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Hardware- und Nachrichten-Links des 20. März 2019

Zur Technik von Googles "Stadia" Cloudgaming-Service gilt noch nachzutragen, das laut der PC Games Hardware Stadia auch MultiGPU-Rendering unterstützt bzw. sogar für gewisse Effekte sogar regelrecht einplant. Bei Google läuft dies unter "Elastic Compute", womit je nach konkretem Rechenbedarf auch die Hardware mehrerer Stadia-Instanzen miteinander gekoppelt werden kann – und dies wohl ziemlich dynamisch, sprich augenscheinlich je nach gerade ablaufender Spielszene. Zudem wäre zur für Stadia eingesetzten CPU noch anzufügen, das sich zwischen den Zeilen hier immer mehr andeutet, das an dieser Stelle keine gewöhnliche Hardware benutzt wird: Die Weigerung Googles, hierzu eine Kern-Anzahl zu nennen sowie die mit 2.7 GHz augenscheinlich sehr niedrige Taktrate kann man als Hinweis darauf verstehen, das hier eine echte ManyCore-CPU zum Einsatz kommt, welche dann (pro CPU) den Grundstock für gleich mehrere Stadia-Instanzen bilden dürfte. Speziell die niedrige Taktrate ergibt eigentlich nur Sinn, wenn hier besonders viele CPU-Kerne verbaut sind – bei einer regulären CPU wären dagegen auch bei sechs oder acht CPU-Kernen spielend 3.5 GHz erreichbar, sofern man sich nicht künstlich bei der TDP begrenzen wollte (was angesichts einer 250-Watt-Grafiklösung wenig Sinn ergibt).

Denkbar also, das hierbei ein Server-Prozessor mit (angenommen) ca. 18-64 CPU-Kernen zum Einsatz kommt, welcher wie gesagt dann mehrere Stadia-Instanzen gleichzeitig ausführt. Jede dieser Instanzen würde über eine eigene Grafikkarte verfügen, ein komplettes Stadia-System könnte damit auf dem Platzbedarf eines voll ausgebauten HighEnd-PCs drei bis vier Stadia-Instanzen zur Verfügung stellen – je nachdem wieviel Grafikkarten man dieser einen Stadia-CPU zuordnet. Damit wird auch der vorgenannte MultiGPU-Ansatz sinnvoll unterstützt, da Hardware-technisch alles innerhalb desselben Rechners bleibt. Die Zuordnung der CPU-Kerne zu den einzelnen Stadia-Instanzen könnte zudem dann genauso auch noch dynamisch erfolgen, je nachdem wieviel CPU-Leistungen die dort jeweils ausgeführten Aufgaben gerade verbrauchen. Womöglich aus diesem Grund verweigert sich Google bislang einer genauen Aussage in dieser Frage – weil gesharte Ressourcen, die dynamisch entzogen (und wieder hinzugefügt) werden können, bei einigen in den falschen Hals geraten dürften. Ob Stadia so aufgebaut ist, muß Google natürlich trotzdem eines Tages noch offenlegen – und dann wird man sehen können, ob dieser derzeit rein spekulative Gedankengang womöglich sogar zielführend war (oder Google sich etwas völlig anderes ausgedacht hat).

Die PC Games Hardware fügt zur Berichterstattung über das kommende "Variable Rate Shading" (VRS) Feature in DirectX 12 noch die Information über verschiedene Level von Variable Rate Shading hinzu, welche damit standardisiert werden. Dabei ist das "Tier 1" eine eher grobe Geschichte und wird demzufolge immer auch die Bildqualität (leicht) absenken, dafür aber natürlich auch mehr Performance herausholen können. Mittels "Tier 2" kann der Spieleprogrammierer die Filter feiner einstellen, so das die Bildqualität an kritischen Stellen erhalten bleibt – man also mehr oder weniger nur diesen Performance-Vorteil mitnimmt, welcher ohne echte Optiknachteile erreichbar ist. Jene Tier- bzw. Level-Unterteilung dürfte vermutlich jede VRS-fähige Hardware unterstützen, es geht hierbei wohl eher nur darum, es dem Spieleentwickler einfacher zu machen, auf welcher Schiene an Aufwand und Nutzen jener unterwegs sein will. Interessanterweise wurde daneben erwähnt, das auch die Intels Grafik-Generation 11, welche bei der Ice-Lake-Generation verbaut wird, bereits Variable Rate Shading unterstützen soll. Von AMD ist ein VRS-Support im übrigen mit der kommenden Navi-Generation zu erwarten.

Microsoft wird Windows-7-Nutzer mal wieder mit Update-Aufforderungen nerven, nachdem das Ende des Supports an Sicherhheitsupdates für Windows 7 (auslaufend im Januar 2020) nunmehr absehbar ist. Hierbei sollen dem Windows-7-Nutzer durch das Betriebssystem selbst dann Desktop-Popups angezeigt werden, welche man zwar wegklicken oder deaktivieren kann, welche allerdings trotzdem erst einmal ausgeführt werden. Zum Installieren jenes "Features" mißbraucht Microsoft erneut die Update-Funktionalität von Windows – mittels welcher eigentlich nur Sicherheitsupdates auf den Rechner kommen sollten, nicht gerade Microsoft-Eigenwerbung. Das entsprechende "Update" läuft unter der Nummer "KB4493132", wie bei Heise zu lesen ist. Wer sich von solcherart Popups belästigt fühlt, sollte die Installation dieses Updates nicht ausführen, sondern jenes vorab (per Rechtsklick) einfach "ausblenden", damit wird selbiges Update dann auch auch später nicht mehr automatisch installiert (zumindest so lange Microsoft nicht eine neue Version dessen auflegt). Das Update "KB4493132" wird derzeit teilweise schon verteilt, man kann also durchaus probieren, dessen Installations-Versuch manuell zu forcieren, damit man es nachfolgend "ausblenden" kann. Ob es noch weitere, ähnliche Microsoft-Ideen geben wird, welche der Windows-7-Nutzer vor dem Supportende erleiden muß, bleibt abzuwarten.