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Hardware- und Nachrichten-Links des 11. November 2015

Die PC Games Hardware sowie die ComputerBase berichten über das Bildwiederholraten-Problem von Fallout 4: Die Spielengine erwartet eine Bildwiederholrate von maximal 60 Hz und reagiert mit seltsamen Fehlern, wenn diese in der Praxis dann doch höher liegt – beispielsweise höheren Fallgeschwindigkeiten von Objekten, oder auch ein generell schneller ablaufendes Spiel. Normalerweise könnte man dies als kleinen lustigen Bug abtun, welcher sich zudem einfach durch einen VSync auf 60 Hz lösen läßt – aber im Zeitalter von Monitoren mit 120 Hz und 144 Hz Bildwiederholrate darf ein solcher Lapsus eigentlich nicht passieren. Die Spieleentwickler dürfen hier einfach keine Techniken in der Spielengine einsetzen, welche solcherart Zeitproblematiken hervorruft – am besten wäre es natürlich, dies gänzlich zu entkoppeln, weil man damit dann auch Problemen in der Zukunft mit heutzutage vielleicht noch gar nicht absehbaren Monitoren und Refreshraten aus dem Weg geht.

Laut der PC Games Hardware hat es sich nVidia nicht nehmen lassen, die Leistungsfähigkeit seiner Mobile-Maxwells gegenüber den aktuellen Spielekonsolen hervorzuheben. Es stänkert sich natürlich einfacher, wenn man an deren Herstellung nicht partizipiert und auch zukünftig keine großen Aussichten auf Konsolen-Aufträge hat – für die Konsolen-Hersteller ist der APU-Gedanke von AMD einfach zu attraktiv, da kann nVidia als reiner GPU-Hersteller kaum ein sinnvolles Gegenangebot aufstellen. Andererseits ist der Vergleich der Konsolen-Hardware gegenüber den Mobile-Maxwells auch deswegen ein wenig vermessen, weil letztere ein Produkt des Jahres 2015 sind, die aktuelle Konsolen-Generation aber schließlich ein Produkt des Jahres 2013 (mit mehrjähriger Vorlaufzeit in der Entwicklung) darstellen. Der bekannte Punkt, daß die aktuellen Spiele-Konsolen zudem bewußt auf eine Mainstream-Performance und damit einen nachvollziehbaren Kostenpunkt getrimmt wurden, kommt hier noch mit hinzu – und insbesondere beim "nachvollziehbaren" Kostenpunkt muß nVidia eher vorsichtig sein, die nVidia-Mobilebeschleuniger sind für ihre satten Preisaufschläge bekannt.

Gemäß Gulli wird Google den Chrome-Support für Windows XP & Vista nach dem April 2016 einstellen. Damit wendet sich einer der bedeutendsten Software-Entwickler außerhalb von Microsoft nunmehr von Windows XP ab – was womöglich als Startschuß bei anderen Software-Entwicklern gesehen wird, dies ebenfalls zu tun. Bislang hat sich Windows XP schließlich noch ziemlich schadlos nach dem offiziellen Supportende seitens Microsoft halten können – es läuft sowohl die meiste aktuelle Anwendungssoftware immer noch, als auch gab es (erstaunlicherweise) keinen großen Sicherheits-Zwischenfall. Die weltweiten Nutzerzahlen sind mit ~10% zudem immer nach beachtbar, wenngleich hier ein Großteil auf im asiatischen Raum stehende PCs entfallen dürfte, in der westlichen Welt Windows XP inzwischen deutlich weniger genutzt wird. Diese Karenzzeit für Windows XP wird dann aber wirklich ablaufen, wenn sich die wichtigen Software-Hersteller von diesem Microsoft-Betriebssystem des Jahres 2001 abwenden – gerade ohne aktuellen und mit Sicherheits-Updates versorgten Browser kann man sich wirklich nicht mehr ins Internet trauen. Hier kommen vermutlich nächstes Jahre dann nochmal größere Umstiegswellen – vermutlich allerdings auf Windows 7 und weniger auf Windows 10, was schlicht mit der Verfügbarkeit entsprechender Raubkopien bzw. Cracks zusammenhängt.

Erstaunlich daneben die Meldung, daß Google auch den Chrome-Support für Windows Vista nach dem April 2016 einstellen wird – dabei erhält das Vista-Betriebssystem sogar noch bis April 2017 Sicherheits-Updates durch Microsoft. Allerdings ist die Nutzergemeinde von Windows Vista einfach sehr klein, diese Extrawurst lohnt damit für den Software-Entwickler nicht mehr. Dies könnte neben Google natürlich auch wieder andere Software-Entwickler dazu animieren, zukünftig gleiches zu tun – und damit trotz laufendem Supports für Windows 7 den Support für Windows Vista aufzukündigen. Bei den Spiele-Entwicklern und deren Spiele-Systemanforderungen ist jetzt schon zu sehen, daß Windows Vista meistens gar nicht mehr erwähnt wird, sondern daß der offizielle Support erst bei Windows 7 anfängt. Dies muß für die Lauffähigkeit eines Spiels erst einmal noch nichts bedeuten – aber wenn es Probleme unter Windows Vista gibt, dann ist der Spieleentwickler raus aus der Sache, muß keinen Support und keinen Patch liefern. Obwohl Windows Vista technisch Windows 7 wirklich nahesteht, darf man auch als Vista-Nutzer damit über einen Wechsel nachdenken, um nicht in diesem kleinen "schwarzen Loch" des Software-Supports zu landen.

Heise vermelden weitere Ankündigungen von Film-Releases im "UltraHD Blu-Ray" Format seitens Sony für Anfang 2016 – nachdem 20th Century Fox bereits im September erstes Filmmaterial im neuen Diskformat angekündigt hatte. Ganz mit dem Weihnachtsstart scheint man es allerdings nicht mehr zu schaffen, für Europa wird es eher der Jahresanfang 2016 werden – und nachfolgend natürlich noch ein langer Weg, ehe das ganze irgendeine Breitenwirkung erzielt. Allerdings dürfte das "UltraHD Blu-Ray" Format wenigstens eine gewisse Langzeitwirkung entfalten, denn die Neuauflage von Filmmaterial unter der nachfolgenden 8K-Fernsehnorm erscheint wegen des geringen Unterschieds als eher unwahrscheinlich – gut möglich, daß "UltraHD Blu-Ray" also das Diskformat der nächsten Jahrzehnte wird. In diesem Sinne hat sich nun auch die nahezu komplette Filmindustrie auf ein gemeinsames Logo geeignet, welches diese Disks zur eindeutigen Erkennung zieren wird: