Seitens des spanischen El Chapuzas Informatico (maschinelle Übersetzung ins Deutsche) kommen reichlich Daten zum im April anstehenden Launch von Ryzen 2 auf Basis der Zen+ Architektur-Ausbaustufe in der 12nm-Fertigung von GlobalFoundries. Zu den einzelnen hierzu geplanten Prozessor-Modellen gab es zuletzt schon ein paar Leaks, nun aber liegt eine AMD-Präsentationsmappe vor, welche die Daten aller geplanten Prozessoren-Modelle eindeutig bestätigt. Dabei wird AMD nicht ganz so viele Prozessoren-Modelle wie seinerzeit bei der ersten Ryzen-Generation herausbringen, sondern startet Ryzen 2 erst einmal nur mit den vier Modellen Ryzen 5 2600, Ryzen 5 2600X, Ryzen 7 2700 und Ryzen 7 2700X. Alle diesen bieten einen gewissen Taktratensprung von üblicherweise 200-300 MHz gegenüber ihren Namensvettern aus der originalen Ryzen-Riege (als Maximal-Taktraten werden durchgehend XFR-Taktungen genannt).
Basis | Kerne | Takt | unl. | L2+L3 | TDP | Kühler | Liste | Release | |
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Ryzen 7 2700X | Zen+, 12nm | 8C +SMT | 3.7/4.35 GHz | ✓ | 4+16 MB | 105W | Wraith Prism | 369$ | 19. April 2018 |
Ryzen 7 1800X | Zen, 14nm | 8C +SMT | 3.6/4.1 GHz | ✓ | 4+16 MB | 95W | ohne | 349$ | 2. März 2017 |
Ryzen 7 1700X | Zen, 14nm | 8C +SMT | 3.4/3.9 GHz | ✓ | 4+16 MB | 95W | ohne | 309$ | 2. März 2017 |
Ryzen 7 2700 | Zen+, 12nm | 8C +SMT | 3.2/4.1 GHz | ✓ | 4+16 MB | 65W | Wraith Spire LED | 299$ | 19. April 2018 |
Ryzen 7 1700 | Zen, 14nm | 8C +SMT | 3.0/3.75 GHz | ✓ | 4+16 MB | 65W | Wraith Spire LED | 299$ | 2. März 2017 |
Ryzen 5 2600X | Zen+, 12nm | 6C +SMT | 3.6/4.25 GHz | ✓ | 3+16 MB | 95W | Wraith Spire | 249$ | 19. April 2018 |
Ryzen 5 1600X | Zen, 14nm | 6C +SMT | 3.6/4.1 GHz | ✓ | 3+16 MB | 95W | ohne | 219$ | 11. April 2017 |
Ryzen 5 2600 | Zen+, 12nm | 6C +SMT | 3.4/3.9 GHz | ✓ | 3+16 MB | 65W | Wraith Stealth | 199$ | 19. April 2018 |
Ryzen 5 1600 | Zen, 14nm | 6C +SMT | 3.2/3.7 GHz | ✓ | 3+16 MB | 65W | Wraith Spire | 189$ | 11. April 2017 |
Ryzen 5 1500X | Zen, 14nm | 4C +SMT | 3.5/3.9 GHz | ✓ | 2+16 MB | 65W | Wraith Spire | 174$ | 11. April 2017 |
Ryzen 5 2400G | Zen, 14nm+ | 4C +SMT | 3.6/3.9 GHz | ✓ | 2+4 MB | 65W | Wraith Stealth | 169$ | 12. Febr. 2018 |
Ryzen 5 1400 | Zen, 14nm | 4C +SMT | 3.2/3.45 GHz | ✓ | 2+8 MB | 65W | Wraith Stealth | 169$ | 11. April 2017 |
Ryzen 3 1300X | Zen, 14nm | 4C | 3.5/3.9 GHz | ✓ | 2+8 MB | 65W | Wraith Stealth | 129$ | 27. Juli 2017 |
Ryzen 3 1200 | Zen, 14nm | 4C | 3.1/3.45 GHz | ✓ | 2+8 MB | 65W | Wraith Stealth | 109$ | 27. Juli 2017 |
Ryzen 3 2200G | Zen, 14nm+ | 4C | 3.5/3.7 GHz | ✓ | 2+4 MB | 65W | Wraith Stealth | 99$ | 12. Febr. 2018 |
Alle Ryzen- und Raven-Ridge-Prozessoren (außer Threadripper) kommen im Sockel AM4 daher und sind damit auf allen Mainboards aus AMDs 300/400er Chipsatz-Serien einsetzbar. Ryzen 1 unterstützt maximal DDR4/2666-Speicher, Raven Ridge und Ryzen 2 maximal DDR4/2933-Speicher. |
Das Ryzen 2 hiermit ungewöhnlich viel anfangen kann, zeigten kürzlich erst entsprechende Benchmarks. Der AMD-Präsentationsmappe bei El Chapuzas Informatico liegen auch schon AMD-offizielle Benchmarks bei, welche sich für den Augenblick allein auf den Spiele-Bereich und dort den Vergleich zwischen Ryzen 7 2700X und Ryzen 7 1800X sowie Core i7-8700K beziehen. Dabei soll unter FullHD mit bester Bildqualität (auf einer GeForce GTX 1080) der Ryzen 7 2700X seine Spiele-Performance um immerhin +5% gegenüber dem Ryzen 7 1800X steigern können – dafür, das die allermeisten Spiele-Benchmarks eher Grafikkarten-limitiert sind, wäre dies ein exzellentes Ergebnis (was sich natürlich noch durch unabhängige Tests bestätigen lassen muß). Im Vergleich zum Core i7-8700K unter derselben Situation gibt AMD höchstselbst noch einen Rückstand von -7,7% an – was aber auch nicht mehr nach dem bedeutsamen Performance-Unterschied unter Spielen ausieht, welchen man bislang den AMD-Prozessoren gern nachsagt. Sicherlich braucht dies allerdings noch genauerer Betrachtungen, gerade da das von AMD gewählten Benchmark-Szenario (FullHD auf GeForce GTX 1080) nicht gerade vielsagend ist.
Die vier neuen Ryzen-2-Modelle sollen dann ein neues, komplettes Angebots-Portfolio unter Zuhilfenahme der beiden Raven-Ridge-Modelle sowie einiger "Überlebender" der Ryzen-1-Generation bilden. Im genauen will AMD die beiden Vierkerner Ryzen 3 1300X und Ryzen 5 1500X weiterleben lassen, sowie im Sechskern-Bereich den Ryzen 5 1600. Damit ergibt sich ein vollständiges und preislich sinnvoll abgestuftes Angebots-Portfolio – mit welchem die nicht genannten Modelle der Ryzen-1-Generation wohl glatt auslaufen dürften. Die meisten der betreffenden Ryzen-1-Modelle sind aber sowieso durch die technischen Daten und Preisfestsetzungen von Ryzen 2 und Raven Ridge obsolet, insofern geht dies vollkommen in Ordnung. Die neue Preisstruktur bei AMD ist zudem auch besser auf den Konkurrenzkampf mit Intels Coffee-Lake-Generation ausgerichtet – für jedes Intel-Angebot wird AMD dann ein (vermutlich) gleichwertiges Gegenangebot aufbieten. Der kommende Ryzen-2-Launch wird dann die beste Gelegenheit bieten, die Performance alter und neuer Ryzen-Prozessoren noch einmal in einen neuen Vergleich gegen Intels Coffee-Lake-Prozessoren zu setzen.
Als Launch-Termin gibt El Chapuzas Informatico im weiterführenden Text den 19. April um 15 Uhr deutscher Zeit an. Die Präsentationsfolien selber notieren hierzu nichts, Randnotizen weisen jedoch teilweise auf das Jahr 2017 hin – ganz so, als hätte AMD (oder ein Fälscher) sich hierbei früherer AMD-Folien für den Ryzen-1-Launch bedient. Dies bleibt die einzige kleine Unsicherheit zu diesen Angaben. Aber normalerweise würde eine inhaltlich derart hochwertige Fälschung sich kaum den Lapsus leisten, diese Randnotizen nicht einfach wegzublenden – insofern dürften dies dann doch eher AMD-eigene Folien (mit eben Fehlern) sein. AMD hatte schließlich selbst schon den April 2018 als Launchtermin für Ryzen 2 ausgegeben, daneben stimmen die notierten Modell-Daten zu Ryzen 7 2700X und Ryzen 5 2600 mit früheren Angaben überein. Zu beachten wäre nur, das AMD nunmehr beim maximalen Boost-Takt immer gleich XFR mit einrechnet – was ja auch sinnig ist, da XFR bei AMD schließlich immer für gleich 2 CPU-Kerne gilt und so gesehen keine Differenz zum "normalen" Turbo aufweist.