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Hardware- und Nachrichten-Links des 14. Juni 2021

Laut Twitterer Vegeta kann jener fernöstliche Gerüchte über Zen 4 mit bis zu 128 CPU-Kernen nunmehr aus eigener Quelle bestätigen. Dabei gab es lange Zeit klare Hinweise auf nur 96 CPU-Kerne bei Zen 4, womit frühere wie aktuelle Gerüchte über eine höhere Kern-Anzahl zumeist nicht großartig beachtet wurden. Natürlich handelt es sich hierbei um die maximal mögliche Menge auf Architektur-Seite – was nicht bedeutet, dass die volle Menge tatsächlich in Produkten ausgeführt wird. Im Desktop-Segment wird es sowieso generell eine kleinere Anzahl an CPU-Kernen geben, im Gespräch sind derzeit entweder 16 oder 24 CPU-Kerne bei den Zen-4-basierten Ryzen-Prozessoren. Interessanterweise soll es sogar so sein, dass selbst die offiziellen Zen-4-Servermodelle unter dem Codenamen "Genoa" nicht mehr als 96 CPU-Kerne aufbieten – darauf besteht (auch weiterhin) ExecutableFix @ Twitter.

Wow, ZEN4 is really more than 96 cores. I was skeptical when I first saw this news in Chiphell. Now I can also confirm that ZEN4 is up to 128 cores.
Quelle:  Vegeta @ Twitter am 14. Juni 2021

Seitens Kepler @ Twitter wird dies genauso angedeutet, seitens HXL @ Twitter dann bestätigt – womit die allerhöchste Ausbaustufe somit eventuell einem Sonderprojekt oder einem anderen bislang nicht bekannten AMD-Produkt vorbehalten bleiben dürfte. Dies würde in jedem Fall erklären, wieso bisherige Zen-4-Leaks ziemlich eindeutig waren in der Kern-Anzahl von "Genoa" (von 96 CPU-Kernen). Theoretisch denkbar wäre es auch, dass AMD die maximale Kern-Anzahl überhaupt nicht in dieser Server-Generation ausfährt, sondern erst mit einem Refresh – womöglich aus Gründen von Stromverbrauch & Abwärme. Generell sind diese "Kern-Kriege" natürlich eher nur für das Server-Segment interessant, denn im Desktop-Segment gewinnt man mit mehr als 16 CPU-Kernen nur noch selten etwas hinzu – findet dort derzeit eher eine Rückbesinnung auf IPC und Taktrate als Performance-Treiber statt. Mehr CPU-Kerne im Desktop dürften in Zukunft eher nur ein "Abfallprodukt" besserer Fertigungstechnologien sein, wenn also die Chipflächen klein genug werden bzw. man im TDP-Rahmen mehr Reserven für zusätzliche CPU-Kerne hat.

Yes, Genoa Max 96C
96C+ not Genoa

Quelle:  HXL @ Twitter am 14. Juni 2021

VideoCardz notieren fernöstliche Berichte, wonach nVidia seine Grafikkarten-Hersteller über eine (erhebliche) Verringerung der Nachlieferungen an TU106-Grafikchips für die GeForce RTX 2060 informiert hat – zugunsten einer Zunahme an Grafikchip-Lieferungen für die Ampere-Generation. Dies ergibt schöne Schlagzeilen á "mehr Ampere-Karten" in der IT-Presse, macht aber eigentlich keinen größeren Sinn: Denn gemäß der aktuellen Grafikkarten-Dürre braucht es an allen Fronten höhere Liefermengen, neben dem "Mehr" an Ampere-Karten sollten die Turing-Karten also keineswegs schnell heruntergefahren werden – denn dies ergäbe ein Nullsummenspiel. Man kann natürlich darüber spekulieren, dass es hierbei um Bauteilknappheit geht – sprich fehlende Platinen, Speicher- und Kleinchips. Allerdings sollten Probleme an dieser Stelle längst nicht mehr so gravierend sein und sich der eigentliche Engpass inzwischen wieder dort abspielen, wo eine gravierende Produktionsausweitung nicht so einfach zu bewerkstelligen ist – den eigentlichen Grafikchips.

Trifft diese Annahme zu, wäre es narrisch, mehr Ampere-Karten herzustellen und dafür dann weniger Turing-Karten. Eine beachtbare Ausnahme hiervon gibt es allerdings: Wenn es sich bei diesem "Mehr" an Ampere-Karten nicht um bereits bekannte Modelle handelt – sondern um neue Modelle, welche im Performance-Feld eben jener GeForce RTX 2060 rangieren. Dies ist natürlich eine reichlich indirekte Auslegung, aber es ist durchaus denkbar, dass diese Meldung ein erstes konkretes Anzeichen für die GeForce RTX 3050 Serie (im Desktop) darstellt. Und zugunsten dieser macht es dann wirklich Sinn, die Produktion der GeForce RTX 2060 herunterzufahren bzw. ist dies wenigstens eine übliche Vorgehensweise. Ob man selbst in dieser Situation nicht doch besser (zugunsten einer tatsächlichen Mengenausweitung) die Turing-Karten weiterlaufen läßt, bliebe dennoch zu diskutieren – aber dies dürfte man seitens der Hersteller wohl sicherlich zuerst unter dem Risiko sehen, später auf diesen GeForce RTX 2060 Karten sitzenzubleiben.

Ein "Mehr" an Ampere-Grafikkarten ergibt sich natürlich auch in dieser Auslegung, allerdings leicht anders als man zuerst annimmt – eben kein "Mehr" an GeForce RTX 3070, 3080 & 3090, sondern nur in Form der GeForce RTX 3050 Serie. Eher überraschend wäre in diesem Fall allerdings, wenn sich nVidia zu Zeiten vollkommen überzogener Grafikkarten-Preise an ein echtes Mainstream-Modell innerhalb der Ampere-Generation wagt – was dann für vielleicht 200 Dollar in der Preisliste steht und im Einzelhandel dennoch für 500 Euro aufwärts angeboten würde. Aber natürlich spielt hier auch die Zeit für nVidia, denn die Grafikkarten-Preise sind derzeit gegenüber ihren Höchstständen augenscheinlich am nachgeben. Zudem würden erste Chip-Lieferungen zugunsten einer GeForce RTX 3050 Serie im Laufe des Juni auf einen Marktstart frühestens im August hindeuten – denn auch die Grafikkarten-Fertigung sowie der Transport der fertigen Ware rund um den Globus dauern ihre Zeit.

Zudem schwirren Berichte über eine (angebliche) Markt-"Rückkehr" der GeForce GT 730 umher, basierend auf einer Meldung seitens Tom's Hardware über eine entsprechende MSI-Karte. Selbige ist möglicherweise tatsächlich eine Neuauflage, die GeForce 730 ist es insgesamt jedoch nicht: Denn trotz ihrer Kepler-Abstammung ist die GeForce GT 730 durchgehend im Grafikkarten-Markt seit ihrem Marktstart anno 2014 erhältlich gewesen. So finden sich auch jetzt noch ausreichend Angebote im Geizhals-Preisvergleich oder dokumentiert der Mindfactory Verkaufsreport Q2/2020 sogar entsprechende Verkäufe letztes Jahr. Eine Marktrückkehr der GeForce GT 730 hat somit nicht stattgefunden, unabhängig eventuell tatsächlich neu aufgelegter Modelle. Man vergisst hierbei gern, dass die LowCost-Modelle früherer Grafikkarten-Generationen oftmals ganze Ewigkeiten mitgeschleppt werden. Die mittlerweile sieben Jahre Marktverweildauer der GeForce GT 730 sind dabei nicht außergewöhnlich, bis ungefähr zum Jahr 2019 waren in anderen Weltregionen sogar noch GeForce 210 Grafikkarten (Release: 2009) als Neuware erhältlich.

Der RetiredEngineer @ Twitter weist auf eine Ausarbeitung zum Stand der Speicher-Industrie hin und zeigt zugleich eine (nicht im kostenlosen Sample enthaltene) Infografik zur DDR-Verbreitung 2015-2026 hieraus. Jene enthält für die Jahre 2021 bis 2026 natürlich nur eine Prognose, welche zudem mit größerem zeitlichen Abstand immer unpräziser sein dürfte. Danach sieht man für das Jahr 2021 den herannahmenden DDR5-Speicher bei nur ca. 5% Marktanteil, im Jahr 2022 dann bei ca. 28% Marktanteil und erst im Jahr 2023 etwas oberhalb 50% liegend. Dabei ist dies ein zu erwartender Verlauf, denn dieses Jahr kommt die einzige DDR5 unterstützende CPU-Generation "Alder Lake" erst viel zu spät in den Markt und bietet zudem einen DDR4-Fallback für günstige Systeme. Intel wird hierbei den Hauptteil des Weges übernehmen, DDR5-Speicher so günstig zu bekommen, damit dies keinen beachtbaren preislichen Nachteil mehr darstellt. AMD scheint sich hingegen mit Zen 4 zum Jahresende 2022 ins (dann) gemachte Bett zu legen – weswegen es wohl auch keinen DDR4-Support bei Zen 4 mehr geben soll.