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Hardware- und Nachrichten-Links des 19./20. Juli 2018

Die PC Games Hardware vermeldet eine zurückgehende Verfügbarkeit der GeForce GTX 1080 Ti in den USA – was man als Vorboten des Turing-Launches ansehen kann, mittels welchem ja zuerst diese GeForce GTX 1080 Ti ersetzt werden sollte. Für Deutschland trifft diese Aussage noch nicht zu, hier ist die Lieferbarkeit des Pascal-Topmodells weiterhin exzellent – dies allerdings zu Preislagen, welche (im Gegensatz zu anderen nVidia-Grafikkarten) zumeist leicht oberhalb des Listenpreises (699 Dollar) liegen. Auch jetzt noch kosten die besten Angebote zur GeForce GTX 1080 Ti mit grob 720 Euro nur 20 Euro weniger als zum Stand Ende Mai, während die meisten anderen Grafikkarten inzwischen weit beachtbarere Preisnachläße erreicht haben. Dies könnte (spekulativ gedacht) darauf hindeuten, das die Distributoren auch hierzulande schon langsam nichts mehr nachliefern, womit aufgrund des absehbar zurückgehenden Lagerbestands im Einzelhandel kein Druck in Richtung größerer Preissenkungen existiert. Das ganze wäre in jedem Fall weiter zu beobachten, denn sollten die lieferbaren Listungen zur GeForce GTX 1080 Ti tatsächlich substantiell zurückgehen, würde sich damit der annahende Turing-Launches tatsächlich unmittelbar ankündigen.

TechPowerUp zeigen ein Werbevideo von MSI, in welchen ein neues MSI-Mainboard mit B450-Chipsatz für Sockel-AM4-Prozessoren von AMD mit dem Punkt beworben wird, für Prozessoren mit 8-CPU-Kernen und mehr geeignet zu sein. Dies dürfte der kommenden Zen-2-Generation von AMD geschuldet sein, welche allgemein mit einer höheren Anzahl an CPU-Kernen quer durch alle Marktsegmente erwartet wird – die 7nm-Fertigung bzw. die damit einhergehenden Flächenvorteile (-65% zwischen 14LPP und 7LP von GlobalFoundries) machen es möglich. Der möglicherweise sogar bemerkenswertere Punkt hieran ist, das man dieses Mainboard dann eben auch für eine neue CPU-Generation auf neuem Fertigungsverfahren mit viel mehr CPU-Kernen nutzen kann – AMD hält hier augenscheinlich Wort und verändert nichts am Sockel AM4, den Mainboard-Chipsätzen oder anderen Bedingungen für seine Prozessoren, so das man nicht (wie bei Intel) für nahezu jede substantielle CPU-Verbesserung auch ein neues Mainboard kaufen muß. Theoretisch soll der Support der Prozessoren-Sockel AM4 und TR4 sogar noch bis ins Jahr 2020 und damit bis zur Zen-3-Generation reichen – nur technische Veränderungen wie der Support von PCI Express 4.0 oder von DDR5-Speicher könnten hier dazwischenfunken.

Dabei kann man aus heutiger Sicht sagen, das eigentlich nur der DDR5-Support wirklich zwingend neue Mainboards voraussetzt, denn jene werden natürlich andere Speicherbänke erfordern, egal ob die Prozessoren vielleicht sogar ein DDR4/DDR5-Kombiinterface tragen (was AMD in der Vergangenheit beim Wechsel von DDR3 auf DDR4 schon einmal bei der Carrizo-APU derart gebaut hatte). Eine neue PCI-Express-Norm, wie sie mittels PCI Express 4.0 in absehbarer Zeit zu erwarten ist, ist da wenig weniger kritisch, da PCI Express immer auf Abwärtskompatibilität hin entwickelt wurde: Ein jetziges Mainboard mit PCI Express 3.0 wird später auch Prozessoren tragen können, die schon ein PCI-Express-4.0-Interface haben, oder gar eine Grafikkarte nach PCI Express 4.0 – beide laufen dann auf diesem Board schlicht im PCI-Express-3.0-Modus. Aber in der Kombination von DDR5 und PCI Express 4.0 dürfte AMD sicherlich irgendwann gezwungen sein, auch einmal neue Prozessoren-Sockel und Mainboard-Chipsätze aufzulegen, die angestrebte Mainbard-Kompatibität darf natürlich nicht die technische Weiterentwicklung behindern. Gut möglich, das dies schon anläßlich der Zen-3-Generation im Jahr 2020 passiert – gut möglich aber auch, das sich Zen-3-Prozessoren dann trotzdem (unter dem Verzicht auf DDR5 und PCI Express 4.0) auf heutigen AM4- und TR4-Platinen betreiben lassen.

Videocardz berichten über einen Benchmarkdatenbank-Eintrag zu AMDs "Picasso" APU, dem Nachfolger der aktuellen "Raven Ridge" APU. Leider gibt es bis auf diese Nennung keinerlei weitere technischen Daten, auch ein Benchmark-Resultat fehlt – das ganze dient somit eher nur zur Erinnerung daran, das Picasso bei AMD in Entwicklung ist. Wenn man dabei ausgehend von dem schlußfolgert, was AMD bei Raven Ridge gemacht hat, dann dürfte Picasso trotz eines Launchtermins im Jahr 2019 womöglich noch nicht der Zen-2-Generation angehören bzw. in der 7nm-Fertigung daherkommen – sondern einfach die Zen+ Variante von Raven Ridge darstellen, sprich schlicht den Sprung von der 14nm- auf die 12nm-Fertigung gehen. Andere beachtbare Veränderungen sind damit genauso wenig zu erwarten, eventuell kann AMD hier und da mehr Taktrate herauspressen. Vermutlich kommt Picasso (wie schon dieses Jahr Raven Ridge) sogar als erstes AMD-Produkt des Jahres 2019 heraus, erst im weiteren Jahresverlauf wird dann Zen 2 unter den Prozessoren-Codenamen "Matisse" (Ryzen 3000) sowie "Castle Peak" (Threadripper 3000) nachfolgen.

2017 2018 2019 2020
HEDT Threadripper
2x Summit Ridge
Zen, 14nm
Threadripper 2
2x Pinnacle Ridge
Zen+, 12nm
Threadripper 3
Castle Peak (whrschl. 2x Matisse)
whrschl. Zen 2, 7nm
Threadripper 4
"NextGen" (whrschl. 2x Vermeer)
whrschl. Zen 3, 7nm+
CPU Ryzen
Summit Ridge
Zen, 14nm
Ryzen 2
Pinnacle Ridge
Zen+, 12nm
Ryzen 3
Matisse
Zen 2, 7nm
Ryzen 4
Vermeer
Zen 3, 7nm+
APU A-9000
Bristol Ridge
Excavator, 28nm
Ryzen 2G
Raven Ridge
Zen, 14nm+
Ryzen 3G
Picasso
whrschl. Zen+, 12nm
Ryzen 4G
Renoir
whrschl. Zen 2, 7nm+

Zur kürzlichen Meldung über möglicherweise neue verlötete Intel-Prozessoren (im Sechskern-Bereich) fügt die PC Games Hardware noch an, gleiches gerüchteweise über Intels Achtkern-Prozessoren gehört zu haben. Durch diese Wortmeldung erhebt sich das ganze nunmehr in den Status eines ernstzunehmenden Gerüchts – was wiederum Hardware-Enthusiasten erfreuen dürfte, sofern das Gerücht letztlich zutrifft. Dabei wäre Intel eine Verlötung seiner kommenden Spitzen-Prozessoren sowieso anzuraten, denn ansonsten hat man mit dem Coffee-Lake-Refresh einfach zu wenig zu bieten, um nicht wegen inzwischen einfach zu vieler Refresh-Generation hintereinander medial (einigermaßen) abgestraft zu werden. Die Verlötung der Spitzenmodelle von Consumer-Bereich sowohl am besten auch aller kommenden HEDT-Prozessoren wird deren CPU-Temperaturen im default-Betrieb reduzieren helfen und damit gleichzeitig gewisse Overclocking-Spielräume eröffnen, ohne das jene mittels praktischer Taktraten-Drosselung erkauft wären. Und da es im Zuge der laufenden Kern-Kriege sowieso auf immer mehr CPU-Kerne in allen Marktsegmenten hinausläuft, bleibt Intel langfristig gesehen sowieso nichts anderes als die Wiedereinführung der Verlötung übrig.