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Hardware- und Nachrichten-Links des 17. November 2015

4Gamer (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) berichten über eine Veranstaltung von AMD Japan am 20. November, bei welchem zum einen der neue AMD-Treiber "Radeon Software" und zum anderen eine "neue AMD-Grafikkarte" vorgestellt werden soll. Hierbei dürfte es sich höchstwahrscheinlich um die Radeon R9 380X handeln, welche weltweit am 19. November gelauncht und bei dieser AMD-Veranstaltung dann nachträglich noch besprochen werden wird. Der Zeitverzug um einen Tag erklärt sich mit der Zeitverschiebung – würde man die Veranstaltung von AMD Japan schon am 19. November ansetzen, wäre eben durch die Zeitverschiebung in den USA noch der vorhergehende 18. November. Damit deutet diese Information nochmals deutlich darauf hin, daß die Radeon R9 380X am Donnerstag, den 19. November kommt – ansonsten könnte AMD Japan über diese Grafikkarte am darauffolgenden Tag nicht öffentlich sprechen. Passend zum Thema bieten Videocardz nunmehr auch Karten- und Verpackungfotos der Radeon R9 380X Modelle von Asus, Gigabyte und XFX an.

In unserem Forum wird intensiv darüber diskutiert, wie es zu bewerten ist, daß AMD laut eigener Aussage nur zwei neue Grafikchips im Jahr 2016 bringen will, allerdings schon des längerem drei kommende AMD-Grafikchips bekannt sind: Greenland, augenscheinlich als Top-Modell der Arctic-Islands-Generation geplant – und dann noch Baffin & Ellesmere, wobei der Inselgröße nach zu urteilen Baffin vor Ellesmere kommen sollte. Eine mögliche Auslegung dieses Dilemmas wäre damit erreicht, wenn einer dieser Grafikchips nicht mehr im Jahr 2016 kommt – was aber knapp werden würde, denn über Greenland wird schon relativ lange diskutiert und die TapeOuts von Baffin und Ellesmere wurden kürzlich vermeldet. Eine andere mögliche Auslegung kommt aus unserem Forum und definiert den Ellesmere-Chip als reines Embedded/Mobile-Produkt in Ablösung von AMDs bisherigen LowEnd-Lösungen auf Basis des Oland-Chips. Wenn man Ellesmere-Produkte dann nicht als Desktop-Grafikkarten bringt, könnte AMD unter Umständen diesen Chip nicht mitzählen und daher im Forbes-Interview eben nur von zwei Grafikchips für 2016 reden.

Ansonsten wird an dieser Stelle im Forum heftig darum gerungen, eine solide Einordnung von Greenland, Baffin & Ellesmere zu finden – bzw. auch und vor allem herauszufinden, welche der bisherigen AMD-Grafikchips durch diese neuen 14nm-Chips nunmehr ersetzt werden und welche uns noch weiter begleiten werden. Ein großes Fragezeichen steht dabei am Fiji-Chip, welcher natürlich recht teuer zu produzieren ist – dafür aber auch noch recht jung ist, womit sich eine schnelle Ablösung eigentlich nicht anbietet. Je nachdem wie groß und performant der Greenland-Chip wird, lohnt es sich durchaus, den Fiji-Chip als zukünftig zweitschnellste Lösung im Portfolio der Radeon R400 Serie weiterzuführen – womöglich dann mit mehr Grafikkartenspeicher durch den Einsatz von HBM2. Der Tonga-Chip hat daneben noch die größten Chancen, im Radeon R400 Portfolio weiterverwendet zu werden, da jener technologisch auf einem höchstmöglichen Stand innerhalb der GCN1-Architektur ist. Der Rest des bisherigen GCN1-basierten Portfolios dürfte allerdings sicherlich ziemlich schnell durch 14nm-Produkte ersetzt werden, gerade weil AMD hierbei technologisch alte Lösungen wie den Pitcairn-Chip (GCN 1.0, kein DirectX 12 in Hardware) immer noch mitschleppt. Daher gehen viele Thesen in unserem Forum derzeit auch in die Richtung, Baffin & Ellesmere recht niedrig anzusehen – sprich als Ersatz der Performance-Klassen von Oland über Cape Verde, Bonaire bis zu Pitcairn.

Gemäß WinFuture wird PC-Hersteller Dell bei zukünftigen PC-Serien auf ein vorinstalliertes, konventionelles Antiviren-Programm verzichten und stattdessen die Sicherheits-Technologie von Cylance integrierten. Mittels jener wird der (komplette) Programmcode der auszuführenden Daten selber durchsucht, um dort irgendwelche Schadfunktionen zu entdecken. Dies ist natürlich völlig abweichend vom Signatur-basierten Ansatz faktisch aller bekannten Antiviren-Lösungen, dürfte aber auch seine ganz eigenen Schwachstellen haben – wie, daß ein Programm so seine Schwierigkeiten damit haben wird, wirklich ungewollte von eventuell gewollten Aktionen zu unterscheiden. Cleverer wäre es für Dell, mehrere Ansätze zu kombinieren, anstatt den Fehler der Antiviren-Softwarehersteller – nämlich alles nur auf eine Karte zu setzen – nur in einer anderen Form zu wiederholen. Erstaunlich im übrigen, daß gerade bei im Business-Segment starken PC-Herstellern (wie Dell) noch keine bessere Lösung existiert, als Antiviren-Suiten einzukaufen. Mit ein klein wenig Gehirnschmalz und engagierten Software-Entwicklern würde man da schnell besseres zusammenbasteln können, was primär mehrere Ansätze kombiniert – und dies wäre dann mal eine Hersteller-Software, die man eventuell sogar gern auf dem eigenen PC hat (bzw. nicht deinstalliert).