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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. August 2019

Mittels des neuen GeForce-Treibers 436.02 bringt nVidia einige neue Features an den Start, welche man in einem Blog-Post extra vorstellt. Zum einen gibt es (für alle nVidia-Grafikkarten) eine neue "Ultra-Low Latency" Option für DirectX-9/11-Spiele, welche die Ausgabelatenz unter diesen erheblich verbessern soll. Die bisherige Treiber-Option "Max_Prerendered_Frames = 1" läuft nunmehr als "Low Latency Mode = On", das einzige zusätzliche Setting ist dann "Low Latency Mode = Ultra". Das ganze dürfte grob AMDs "Radeon Anti-Lag" Feature entsprechen, zu welchem es u.a. bei der PC Games Hardware einen guten Bericht gibt. Desweiteren bringt nVidia eine neue Integer-basierte Bildschirm-Skalierung für Turing-basierte Grafikkarten an den Start, welche neben den bisherigen Skalierungs-Optionen zur Verfügung steht. Selbige eignet sich insbesondere für Retro- und PixelArt-Spiele auf neueren, hochauflösenden Monitoren – im Idealfall ist damit das Bild so scharf und originalgetreu wie vom Spieleentwickler einstmals gedacht.

Als Nachteil handelt es sich hierbei allerdings natürlich um ein System-weites Setting – sprich nicht nur das jeweilige Spiel ist davon betroffen, sondern das komplette Windows-System wird auf diese Skalierung umgestellt. Wie diese Integer-basierte Skalierung sich auf andere bzw. moderne Spiele sowie den Windows-Desktop auswirkt, ist unklar, da nVidia hierzu nichts ausführte. Ob das ganze Feature wirklich etwas wert ist, ergibt sich damit in erster Linie daran, ob man nicht ständig deswegen den Monitor umkonfigurieren muß. Leider an die Nutzung der "GeForce Experience" Software gekoppelt ist ein neuer "Sharpen Freestyle Filter", welchen man freihängig und konfigurierbar in Spielen unter DirectX 9/11/12 sowie Vulkan einsetzen kann. Der beispielhaft aufgezeigte Effekt sieht ganz gut aus, allerdings dürfte es sich hierbei eher um einen Bestcase handeln, die regulären Ergebnisse sind wahrscheinlich nicht mehr so deutlich vom Original zu unterscheiden. Insofern ist es damit auch nicht ganz so tragisch, das nVidia dieses Feature an seine "GeForce Experience" Software bindet – und somit außerhalb des regulär wertbaren Lieferumfangs stellt.  (Foren-Diskussion zum Thema)

Heise berichten über ihre Anspiel-Erfahrungen mit den auf der Gamescom gezeigten RayTracing-Spielen, hinzu zeigt die PCGH die entsprechenden Gamescom-Trailer zu Control sowie zu Synced: Off Planet und bringt weitere RayTracing-Erörtungen zu CoD Modern Warfare (2019) und Minecraft. Auffällig ist vor allem, das die RayTracing-Nutzung der Spieleentwickler nun doch ganz gut anzieht, die entsprechenden Ankündigungen der Spieleentwickler für die Spiele-Saison 2019/20 übersteigen die bisherige Ausbeute an RayTracing-Spielen schon bedeutsam. Die Adaptions-Kurve von RayTracing sieht somit viel freundlicher als jene von DirectX 12 aus, welches nach einem gewissen Anfangsschwung durch eine mehrjährige Durststrecke gegangen ist – und erst jetzt wieder in Richtung deutlicher Zuwächse tendiert. Ironischerweise werden diese Zuwächse der DirectX-12-Adaptionsrate sogar maßgeblich durch RayTracing befeuert, da die meisten Spieleentwickler hierfür der Einfachkeit halber die DirectX-12-Umsetzung "DXR" ansetzen. Sofern RayTracing den aktuellen Aufwärtstrend aufrecht erhalten kann, sind die Aussichten für jenes Grafik-Feature regelrecht glänzend, könnte selbiges schon in zwei Jahren üblicher Standard bei neuen Spielen sein.

Bei Phoronix hat man den aktuellen Vergleich der Server-Prozessoren von AMD & Intel noch um Server-Modelle von IBM & ARM erweitert. Mit hinzugenommen wurde der schnellste Power9-Prozessor "2CY296" in einer DualCPU-Ausführungen sowie zwei ARM-Vertreter, deren Spezifikationen allerdings nicht hinreichend genau belegt wurden. Auch sind die angetretenen Benchmarks sicherlich suboptimal wegen der Hinzunahme zu vieler nicht skalierender Anwendungen, so das in Folge zwei Epyc 7742 Prozessoren sich nur um magere +13% von einem einzelnen Epyc 7742 absetzen können. Setzt man hierbei auf auch wirklich skalierende Benchmarks, kommen logischerweise ganz andere Ergebnisse-Differenzen heraus. Zumindest die ganze großen Tendenzen sind aber auch so sichtbar – und gemäß diesen hat speziell IBM im Server-Bereich nichts zu lachen, könnte allerhöchstens noch über den Preis konkurrieren. Die ARM-Server sind zwar nochmals viel langsamer, haben aber ihre Vorteile beim viel niedrigeren Anschaffungspreis sowie den klar niedrigeren TDPs, was dann langfristig niedrigere Betriebskosten bedeutet. In einer reinen Effizienzrechnung könnte ARM also doch noch ganz vernünftig wegkommen – sobald es um wirklich hohe Performance geht, bleibt ARM jedoch genauso (mit dramatisch großem Abstand) außen vor.

Technik Performance
Dual AMD Epyc 7742 Zen 2 ("Rome"), 128C/256T, 2.25/3.4 GHz, 450W TDP, 13'900$ 112,7%
Dual Intel Xeon 8280 Cascade Lake SP, 56C/112T, 2.7/4.0 GHz, 410W TDP, 20'018$ 90,5%
AMD Epyc 7742 Zen 2 ("Rome"), 64C/128T, 2.25/3.4 GHz, 225W TDP, 6950$ 100%
Dual IBM Power9 02CY296 Power 9, 44C/176T, 2.75/3.8 GHz, 380W TDP, ~5'750$ 56,8%
ARM Ampere eMAG 8180 ARMv8, 32C, 3.3 GHz, 125W, 850$ 26,3%
Dual ARM Cavium ThunderX2 ARMv8.1, 96C, 2.0 GHz 16,6%
gemäß den Benchmarks von Phoronix

WCCF Tech notieren eine indirekte Bestätigung seitens Mainboard-Hersteller Asus, das die kommende HEDT-Generation von Intel auf Basis von Cascade Lake X im Verkauf tatsächlich als "Core i9-10000X Serie" laufen wird. Dies konnte man zwar schon so erwarten, mutet dennoch etwas kurios an, denn die hierbei zugrundeliegende Skylake-Architektur lief bei Desktop-Prozessoren mal als "Core i-6000 Serie" – insofern ist der Sprung gleich zur 10. Core-"Generation" durchaus mutig. Dabei wird jene 10. Core-Generation immer mehr ein wilder Mix an Intel-Prozessoren basierend auf verschiedensten Generationen und Technologien – wobei der Großteil dann im Endeffekt dennoch wieder auf der Skylake-Architektur und damit der eigentlich 6. Core-Generation basiert. Dies kann trotzdem zu schlagkräftigen Produkten führen, wie Intel bis zuletzt im Desktop-Bereich schon demonstriert hat – ist aber dennoch ein Ausdruck des tiefen (technologischen) Tals, in welches sich Intel über die anhaltenden Schwierigkeiten mit der 10nm-Fertigung hineinbugsiert hat. Das Intel innerhalb einer Verkaufs-Generation mal wieder durchgehend dieselbe (aktuelle) Technologie-Generation benutzt, dürfte vermutlich noch ein paar Jahre entfernt sein.

Core i-10000 Codename Fertigung CPU-Kerne CPU-Archit. iGPU-Archit.
HEDT (X) Cascade Lake X 14nm bis zu 18C Skylake-SP -
Desktop (S) Comet Lake 14nm bis zu 10C Skylake Kaby Lake
große Notebooks (H) Comet Lake 14nm bis zu 8C Skylake Kaby Lake
kleine Notebooks (U) Comet Lake 14nm bis zu 6C Skylake Kaby Lake
kleine Notebooks (U) Ice Lake 10nm bis zu 4C Ice Lake Ice Lake
Convertibles (Y) Ice Lake 10nm bis zu 4C Ice Lake Ice Lake