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Hardware- und Nachrichten-Links des 23. Mai 2019

Bei Phoronix hat man sich noch einmal extra mit dem Performanceverlust der CPU-Sicherheitslücken auf einem eher handelsüblichen Stück Hardware beschäftigt – auf einem Lenovo ThinkPad Notebook mit Core i7-5600U Zweikern-Prozessor. Der Software-Part ist allerdings weitgehend unverändert, es handelt sich demzufolge weiterhin um Linux-Benchmarks mit einer Software-Auswahl klar im Workstation-Bereich, die Anzahl der auf Windows übertragbaren Benchmarks ist eher klein. Nichtsdestotrotz läßt sich sagen, das dieser Core i7-5600U mit -17,9% Performanceverlust unter Linux durch die verschiedenen Gegenmaßnahmen gegenüber Meltdown, Spectre, L1TF und MDS ziemlich hart getroffen wird, dies ist sogar eine Nuance höher als bei den letzten Phoronix-Tests mit potenteren Prozessoren. Bei den engen Abständen im Bereich der Anwendungs-Performance sind gute -18% eine schon nicht mehr überbrückbare Differenz, jener Intel-Prozessor wird also (unter Linux) ziemlich sicher gegenüber gleichpreisigen AMD-Prozessoren zurückfallen, welche ihrerseits durch die genannten CPU-Sicherheitslücken sehr viel weniger Performance abgegen müssen. Der Performance-Effekt jeder einzelnen dieser CPU-Sicherheitslücken war wohl vergleichsweise klein, aber in der Summe ergibt dies derzeit doch eine beachtbare Größe – gerade eben dadurch, das AMD nur teilweise von Spectre und überhaupt nicht durch die anderen CPU-Sicherheitslücken betroffen ist.

Verlust mit Patches Verlust mit Patches + SMT=off
Intel Core i7-5600U -17,9% -25,4%
basierend auf den Benchmarks von Phoronix

Leider dürfte es schwer werden, entsprechende Messungen unter Windows anzustellen, da man dort die einzelnen Gegenmaßnahme nicht derart klar abschalten kann wie unter Linux. Die einzige Möglichkeit liegt wohl darin, frühere Testergebnisse von vor den ersten Meltdown/Spectre-Patches (von Anfang 2018) mit heutigen neueren Testergebnissen zu vergleichen – mit allerdings dem Risiko, das die dazwischenliegenden inzwischen zwei neuen Hauptversionen von Windows 10 hierbei auch noch mit hineinspielen. Dennoch sei hiermit die Vermutung aufgestellt, das Windows-Testergebnisse nicht ganz so große Differenzen aufzeigen wie diese Linux-Benchmarks – eben weil letztere doch stark Workstation-bezogen sind und die unter Windows üblichen Benchmarks sich eher auf breit genutzte Anwendungs-Software konzentrieren (welche dann oftmals weit weniger ausschlagen). Dies läßt sich schon daran ermessen, das bis dato keinerlei (größere) Windows-Tests zu diesen CPU-Sicherheitslücken auch nur in die Nähe eines Performanceabschlags im zweistelligen Prozentbereich gekommen sind. Die Hinzunahme von MDS bzw. Zombieload kann daran sicherlich noch etwas ändern – aber ob es unter Windows wirklich derart viel wie unter Linux wird, wäre zu bezweifeln. Damit ergeben sich dann für die üblichen CPU-Vergleichstests auch keine ganz so großen Auswirkungen, da selbige mehrheitlich unter Windows angetreten werden.

Ein Twitter-Account von nVidia schickt derzeit einen kleinen Teaser durch die Welt – irgendetwas "Super" soll demnächst seitens nVidia erscheinen. Dabei ist jener Begriff auch (bzw. alleinig) im beigefügten Teaser-Video direkt als Logo zu sehen, insofern könnte es sich hierbei also auch um eine Grafikkarte oder eine Technologie dieses Namens handeln. Eventuell ist auf der kommenden nVidia-Pressekonferenz zur Computex 2019 mehr hierzu zu erfahren, jene läuft am 27. Mai um 08:30 deutscher Zeit. Dies ist etwas nach AMDs Computex-Keynote, welche in der Nacht vom 26. auf den 27. Mai um 04:00 Uhr deutscher Zeit (mit angekündigten Verlautbarungen zu Zen 2 und Navi) über die Bühne gehen wird. Durchaus möglich also, das nVidia auf seiner kurz darauf nachfolgenden Pressekonferenz bereits etwas über einen möglichen Navi-Konter sagt, ob jener nun im Rahmen von neuen Grafikkarten der Turing-Generation oder aber neuen Technologien stattfinden wird. nVidia muß in dieser Frage vermutlich gar nicht so schnell etwas wirklich ausliefern, da reicht aufgrund des anscheinend erst am 7. Juli liegenden AMD-Launchtermins vielleicht auch schon die reine Ankündigung aus.

Ein Eintrag im Total-War-Blog gibt Auskunft über die offiziellen PC-Systemanforderungen für das am 23. Mai in den Handel gegangene "Total War: Three Kingdoms". Das 12. Hauptspiel der Total-War-Reihe von Spieleentwickler "Creative Assembly" und Spielepublisher SEGA setzt auf eine Haus-eigene Spiele-Engine mit der Unterstützung von DirectX 11 und bietet einer breiten Auswahl an PC-Hardware die Möglichkeit zum Spielstart an: So liegt die Minimum-Anforderung gerade einmal bei einem Core 2 Duo auf 3 GHz samt GeForce GTX 650 Ti oder Radeon HD 7850, während die offizielle Empfehlung mit Core i5-6600 oder Ryzen 5 2600X samt GeForce GTX 970 oder Radeon R9 Fury X sehr viel gehaltvoller ist. Daneben gibt es extra Anforderungs-Profile für iGPU-Nutzer sowie 60-fps-Gamer, wobei in letzterem Fall die Anforderungen mit Core i7-8700K samt GeForce GTX 1080 oder GeForce RTX 2060 schon ziemlich heftig allein nur für die FullHD-Auflösung sind. Eventuell hätte sich der Spieleentwickler hier besser einer modernen LowLevel-API wie DirectX 12 oder Vulkan zugewandt, um die CPU-Anforderungen im Rahmen zu behalten, gerade da jene nur für die Kampagne sowie 1v1-Spiele mit 21 gegen 21 Einheiten gelten sollen – sprich, wie üblich bei solcherart Spielen kann man auch Szenarien mit gravierend höherer CPU-Last konstruieren.

iGPU Minimum Empfohlen "60fps"
gedacht für 1280x720 @ "Low" mit 25-35 fps 1280x720 @ "Low" mit 25-35 fps FullHD @ "High" mit 45-55 fps FullHD @ "Ultra" mit 60+ fps
OS Windows 7 64-Bit, DirectX 11, 60 GB Festplatten-Platzbedarf
CPU Core i7-8550U Core 2 Duo "3 GHz" Core i5-6600 oder Ryzen 5 2600X Core i7-8700K
Speicher 6 GB RAM 4 GB RAM & 1 GB VRAM 8 GB RAM & 4 GB VRAM 8 GB RAM
Gfx UHD Graphics 620 GeForce GTX 650 Ti oder Radeon HD 7850 GeForce GTX 970 oder Radeon R9 Fury X GeForce GTX 1080, GeForce RTX 2060
(rein offizielle Systemanforderungen zu "Total War: Three Kingdoms", bezogen auf den Kampagnen-Modus sowie 1v1-Spiele mit 21 gegen 21 Einheiten)

Wie hoch die CPU-Belastung des neuen Total-War-Titels wirklich ist, werden dann die entsprechenden Hardwaretests ergeben, zuletzt war es allerdings regelmäßig so, das Spitzen-Grafikkarten unter FullHD von der CPU ausgebremst wurden – und dabei werden in diesen Tests zumeist gut übertaktete Spitzen-Prozessoren eingesetzt. Beachtenswert sind daneben die umfangreichen Anmerkungen im vorverlinkten Total-War-Blog zur technischen Unmöglichkeit der Unterstützung von SLI & CrossFire, ausgelöst durch das verwendete Kantenglättungsverfahren "Temporal Anti-Aliasing" (TAA). Dabei spricht man auch an, das diese Problematik mittels DirectX 12 durchaus lösbar wäre, selbiges dem Spieleentwickler jedoch erst einmal eine Menge Arbeit aufhalst. Zwischen den Zeilen ist dabei durchaus zu erkennen, das man jene Arbeit derzeit nicht bereit ist zu tun, da der Kosten/Nutzen-Faktor (angesichts der gering Anzahl an SLI/CrossFire-Nutzern) einfach zu schlecht ist. Eventuell läßt man sich aber dennoch eines Tages noch dazu erweichen, immerhin muß man diese Arbeit nur einmal tun und kann jene dann nachfolgend bei allen weiteren Titeln der Total-War-Serie (bzw. allen Titel auf Basis dieser Spiele-Engine) ausnutzen.