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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. Dezember 2019

Laut Videocardz tritt die Radeon RX 5500 XT zu Listenpreisen von 169 Dollar (4-GB-Ausführung) bzw. 199 Dollar (8-GB-Ausführung) an. Die Euro-Preise dürften dann jeweils leicht darüber liegen, schmelzen allerdings erfahrungsgemäß im Einzelhandel recht schnell ab und ergeben dann ein grobes 1:1-Verhältnis zu den US-Listenpreisen (wobei in Euroland dann immer noch die in US-Preisen fehlende Mehrwertsteuer enthalten ist). Der exakte Wortlaut bei Videocardz läßt allerdings noch nicht auf eine bombensichere Information schließen, augenscheinlich mauert AMD immer noch mit einer offiziellen Angabe, wird jene möglicherweise erst mit der offiziellen Vorstellung der neuen Retail-Grafikkarte bekanntgeben (12. Dezember 2019, wahrscheinlich 14 oder 15 Uhr deutscher Zeit). Damit bleibt eine Resthoffnung auf einen besseren Preispunkt bei dieser lange erwarteten Mainstream-Lösung auf Basis des Navi-14-Chips, denn zu den genannten Preislagen wird sich kaum der von Videocardz prophezeite "Preis-Krieg" einstellen. Schließlich hat die GeForce GTX 1650 Super sogar einen um 10 Dollar niedrigeren Listenpreis aufzuweisen – und rein auf AMD-Seite gibt es zudem reichlich an Polaris-Karten mit dieser Speicherbestückung, welche (zu einer etwas niedrigeren Performance) klar günstigere Straßenpreise aufweisen.

4-GB-Modelle Technik FHD Perf.Index Liste Straße
Radeon RX 5500 XT 4GB Navi 14, 1408 SE @ 128 Bit GDDR6 gesch. ~600-640% 169$ (?) erwartet ab 180€
GeForce GTX 1650 Super 4GB TU116, 1280 SE @ 128 Bit GDDR6 gesch. ~600-640% 159$ 170-190€
Radeon RX 580 4GB Polaris 20, 2304 SE @ 256 Bit GDDR5 570% - 150-180€
Radeon RX 570 4GB Polaris 20, 2048 SE @ 256 Bit GDDR5 520% 169$ 130-160€
GeForce GTX 1650 4GB TU117, 896 SE @ 128 Bit GDDR5 450% 149$ 145-160€

Gleiches gilt für die 8-GB-Ausführung der Radeon RX 5500 XT, wo AMD (mittels der Radeon RX 590) dann sogar schnellere samt günstigere 8-GB-Lösungen auf Polaris-Basis im Angebot hat. Natürlich haben die alten Polaris-Modelle keinen Neuheitswert und sind bezüglich der Energieeffizienz um Welten geschlagen, aber beachtbar mehr Performance oder deutlich bessere Preispunkte gibt es mit der Radeon RX 5500 XT nicht. Im 8-GB-Feld kann AMD allein deswegen einen Punkt setzen, als das nVidia dort zu diesen Preislagen nur 6-GB-Modelle stehen hat, was für einige Grafikkarten-Käufer ein "No-Go" darstellt. Wirklich durchsetzen kann sich die Radeon RX 5500 XT zu diesen Preislagen aber nur, wenn nachfolgend die Polaris-basierten Angebote aus dem Handel verschwinden. Ein beachtbarer Sprung beim Performance/Preis-Verhältnis in diesem Marktsegment ist damit natürlich nicht zu erreichen – was einigermaßen enttäuschend wäre, sofern die genannten Listenpreise tatsächlich Bestand haben. Schließlich gibt es hiermit nur das Performance-Niveau der (mehr als) drei Jahre alten Radeon RX 480 zuzüglich ca. +10%, welche seinerzeit auch schon für einen Listenpreis von 199 Dollar (für die 4-GB-Ausführung) antrat.

6/8-GB-Modelle Technik FHD Perf.Index Liste Straße
GeForce GTX 1660 6GB TU116, 1408 SE @ 192 Bit GDDR5 690% 219$ 200-240€
Radeon RX 590 8GB Polaris 30, 2304 SE @ 256 Bit GDDR5 650% 279$ 180-210€
Radeon RX 5500 XT 8GB Navi 14, 1408 SE @ 128 Bit GDDR6 gesch. ~600-640% 199$ (?) erwartet ab 210€
Radeon RX 580 8GB Polaris 20, 2304 SE @ 256 Bit GDDR5 590% 229$ 160-190€
Radeon RX 570 8GB Polaris 20, 2048 SE @ 256 Bit GDDR5 520% - 140-160€

Gemäß der News-Kommentare im Forum wurde das neue AMD-Feature "Radeon Boost" mit der gestrigen Meldung wohl etwas unter Wert geschlagen: Offenbar hat AMD bereits eine gewisse Abstufung eingebaut, womit das Feature erst bei schnelleren Bewegungen wirklich aggressiv reagiert – so wie sein sollte, damit der Verzicht an Bildqualität vor allem dann auftritt, wenn für den Spieler die standardmäßige Bildqualität sowieso nicht zu erfassen wäre. Zahlreiche Berichterstattungen hierzu haben dies augenscheinlich nur arg grob wiedergegeben, jenes Detail ist allerdings wichtig in der Praxiswirkung des Features – und wurde gut herausgearbeitet seitens Hardware Unboxed @ YouTube. Da AMD somit genau an dieser Sollbruchstelle bereits arbeitet, kann man "Radeon Boost" somit sicherlich weiterhin beobachten. Wahrscheinlich wird es etwas dauern, bis das ganze problemlos funktioniert, zudem benötigt das Feature in jedem Fall Spiel-spezifischen Support. Aber da auch die Praxis-Eindrücke bei der PC Games Hardware bislang eher hoffnungsvoll ausfielen, könnte sich dieses Feature durchaus noch entwickeln.

Von Windows Central kommen nochmals genauere Angaben zur Hardware der Xbox Scarlett in ihren beiden Ausführungen "Lockhart" und "Anaconda". So sollen wohl beide NextGen-Konsolen dieselbe Achtkern-CPU auf Zen-2-Basis bekommen, allenfalls soll sich eine kleinere Taktraten-Differenz ergeben. Die Anaconda-Grafiklösung wurde dann genauer mit ca. 12 TeraFlops angegeben – was auf dem PC leicht unterhalb des Niveaus einer GeForce RTX 2080 Super liegt. Interessanterweise sollen bei Anaconda nun doch wieder "nur" 16 GB Hauptspeicher verbaut sein (frühere Gerüchte hatten 24 GB nahegelegt), was dann auch das Speicherinterface auf 256 Bit limitiert (alternativ ein HBM-Interface). Für eine Spielekonsole ist dies viel, aber auch nicht übermäßig – der eigentliche Vergleich wird sich schließlich erst mit den PC-Grafikkarten von Ende 2020 ergeben, wenn dann bei AMD Navi 2 und bei nVidia Ampere anstehen.

Lockhart Anaconda
Prozessor Zen-2-basiert mit 8 CPU-Kernen auf ~3.5 GHz (Taktrate bei Anaconda leicht höher als bei Lockhart)
RAM unbekannt 16 GB (13 GB nutzbar)
Grafiklösung Navi-basiert, ca. 4 TFlops Navi-basiert, ca. 12 TFlops
NVMe-SSD
Ziel-Auflösung WQHD @ 60 fps UltraHD @ 60 fps
Quellen: Gerüchte-Angaben seitens Kotaku, The Verge & Windows Central

Ein Tweet von Spieleentwickler "Quantic Dream" zeigt die finalen PC-Systemanforderungen zu "Detroit: Become Human" auf, welches nach seinem letztjährigen PS4-Start am 12. Dezember 2019 nun auch für den PC erhältlich wird. Jene finalen Systemanforderungen unterscheiden sich doch ziemlich deutlich von dem, was in diesem März berichtet wurde – so geht die Grafikkarten-Anforderung bei den Empfehlungen von GeForce GTX 1080 auf GeForce GTX 1060 zurück, hingegen beim Minimum von GeForce GTX 660 auf GeForce GTX 780 hinauf. Hintergrund dürfte hierbei primär die explizite Minimal-Anforderung von gleich 3 GB Grafikkartenspeicher sein, was viele frühere nVidia-Modelle ausschließt, hingegen aber den Betrieb mit einer Radeon HD 7950 ermöglich soll. Der Rest der Anforderungen ist vergleichsweise typisch – zu beachten wäre der Hinweis zugunsten von mindestens 6-8 logischen CPU-Kernen, was ergo Zweikerner mit HyperThreading sowie Vierkerner ohne HT/SMT nominell ausschließt. Inzwischen werden zudem Windows 7/8 (rein offiziell) ausgeschlossen, was bei den März-Anforderungen allerdings noch nicht der Fall war und daher eventuell auch keinen technischen Hintergrund aufweist.

offizielle PC-Systemanforderungen zu "Detroit: Become Human"
Minimum Empfohlen
OS Windows 10 64-Bit, Vulkan
CPU Core i7-3770 oder FX-8350 (mindestens 6-8 logische Kerne) Core i5-8400 oder Ryzen 5 1600
Speicher 8 GB RAM & 3 GB VRAM 16 GB RAM & 4 GB VRAM
Gfx GeForce GTX 780 oder Radeon HD 7950 GeForce GTX 1060 oder Radeon RX 580