entgegenstehen, seine Ampere-Grafikkarten möglichst noch vor den entsprechenden RDNA2-Counterparts in den Markt zu bringen. Dahinter steht die eigentliche Problematik der Ampere-Generation bei den Speichermengen bzw. dass AMD hierzu mittels der Radeon RX 6000 Serie einfach mehr bieten wird. Der AMD-Kontrahent für die GeForce RTX 3060 Ti dürfte AMDs größte Navi-22-Lösung mit dem vermutlichen Verkaufsnamen "Radeon RX 6700 XT" sein, bei welcher aller Wahrscheinlichkeit nach gleich 12 GB Grafkikkartenspeicher geboten werden. Die Differenz ist mit 8 zu 12 GB bei GeForce RTX 3060 Ti zu Radeon RX 6700 XT nominell nicht ganz so harsch wie bei den 8 zu 16 GB, die zwischen GeForce RTX 3070 und Radeon RX 6800 stehen. Andererseits liegen die ersten 4 GB Mehrspeicher der AMD-Grafikkarten in diesem Bereich, wo es am dringendsten wäre, wenn man in Speichermengen-Probleme kommt – die zweiten vier Gigabyte (hinauf auf 16 GB) sind dann eher Luxus oben drauf. In jedem ergibt sich aus diesem Grund für nVidia ein hoher Anreiz, die GeForce RTX 3060 Ti nicht all zu lange zu verschieben – denn ab dem neuen Jahr dürfte der Navi-22-Chip und die darauf basierenden Grafikkarten dann spruchreif werden.

Aber eventuell reichen im Themengebiet der GeForce RTX 3060 Ti, welche auf einen Listenpreis von 399 Dollar zu schätzen ist, jene 8 GB Grafikkartenspeicher noch viel eher aus, ergibt sich dort kein so großer Druck wie bei der GeForce RTX 3070. Dazu kommt auch, das aller Voraussicht nach ein nur maßvoller Performance-Unterschied zwischen GeForce RTX 3060 Ti und 3070 zu erwarten ist: Bei −20% weniger Rechenleistung und aber vermutlich derselben Speicherbandbreite ist eine Performance-Differenz von grob −15% erwartbar. Wenn es dafür tatsächlich den angenommenen Listenpreis von 399 Dollar gibt, würde die GeForce RTX 3060 Ti beim Preis/Leistungs-Verhältnis wiederum etwas besser als die GeForce RTX 3070 herauskommen. Verglichen mit der Turing-Generation liegt die prognostizierte Performance in etwa auf der Höhe der GeForce RTX 2080 Super, welche immerhin 699 Dollar gekostet hat. Preisnormiert ist der Vergleichspunkt dagegen die GeForce RTX 2060 Super, auf welche die GeForce RTX 3060 Ti ca. +40% Performance oben drauf legen dürfte. Für Grafikkarten-Käufer, welche die 8 GB Speicher der GA104-Grafikkarten nicht stören, erscheint dies vielleicht sogar als besseres, weil effektiveres Angebot.

"Radeon RX 6700 XT" GeForce RTX 3060 Ti GeForce RTX 3070
Grafikchip Navi 22 XT GA104-200 GA104-300
Technik vermutlich 4 Raster-Engines, 40 Shader-Cluster, 2560 FP32-Einheiten, 64 ROPs, 192 Bit GDDR6-Interface 5-6 Raster-Engines, 38 Shader-Cluster, 4864 FP32-Einheiten, 80-96 ROPs, 256 Bit GDDR6-Interface 6 Raster-Engines, 46 Shader-Cluster, 5888 FP32-Einheiten, 96 ROPs, 256 Bit GDDR6-Interface
Chiptakt unbekannt 1410/1665 MHz 1500/1725 MHz
Speicherausbau vermutlich 12 GB GDDR6 8 GB GDDR6 @ 14 Gbps 8 GB GDDR6 @ 14 Gbps
Rohleistungen unbekannt 16,2 TFlops & 448 GB/sec 20,3 TFlops & 448 GB/sec
Stromverbrauch unbekannt vermutlich 180W 220W (GCP)
FullHD Perf.Index unbekannt geschätzt ~1350-1420% 1590%
4K Perf.Index unbekannt geschätzt ~200-215% 245%
Listenpreis Richtung $400-450 vermutlich $399 $499
Release vermutlich Q1/2021 angeblich 2. Dezember 2020 29. Oktober 2020