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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. März 2018

Videocardz berichten über einen ersten in der Futuremark-Benchmarkdatenbank aufgetauchten 3DMark13-Eintrag zu einem achtkernigen Consumer-Prozessor von Intel. Jener lief mit auf 2.2 GHz Takt (sowohl Base als auch maximaler Turbo) zwar noch mit angezogener Handbremse, dafür waren die 16 logische Threads vorhanden (sprich, HyperThreading ist an Bord) – und das ganze fand auf einem Coffee-Lake-Mainboard statt, entstammt also nicht dem HEDT-Segment, wo Intel natürlich schon längst entsprechendes anbietet. Der springende Punkt hieran ist schließlich die Überführung selbiger Kern-Anzahl ins normale Consumer-Segment, welches üblicherweise bei Prozessoren-Preisen von ~350 Dollar/Euro aufhört – was Intel mit diesem Prozessor nun wohl angehen will, nachdem AMD diesbezüglich mittels Ryzen den Vorreiter gegeben hatte. Ob das ganze allerdings noch innerhalb der Coffee-Lake-Generation stattfindet, ist wenigstens als "ungewiß" zu betrachten – die Mainboard-Nennung ist hierzu in jedem Fall nicht zielführend. Denn oftmals werden neue Intel-Prozessoren zu Evaluierungs-Zwecken auf den Vorgänger-Mainboards betrieben, so lief auch Coffee Lake in seinem Sample-Stadium auf diversen Kaby-Lake-Platinen.

Hinzu kommt, das zwischen Coffee Lake und der nachfolgenden Ice-Lake-Generation normalerweise Mainboard-Gleichheit herrschen sollte, sprich die (echten) 300er Mainboard-Chipsätze beide Prozessoren-Generationen tragen können sollten (trifft nicht auf den Z370-Chipsatz zu, jener wird nur Coffee Lake tragen können). In der Summe ist somit die Chance größer, das es sich hierbei um ein Sample der Ice-Lake-Generation handelt, welches in der 10nm-Fertigung grob zum Jahreswechsel 2018/19 antreten dürfte – und demzufolge sich derzeit durchaus in einer frühen Evaluierungsphase befinden sollte, gerade der niedrige Takt des Testsamples unterstützt diese These. Eine Außenseiter-Chance hat allenfalls noch "Whiskey Lake", welches vor einiger Zeit bei Intel als (unerwarteter) Zwischenschritt zwischen Coffee Lake und Ice Lake untergebracht wurde. Aller Vermutung nach stellt "Whiskey Lake" allerdings nur Coffee Lake mit einem Hardware-Schutz gegenüber Spectre 2 dar, bringt davon abgesehen jedoch wohl nichts neues – und vor allem keine Achtkerner ins normale Consumer-Segment, für welche ja schließlich ein regelrecht neues Prozessoren-Die (mit entsprechender Vorbereitungszeit) aufgelegt werden muß.

AnandTech weisen auf in den USA ungewöhnlicherweise klar unterhalb der Listenpreise liegende Ryzen-Straßenpreise hin – welche dort ohne eine offizielle Preissenkung trotzdem im Schnitt 10% günstiger angeboten werden, als es der Listenpreis eigentlich vorgibt. Augenscheinlich handelt es sich um eine Abverkaufsaktion zugunsten der nachfolgenden Ryzen-2-Generation, denn die besseren Preise sollen auf den Monat März beschränkt sein. Auf der gegenüberliegende Seite des großen Teiches gab es dagegen schon zum Monatsanfang erhebliche Preisvorteile der europäischen Straßenpreise gegenüber den US-Listenpreisen zu vermelden, selbige haben sich nun jedoch nochmals ausgeweitet: Gab es zum Monatsanfang eine Differenz zwischen Listenpreis zu Straßenpreis von durchschnittlich -16% zu notieren, hat sich dies nunmehr auf durchschnittlich -19% erhöht. Bei einzelnen Prozessoren-Modellen ist diese Differenz von Listenpreis zu Straßenpreis zudem nochmals wesentlich größer (bis in der Spitze auf -25% beim Threadripper 1920X) – und sollte daher durchaus für den einen oder anderen Blick seitens der Prozessoren-Käufer sorgen, denn Ryzen 1 wird ja durch den kommenden Launch von Ryzen 2 nicht zum technologischen Alteisen, da Ryzen 2 primär nur höhere Taktraten mit sich bringt.

Listenpr. Str.pr. 23.12. Str.pr. 21.1. Str.pr. 6.3. Str.pr. 20.3. Diff. Li/Str
Ryzen Threadripper 1950X 999$ ab 880€ ab 825€ ab 849€ ab 829€ -17,0%
Ryzen Threadripper 1920X 799$ ab 685€ ab 659€ ab 634€ ab 599€ -25,0%
Ryzen Threadripper 1900X 449$ ab 435€ ab 420€ ab 370€ ab 360€ -19,9%
Ryzen 7 1800X 349$ ab 359€ ab 335€ ab 305€ ab 285€ -18,3%
Ryzen 7 1700X 309$ ab 309€ ab 306€ ab 271€ ab 260€ -15,9%
Ryzen 7 1700 299$ ab 285€ ab 280€ ab 256€ ab 255€ -14,7%
Ryzen 5 1600X 219$ ab 220€ ab 204€ ab 186€ ab 171€ -21,9%
Ryzen 5 1600 189$ ab 192€ ab 172€ ab 163€ ab 162€ -14,3%
Ryzen 5 1500X 174$ ab 168€ ab 153€ ab 147€ ab 143€ -17,8%
Ryzen 5 1400 169$ ab 148€ ab 143€ ab 132€ ab 128€ -24,3%
Ryzen 3 1300X 129$ ab 120€ ab 112€ ab 112€ ab 112€ -13,2%
Ryzen 3 1200 109$ ab 100€ ab 91€ ab 85€ ab 84€ -22,9%

Gemäß dem Planet 3DNow! hat sich AMD nun inhaltlich genauer zu den von CTS-Labs mit großem Brimborium präsentierten neuen AMD-Sicherheitslücken "Ryzenfall & Co." geäußert. Dabei bestätigte man, das jene Sicherheitslücken vorhanden sind – genauso aber auch, das jene generell Admin-Rechte voraussetzen, ergo nicht gerade die große Bedrohungslage darstellen. Trotzdem wird man diese Schwachstellen schließen, selbiges wird über Firmware-Updates passieren, was in BIOS-Updates für die entsprechenden Mainboards resultieren dürfte. Dabei konnte man sogar versprechen, den Fall ohne Performance-Verlust abzuhandeln – was jetzt nicht gänzlich verwunderlich ist, da es sich um Zugriffs-Fehler handelt, die man einfach blockieren muß, das ganze also (bei weitem) nicht die Qualität einer Architektur-bedingten Schwachstelle wie bei Meltdown & Spectre hat. Insbesondere mit diesem Punkt kann man dann auch die seinerzeitige Attacke der Börsen-Webseite "Viceroy Research" auf AMD zurückweisen, welche AMD zu einer kompletten Rücknahme der Ryzen- und Epyc-Prozessoren aufgefordert hatte – was schwerer Nonsens ist, wenn sich die gefundenen Lücken derart einfach schließen lassen. Auch CTS-Labs selber ist damit noch nicht vom Haken, denn bei einer branchenüblichen Vorwarnzeit zugunsten des Herstellers hätte AMD diese Sicherheitslücken sicherlich fixen können, bevor CTS-Labs damit öffentlich geht.