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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. Juni 2019

In der Geekbench-Datenbank ist erneut ein Vorab-Benchmark zu Zen 2 aufgetaucht – diesesmal ist es der Achtkerner Ryzen 7 3800X unter Geekbench 4, welcher dort mit den entsprechenden Werten zum Core i9-9900K, dem (nahezu) gleichpreisigen Core i7-9700K sowie zum eigenen Vorgänger Ryzen 7 2700X zu vergleichen ist. Im Gegensatz zu den kürzlichen Geekbench-Werten zum Ryzen 9 3950X sehen die neuen Resultate weitaus plausibler aus, wird doch beim MultiCore-Ergebnis der Core i9-9900K "nur" eingeholt, verliert Ryzen 7 3800X sogar den SingleCore-Test. Letzteres ist verständlich angesichts der beachtbar niedrigeren Taktraten der AMD-CPU, denn immerhin läuft der Core i9-9900K auf einem Turbo-Takt nicht unterhalb von 4.7 GHz, was noch höher ist als de maximal auf dem Ryzen 7 3800X anliegende Takt (von 4.5 GHz). Als AMD nicht besonders gut liegender Benchmark ist jeder Performance-Gleichstand unter dem Geekbench ein gutes Ergebnis für AMD – davon abgesehen ist der Ryzen 7 3800X rein preislich eigentlich kein Kontrahent für den Core i9-9900K, welcher sich eher mit dem Ryzen 9 3900X messen sollte. Auf der (nahezu) gleichen Preisbasis wären eher Ryzen 7 3800X mit dem Core i7-9700K zu vergleichen, was der AMD-Prozessor selbst unter dem Geekbench mit +18% für sich entscheidet.

Technik Geekbench 4 SC Geekbench 4 MC Liste Quelle
AMD Ryzen 7 3800X Zen 2, 8C/16T, 3.9/4.5 GHz, 105W TDP 5406 34059 399$ Geekbench-DB
Intel Core i9-9900K CFL-Refresh, 8C/16T, 3.6/5.0 GHz, 95W TDP 6212 34037 488$ Geekbench-DB
Intel Core i7-9700K CFL-Refresh, 8C/8T, 3.6/4.9 GHz, 95W TDP 6021 28828 374$ Geekbench-DB
AMD Ryzen 7 2700X Zen+, 8C/16T, 3.7/4.3 GHz, 105W TDP 4803 26761 329$ Geekbench-DB

Bei Hardware Unboxed hat man sich angesehen, inwiefern der neue Thread-Scheduler von Windows 10 v1903 tatsächlich die Performance von AMDs Ryzen-Prozessoren positiv beinflußt. Mittels der benutzten Ryzen 5 2600X & Ryzen 7 2700X Prozessoren konnte dabei natürlich "nur" jener Teil der Scheduler-Veränderungen getestet werden, welche sich auf die bessere Ausnutzung der CCX-Struktur von AMDs Zen-basierten Prozessoren bezieht – aber für jene hatte AMD immerhin (im Idealfall) bis zu 15% mehr Spiele-Performance versprochen. Hiermit scheint AMD aber wirklich nur das Extrem von der Ausnahme gefunden zu haben, denn die Benchmarks von Hardware Unboxed gehen eher in Richtung eines Performancegewinns von aufgerundet +1% durch diese einzelne Verbesserung des Windows-Schedulers. Positiverweise reagieren Spiele teilweise etwas besser als Anwendungs-Software (wo AMD sicherlich kaum noch mehr Performance benötigt), der Schnitt wird allerdings über nicht reagierende Spieletitel heruntergezogen – bei reagierenden Spieletiteln sind hingegen Zugewinne von 2-3% zu sehen, sowohl bei den minimalen als auch den durchschnittlichen Frameraten. Die Höhe des Zugewinns über alle Spieletitel hinweg gesehen ist dennoch zu gering, um dies groß zu thematisieren – es fließt halt mit ein in die Gesamtrechnung, welche dann zum Zen-2-Launch (7. Juli) neu aufgemacht werden wird.

Windows 10 v1809 Windows 10 v1903 Differenz
Anwendungs-Performance: Ryzen 5 2600X 100% 100,4% +0,4%
Anwendungs-Performance: Ryzen 7 2700X 128,7% 130,0% +1,0%
Spiele-Performance: Ryzen 5 2600X 100% 100,6% +0,6%
Spiele-Performance: Ryzen 7 2700X 106,6% 107,4% +0,8%
basierend auf dem Test von Hardware Unboxed mit 3 Anwendungs- und 9 Spiele-Benchmarks (FullHD @ MaxQuality, 1% Min-fps)

Stichwort Gaming-Performance von Zen 2: Hierzu hat AMD während des für die Fachpresse gedachten TechDays auf der E3 2019 mittels einiger Präsentationsfolien ziemliche Versprechungen bezüglich der Gaming-Performance von Ryzen 3000 gemacht. Selbige Folien wurden zum größeren Teil nicht während AMDs E3-Livestream gezeigt, TechPowerUp haben nun jedoch alle diese Folien online gestellt. Bezüglich der Gaming-Performance von Ryzen 3000 ergeben sich hierbei vier interessante Folien, wobei sich AMD mit der ersten Folie nur gegenüber sich selber vergleicht: So soll ein Ryzen 7 3800X im Schnitt eine um +22% bessere Spiele-Performance als ein Ryzen 7 2700X aufweisen. Die Testbedingungen speziell dieses Vergleichs wurden nicht genannt, bei allen anderen Vergleichen trat man jedoch auf der FullHD-Auflösung mit jeweils maximaler Grafikqualität an, die benutzte Grafikkarte wurde allerdings durchgehend nicht notiert. Die anderen drei Folien sind dann nicht zahlengenau auswertbar, hiermit soll aber augenscheinlich auch nur ein grober Performance-Gleichstand angegeben werden: Jener existiert laut AMD zwischen Core i5-9600K und Ryzen 5 3600X, zwischen Core i7-9700K und Ryzen 7 3800X sowie zwischen Core i9-9900K und Ryzen 9 3900X. Dies wird dann zum Zen-2-Launch nachzuprüfen sein bzw. dürfte sogar den interessanteren Teil dieses Launches darstellen – denn das AMD bei der Anwendungs-Performance dominiert, sollte dürfte aufgrund der höheren Kern-Anzahl (zum gleichen Preispunkt) obligatorisch sein.