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Hardware- und Nachrichten-Links des 10. Mai 2021

VideoCardz berichten über erste neue Grafikkarten-Varianten mit nVidias Cryptomining-Bremse. Wie bekannt, soll noch im Laufe des Monats Mai das komplette Ampere-Portfolio auf Kartenausführungen mit Miningbremse umgestellt werden, wobei nur die (erst Anfang Juni antretenden) GeForce RTX 3070 Ti & 3080 Ti wirklich neue Karten darstellen werden. Bei GeForce RTX 3060 Ti, 3070 und 3080 wird nVidia zwar neue Grafikchip-Versionen ausliefern, deren technischen Daten bleiben hingegen gleich, es kommt nur die Miningbremse (sowie der rBAR-Suport ab Werk) mit hinzu. Hiermit verändert sich also nur der Chip-Unterbau, nicht hingegen die eigentlichen Grafikkarten. Die Grafikkarten-Hersteller sind allerdings dazu verpflichtet, dem Grafikkarten-Käufer diesen neuen technischen Unterbau kundzutun – was dann automatisch zumindest neue Produktnummern ergibt, wenngleich sicherlich in den meisten Fällen nur mit einem Namenszusatz gelöst.

bisher zukünftig Veränderung ETH ohne/mit Bremse
GeForce RTX 3090 GA102-300 GA102-302 rBAR und Cryptomining-Bremse (?) 121 MH/s  →  ca. 63 MH/s
GeForce RTX 3080 Ti - GA102-225 alle Retailkarten haben rBAR + Cryptomining-Bremse 119 MH/s  →  ca. 62 MH/s
GeForce RTX 3080 GA102-200 GA102-202 rBAR und Cryptomining-Bremse 98 MH/s  →  ca. 51 MH/s
GeForce RTX 3070 Ti - GA104-400 alle Retailkarten haben rBAR + Cryptomining-Bremse unbekannt
GeForce RTX 3070 GA104-300 GA104-302 rBAR und Cryptomining-Bremse 62 MH/s  →  ca. 32 MH/s
GeForce RTX 3060 Ti GA104-200 GA104-202 rBAR und Cryptomining-Bremse 60 MH/s  →  ca. 31 MH/s
GeForce RTX 3060 GA106-300 GA106-302 Cryptomining-Bremse aktualisiert/ausgebessert 48 MH/s  →  25 MH/s
Angaben zur aktuellen Mining-Performance von Minerstat (ETH-optimiert), Angaben zur Mining-Performance nach Miningbremse stellen reine Hochrechnungen dar!

Galax (in Europa als "KFA2" auftretend) kennzeichnet seine ersten Grafikkarten mit Miningbremse durch den Namens-Suffix "FG", beim Grafikchip wird zudem die von nVidia kommende Bezeichnung "LHR" (für "Lower Hash Rate") angeführt sowie deren Effekt als Cryptomining-Bremse (für Ethereum) in den weiteren Details explizit genannt. Dabei gibt Galax sogar bereits "generfte" Ethereum-Hashraten an, welche für GeForce RTX 3070 & 3080 interessanterweise auf einen stärker bremsenden Effekt als bei der GeForce RTX 3060 hindeuten. Allerdings könnten dies auch unoptimierte Werte sein, diesbezüglich sollte man besser exakte Angaben oder aber die reale Entwicklung abwarten. Die neuen Kartenvarianten sollten eigentlich ab Mai in den Handel kommen, je nachdem ob jener Termin ab Export-Hafen in China oder ab westlichem Import-Hafen gemeint ist, könnte sich dies durchaus noch etwas länger hinziehen. Weiterhin unsicher ist, ob die GeForce RTX 3090 ebenfalls die Miningbremse erhält, diesbezüglich gab es unterschiedliche Signale.

Von Moore's Law is Dead @ YouTube kommt eine derzeit vielbeachtete Performance-Prognose zu AMDs "RDNA3" – welche sich auf wenigstens +40% Performance-Plus zwischen Radeon RX 6900 XT und einer (derzeit hypothetischen) "Radeon RX 7900 XT" beläuft, aber eigentlich eher von höheren Performancegewinnen im Rahmen von +60-80% ausgeht. Erstaunlicherweise werden von Berichterstattungen zu diesem YouTube-Video trotzdem oftmals zuerst jene +40% zitiert, obwohl ein solcher Performancegewinn für eine neue Chip-Generation auf Basis eines neuen Fertigungsverfahrens eher arg mager wäre. Generell ist das Video vornehmlich als zusammengefasste Wasserstandsmeldung zu sehen, die Eigenbezeichnung als "Leak" wohl etwas übertrieben. Zudem wird auch absolut nichts versprochen, was man mit einer neuen Chip-Generation nicht anpeilen sollte – so dass der primäre Unterschied zu den letzten Twitter-Gerüchten darin besteht, dass man bei MLID deren Versprechungen von einer 2,5fache Performance (oder mehr) nicht mitgehen will. Dies erscheint im Sinne einer realistischen Einschätzung als solide – führt dafür allerdings auch nicht zu wirklich neuen Informationen.

WCCF Tech haben von ihren Quellen einen (derzeit so geplanten) Launchtermin von "Alder Lake-S" erfahren: Danach will Intel seine nächste Prozessoren-Generation im November 2021 im Desktop-Bereich an den Start bringen. Wie umfangreich dieser Launch ausfällt, ist noch nicht bekannt – diesbezüglich scheint also alles noch offen zu sein, dürfte Intel sicherlich auch erst anhand der konkret zur Verfügung stehenden Fertigungskapazitäten kurzfristig entscheiden. Immerhin wird Intel mittels "Alder Lake" seit einiger Zeit mal wieder mit einer einzelnen Prozessoren-Generation sowohl Desktop- als auch Mobile-Markt bedienen – und dies dann ausschließlich unter der 10nm-Fertigung, welche demzufolge (noch) mehr Kapazität bei Intel benötigt. Sofern AMD nicht gerade Zen 4 recht früh im Jahr 2022 bringt, wäre zu einem ähnlichen Termin dann ein Zen-3-basierter AMD-Konter zu erwarten – ob als Ryzen 5000XT oder Ryzen 6000 auf Warhol-Basis.

AMD Intel nVidia
vermutlich Herbst/Ende 2021:
Zen 3+ (Ryzen 6000)
angeblich November 2021:
Alder Lake (Core i-12000)
angeblich Frühling/Sommer 2022:
RDNA3 (Radeon RX 7000)
vermutlich Sommer/Herbst 2022:
Raptor Lake (Core i-13000)
angeblich Herbst 2022:
Zen 4 (Ryzen 7000)
angeblich Herbst 2022 bis irgendwann 2023:
Lovelace (GeForce RTX 40)
vermutlich irgendwann 2023:
Meteor Lake (Core i-14000)
Anmerkung: basierend auf den letzten (unsicheren) Gerüchten, damit definitiv fehlbar

Heise berichten über die bisherigen Auswirkungen der Festplatten-basierten Cryptowährung "Chia" auf die Festplatten-Preise. Bislang hält sich der preistreibende Effekt von Chia allerdings noch in Grenzen, primär betroffen sind die ganz großen NAS-Platten – und schon eine Etage tiefer bei den 8-TB-Modellen ist noch keinerlei beachtbarer Preiseffekt zu sehen. Jener würde sowieso erst einsetzen, sofern sich Chia auch in der Praxis als lukrativ erweist und dann irgendwann die ganz großen Festplatten ausverkauft wären. Jener Praxisbeweis fehlt derzeit (trotz nominell hoher Gewinnaussichten gemäß eines Chia-Farming-Calculators) noch ein wenig, denn ein konzeptioneller Nachteil des Chia-Farmings liegt darin, dass man eine vergleichsweise große Menge an Festplatten-Platz benötigt, um in absehbarer Zeit einen Erfolg (in Form eines gefarmten Chia-Coins) zu erzielen. Derweil steigt allerdings die Netzwerk-Kapazität von Chia rasant an (momentan um grob 1 Exabyte pro Woche), womit die "Farming-Schwierigkeit" schon in kurzer Zeit (und vor allem direkt, nicht wie bei den anderen Cryptowährungen in Schüben) ansteigt und somit den zu erwartetende Faming-Erfolg hinauszögert.

Normale Anwender, welche einfach ein paar übrige Gigabyte Festplatten-Platz für Chia opfern wollen, stehen ergo vor dem primären Problem, dass ein allererster Farming-Erfolg erst in ein paar Monaten zu erwarten wäre – und dass die Farming-Bedingungen sich bis dahin voraussichtlich massiv verschlechtern werden. Schneller und direkter geht es nur mit der Investition in (am besten mehrere) sehr große Festplatten – und da traut man der Sache augenscheinlich noch nicht so wirklich, ansonsten wären jene Festplatten umgehend ausverkauft gewesen. Mit etwas Glück beeinflußt diese Cryptowährung die Festplatten-Preise also nur in Teilbereichen, löst aber keine generelle Festplatten-Dürre auch bei den kleineren und mittleren Modellen auf. Die SSD-Preise dürften zudem weitgehend unbetroffen bleiben, denn bei Chia geht es primär um viel Platz, mit SSDs beschleunigt man (eigentlich) nur ganz am Anfang das Anlegen der Chia-Files.

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