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Hardware- und Nachrichten-Links des 16. Februar 2016

Die PC Games Hardware vermeldet einen kleineren Preisrutsch der Radeon R9 Fury – das Modell von XFX ist auf 510 Euro gefallen, Modelle von Gigabyte und Sapphire sind ebenfalls günstiger als die Preisnotierung zum Monatsanfang, welche sich auf 540-600 Euro belief. Interessanterweise bleibt AMD trotz dieser fortlaufend niedriger werdenden Straßenpreise zur Radeon R9 Fury bislang beim offiziellen Listenpreis von 549 Dollar – obwohl jener inzwischen deutlich unterboten wird (Umrechnungskurs und Mehrwertsteuer würden eher 590 Euro nahelegen). Verkehrt sind diese Preissenkungen allerdings mitnichten, denn nach dem heftigen Preisrutsch bei der Radeon R9 Nano ist die Radeon R9 Fury eigentlich nur wenig attraktiv, müsste normalerweise sogar noch etwas unterhalb des Preisniveaus jener Radeon R9 Nano (derzeit bei 490-540 Euro Straßenpreis) angeboten werden. Die Radeon R9 Fury (Perf.Index 620%, 4K-Index 91%) ist zwar vom Performanceprofil her minimal schneller als die Radeon R9 Nano (Perf.Index 600%, 4K-Index 86%), letztere ist allerdings vom Gesamtpaket her die deutlich attraktivere Lösung.

Unter anderem Golem berichten über den offiziellen Launch der ersten Vulkan-Spezifikation – Vulkan 1.0 ist da. Die neue Grafik-API wurde im März 2015 angekündigt, basiert halbwegs direkt auf AMDs Mantle-API und tritt die Nachfolge von OpenGL als plattformunabhängige Grafik-Schnittstelle an. Zusammen mit der nun vorliegenden ersten Spezifikation haben AMD und nVidia erste Beta-Treiber veröffentlicht – welche allerdings wirklich nur für Entwickler interessant erscheinen, denn derzeit ist das alles noch in keinem Endanwender-tauglichem Zustand. Erste Benchmarks der ComputerBase unter "Talos Principle" zeigen zwar einen erheblichen Performancegewinn von Vulkan gegenüber OpenGL an, allerdings einen genauso noch erheblichen Performancenachteil gegenüber DirectX 11. Anders formuliert: OpenGL läuft derart schlecht unter diesem Titel, das selbst das unoptimierte Vulkan schon schneller ist.

Spieleentwickler Croteam sagt an dieser Stelle allerdings selber, daß das ganze derzeit nur zum Ausprobieren gedacht sei – und man mit zukünftigen Engine-Versionen andere Ergebnisse erwarten darf, bei welchem Vulkan dann besser abschneidet. Insofern sollte man echte Spieleveröffentlichungen mit Vulkan-Einsatz und vor allem die Übernahme des Vulkan-Features in die offiziellen Treiber von AMD & nVidia abwarten, um die wirklichen Fähigkeiten der neuen Grafik-Schnittstelle zu sehen. Positiv ist zumindest jetzt schon, daß beide Grafikchip-Entwickler auch Windows 7 & 8 jeweils Vulkan-Treiber zukommen lassen – hier ergibt sich rein potentiell für Windows-10-Negierer die Option, zukünftig die Verbesserungen neuer Spieleengines eben in Form von Vulkan genießen zu können, wenn Microsoft sein DirectX 12 sturerweise nur unter Windows 10 anbieten will. Langfristig eher interessant dürfte natürlich der Linux-Treiber für Vulkan werden, weil sich damit die Chance eröffnet, irgendwann von Windows als Spiele-Betriebssystem herunterkommen zu können.

Unser Forum diskutiert derweil diverse neue Eintragungen in der SiSoft Benchmark-Datenbank, welche neue AMD-Grafiklösungen zum Inhalt haben – mit interessanten Spezifikationen wie 4096 Shader-Einheiten an einem 2048 Bit Speicherinterface und allerdings 3 GB Speicherbestückung. Letzterem Detail ist schon zu entnehmen, daß da etwas nicht passen kann – 3 GB Grafikkartenspeicher ist mit sehr krummen Speicherinterface oder aber auch den krumen Speichermengen von GDDR5X erzielbar, aber nicht mit HBM-Speicher, auf was das 2048 Bit DDR Speicherinterface glasklar hindeutet. Doch letztlich ist es so, daß die Auslesefunktion von SiSoft in diesen Detailfragen sehr ungenau ist und vor allem neue Grafikchips häufig völlig falsch ausgelesen werden (teilweise aber auch schon bekannte Grafikchips). Somit läßt sich leider nicht viel mit diesen Angaben anfangen – man weiss nicht, was hiervon richtig und was hiervon falsch ist, das ganze ist schlicht undeutbar. Am Ende könnte es auch schlicht eine falsch erkannte Variante auf Basis eines schon bekannten Grafikchips sein – wie beispielsweise die noch ausstehende Radeon R9 Fury X2.