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Hardware- und Nachrichten-Links des 2./3./4. Juli 2019

Golem berichten über eine offizielle Verlautbarung seitens nVidia, wonach nVidia zukünftig (auch) bei Samsung fertigen lassen wird. Konkret geht es hierbei um Samsungs 7nm-Verfahren mit EUV-Anteil, bei welchem Samsung augenscheinlich etwas früher dran ist als Marktführer TSMC (welche sich zuerst auf 7nm ohne EUV konzentriert hatten). Beide 7nm-Verfahren mit EUV sind zwar bei Samsung und TSMC schon wieder so etwas wie ein "alter Hut", da man dort längst an der 5nm- und 3nm-Fertigung herumprobiert – rein in der Praxis ist dato aber noch kein großer PC-Chip in diesem zweiten 7nm-Verfahren aufgelegt worden, dies dürfte sogar erst im Jahr 2020 passieren. Zwar wurde nicht explizit ausgesagt, das TSMC nunmehr gar nichts an 7nm-Aufträgen von nVidia bekommt, aber generell sieht es wohl erst einmal so aus, als würde nVidias komplette 7nm-Generation nunmehr von Samsung hergestellt werden – die bestellten Produktionsmengen wurden als "bedeutend" bezeichnet. nVidias 7nm-Generation dürfte womöglich auf den Codenamen "Ampere" hören und sollte nVidias RayTracing-Ansatz neuen Schub geben, vor allem aber die sehr groß gewordenen Chipflächen der aktuellen Turing-Generation auf ein normales Maß schrumpfen helfen. Auch bei Samsung ist allerdings kaum etwas vor dem Jahr 2020 an 7nm-EUV-Chips zu erwarten – die jetzige Offenbarung kommt womöglich zu einem Zeitpunkt, wo erste Tape-Outs stattfinden und somit in Folge dessen irgendwann auch mit entsprechenden Leaks zu rechnen ist.

Ungefähr für 3½ Sekunden hat eine Meldung bei TechPowerUp über eine angebliche 11m-Fertigung von Turing-Grafikchips für Aufregung gesorgt – basierend auf dem Umstand, das ein einzelner TU106-Chip zum Launch von GeForce RTX 2060 Super & 2070 Super mit der Herstellungs-Markierung "Korea" gelabelt war und Samsung als einziger entsprechend potenter Chipfertiger mit Fertigungsanlagen in Südkorea (TSMC hat seine Werke in Taiwan und China) jedoch keinen 12nm-Prozess anbietet, sondern "nur" einen 11nm-Prozess (ein 14nm-Derivat). Die Auflösung seitens nVidia ließ allerdings nicht lange auf sich warten – und offenbart die von Anfang an zu erwartende Richtigstellung, das es sich bei dieser Herstellungs-Markierung (wie üblich) nur um das Packaging und nicht die Chipfertigung selber handelt. Deswegen steht auch auf vielen PC-Chips "Malaysia" drauf, obwohl in Malaysia eigentlich keine wirkliche Chipfertigung (für große PC-Chips) betrieben wird, dafür aber einige Packaging-Firmen sitzen. Laut nVidia stammt der betreffende TU106-Grafikchip aus der Chipfertigung von TSMC und wurde dann eben in Südkorea seinem Packaging (Aufbringen des Chips auf ein Package) unterzogen. Richtig interessant ist dann aber der zweite Satz, welchen nVidia bei ihrem offiziellen Statement hinterherschoben:

We already use both TSMC and Samsung, and qualify each of them for every process node. We can't comment in any further detail on future plans, but both remain terrific partners.
Quelle:  offizielle nVidia-Aussage gegenüber TechPowerUp vom 3. Juli 2019

Dies bestätigt erst einmal nVidias Anbandlung mit Samsung als Chipfertiger für die 7nm-Generation, wie vorstehend schon ausgeführt. Gleichzeitig sagt es jedoch genauso aus, das nVidia auch mit den aktuell genutzten Fertigungsverfahren durchaus mit Samsung als Chipfertiger rechnen könnte, sofern man dies nur wollte. Derzeit nutzt nVidia primär nur 12nm von TSMC, hatte allerdings innerhalb der vorhergehenden Pascal-Generation auch schon für die beiden kleinsten Grafikchips GP107 (GeForce GTX 1050 /Ti) und GP108 (GeForce GT 1030) Samsung als Chipfertiger ausgewählt, obwohl der große Rest der Pascal-Generation wie gewohnt von TSMC kam. Das sich die Fertigungsverfahren unbedingt denselben Namen teilen müssen, war seinerzeit augenscheinlich nicht so wichtig, nVidia nutzte für die Pascal-Generation also TSMCs 16nm und Samsungs 14nm (letzteres ist technologisch gleich zu GlobalFoundries' 14nm der Polaris-Generation). Insofern ist es auch nicht wichtig, ob Samsung nominell eine 12m-Fertigung hat – womit die von TechPowerUp angedachten 11nm tatsächlich wieder ins Spiel kommen könnten. Durch die Blume sagt nVidia mit dieser Aussage also aus, das man jederzeit die 11nm-Kapazitäten von Samsung anzapfen könnte, da zumindest die technolgische Basisarbeit hierfür sowieso immer schon getan wird. Entsprechende Projekte sind zwar wegen der langen Vorlaufzeiten und dem kurzen Lebenszyklus von Grafikchips eher unwahrscheinlich, aber in der Phase der initialen Chipentwicklung hat nVidia augenscheinlich bereits seit zwei Chip-Generationen immer die Möglichkeiten beider Fertigungs-Partner zur Auswahl auf dem Tisch liegen.

Mit dem 1. Juli hat AMD eine umfangreiche Spielebundle-Aktion zugunsten bisheriger und kommender Hardware im CPU- und GPU-Bereich aufgelegt, welche faktisch für alle AMD-Hardware ab Ryzen 5 2400GE und Radeon RX 560 gilt. Hierbei gibt es interessanterweise einen dreimonatigen Zugang (ab Einlösung) zu Microsofts "Xbox Game Pass für PC" – dem Spieleabo-Service, welcher derzeit in einer Beta-Phase auf dem PC läuft. Jener bietet auf der Xbox regelmäßig ca. 100 Spiele zur uneingeschränkten Nutzung innerhalb der Abo-Zeit an, wobei Microsoft diese Spiele aussucht und jene Zusammenstellung auch und zu einmal verändert. Auf dem PC ist dieser Dienst noch (bis voraussichtlich zum November) im Beta-Status, wobei die Spiele-Liste mit derzeit 16 Titeln (darunter "Gears of War 4", wobei "Gears 5" ab Release mit hinzugehören soll) noch nicht gerade umfangreich ausfällt. Allerdings soll der Dienst auf dem PC zu seinem Launch dann genauso auch ca. 100 Titel umfassen und wird auch schon in diese Richtung hin beworben. Hier haben also AMD und Microsoft sicherlich beide etwas von dieser "Spielebundle"-Aktion, denn natürlich wird damit auch dieser kommende Spieleabo-Service für den PC promotet – welcher ganz nach dem Gusto Microsofts logischerweise nur unter Windows 10 (innerhalb der Xbox-Live-App) läuft. Der reguläre Preis (nach Verlassen der Beta-Phase) für das 3-Monats-Abo liegt bei 30 Euro, was gemessen an anderen Spielebundle-Aktionen nominell nach wenig aussieht, der gebotene Gegenwert dürfte allerdings sogar höher liegen als bei den ansonsten üblichen 1-3 Spiele-Vollversionen. Update: Wie sich gemäß neuerer Meldungen ergibt, erreicht die Liste der unterstützten PC-Spiele beim "Xbox Game Pass für PC" auch schon derzeit ca. 110 Titeln.

AMD "Xbox Game Pass" Spielebundle
teilnehmende Hardware Aktionszeitraum Inhalt des Spielebundles
Ryzen 5 2400GE, 2400G, 2500X, 2600E, 2600, 2600X, 3400G, 3600 & 3600X
Ryzen 7 2700, 2700X, 2700X "Gold", 3700X & 3800X, Ryzen 9 3900X
Radeon RX 560, 570, 580 & 590
Radeon RX Vega 56 & 64, Radeon VII & VII "Gold"
Radeon RX 5700, 5700X & 5700X "50th AE"
1. Juli bis 10. März 2020 drei Monate Zugang zum "Xbox Game Pass für PC" (ab Einlösung)
Hinweis: Nicht jeder Händler nimmt an allen Aktionen teil und selbst bei den teilnehmenden Händlern muß nicht jedes Produktangebot Teil der konkreten Aktion sein.