Laut WCCF Tech hat Intel den Launchtermin für seine Rocket-Lake-Generation nochmals verändert bzw. präzisiert – was hiervon zutrifft, ist nicht ganz klar. In jedem Fall stand bislang der 15. März im Raum, nun soll es jedoch am 16. März nur ein Unboxing, offizielle Produktinformationen sowie den Start der Vorbestellungen geben, der eigentliche Launch soll hingegen erst am 30. März (15 Uhr deutscher Zeit) über die Bühne gehen – dann mit Launchreviews samt Marktstart. Da der vorherige Termin ebenfalls nur auf einer inoffiziellen Information beruhte, kann man Intel hieraus keinen Strick ob einer angeblichen Verschiebung drehen – aber zumindest nutzt Intel somit die eigene (offizielle) Vorgabe von "erstes Quartal" für den Rocket-Lake-Start maximalmöglich aus. Insofern hieraus dann allerdings eine echte Marktverfügbarkeit der Rocket-Lake-Prozessoren erwächst, nimmt man diesen späten Termin vermutlich gern entgegen – ganz abgesehen von der Arbeits-Entzerrung für die Hardwaretester, welche nun nicht mehr in derselben dritten März-Woche gleich zwei große Launches angehen müssen.
(konkrete) Hardware-Launches 2021 | ||
---|---|---|
25. Februar 2021 (15 Uhr) | nVidia GeForce RTX 3060 | Midrange Gaming-Grafikkarte |
18. März 2021 | AMD Radeon RX 6700 XT | Midrange Gaming-Grafikkarte |
30. März 2021 (15 Uhr) | Intel Rocket Lake | Consumer Desktop-Prozessoren |
Augenscheinlich zugunsten der Radeon RX 6700 XT hat AMD für den 3. März 2021 um 17 Uhr deutscher Zeit einen Event angesetzt, bei welchem der "neueste Zugang zur Radeon RX 6000 Familie" vorgestellt werden soll. Damit wird in jedem Fall die Radeon RX 6700 XT gemeint sein, eventuell stellt AMD bei dieser Gelegenheit aber auch noch weitere Navi-22-basierte Grafikkarten vor. Deren Launch wird sowieso nicht am 3. März stattfinden, hierbei wird es augenscheinlich nur eine Video-Show geben, ähnlich des CES-Events im Januar oder auch den Video-Vorstellungen von Zen 3 und RDNA2 letzten Herbst. Der Launch der Radeon RX 6700 XT ist gemäß inoffiziellen Angaben weiterhin für den 18. März angesetzt, weitere Navi-22-Grafikkarten dürften dann vermutlich im April nachfolgen. Nach wie vor die spannendste Frage ist weiterhin, wie AMD & nVidia bei ihren Grafikkarten-Neuvorstellungen deren Lieferbarkeit hinbekommen wollen – oder ob die Hardwaretester sehenden Auges diese neuen Midrange-Grafikkarten bewerten sollen, welche real jedoch zu HighEnd-Preisen angeboten werden.
Stichwort Grafikkarten-Verfügbarkeit & -Preise: Hierzu hat sich gegenüber dem Stand von vor 10 Tagen nichts verbessert, eher sind die lieferbaren Angebote noch etwas weniger geworden und zogen dafür die Preise der meisten Grafikkarten nochmals beachtbar an. Inzwischen liegt die Spanne der jeweils besten Preise bei je nach Grafikkarten-Modell von +43% bis +96% über Listenpreis – durchschnittlich sind es nunmehr sogar +69% über Listenpreis (für jeweils das Bestangebot wohlgemerkt). Selbst die zum Listenpreis schon sehr teureren "Radeon RX 6900 XT" und "GeForce RTX 3090" haben zuletzt bemerkbar im Preis angezogen, deren bisherigen Ausnahmestellung von (relativ) eher geringen Preisübertreibungen ist nunmehr Geschichte. Am besten läßt sich der Stand des Grafikkarten-Markts in der letzten Februar-Woche des Jahres 2021 wohl so beschreiben: Unter allen ausgewerteten 9 Händlern sowie dem Geizhals-Preisvergleich mit Zugriff auf weitere dutzende Händler ergaben sich für 7 Grafikkarten in dutzenden Modell-Varianten insgesamt gerade einmal 2 (!) Händlerangebote, welche unterhalb eines vierstelligen Preises lagen.
6800 | 6800XT | 6900XT | 3060Ti | 3070 | 3080 | 3090 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Geizhals | 999-1199€ | 1098-1399€ | 1599-2045€ | nix | 1149-1569€ | nix | 3082-3669€ |
Alternate | nix | nix | 1549-1729€ | nix | 979€ | nix | 2469-2654€ |
Caseking | nix | nix | nix | nix | nix | nix | nix |
Computeruniverse | nix | nix | 1699€ | nix | 1199€ | nix | nix |
Equippr | nix | nix | nix | nix | nix | nix | nix |
Galaxus | nix | nix | 1549€ | nix | nix | nix | nix |
Hardwarecamp24 | nix | nix | 1659€ | nix | nix | nix | nix |
Mindfactory | nix | nix | 1429€ | nix | nix | nix | nix |
Notebooksbilliger | nix | nix | 1549-1599€ | nix | nix | nix | nix |
ProShop | nix | nix | nix | nix | nix | nix | nix |
Listenpreis | $579 | $649 | $999 | $399 | $499 | $699 | $1499 |
aktueller Mehrpreis | ab +73% | ab +69% | ab +43% | - | ab +96% | - | ab +65% |
Veränderung ggü. 14.2. | +6PP | –5PP | +9PP | - | +16PP | - | +17PP |
Lieferbarkeit | ★☆☆☆☆ | ★☆☆☆☆ | ★★★☆☆ | ☆☆☆☆☆ | ★★★☆☆ | ☆☆☆☆☆ | ★★☆☆☆ |
Preisstand: 24. Februar 2021 (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte |
Auch von anderen Fronten der Hardware-Dürre gibt es ähnlich schlechte Nachrichten: Golem notieren eine Sony-Aussage, wonach es erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 "wirklich anständige Mengen" der PlayStation 5 geben wird. Der Grund hierfür liegt wohl primär bei den Konsolen-SoCs – was im Umkehrschluß bedeutet, dass Sony die anderen benötigten Komponenten augenscheinlich durchaus in größerer Menge heranschaffen kann. Aber für die Konsolen-SoCs sind die Fertigungsmengen offenbar bis zum Sommer 2021 fest geplant bzw. lassen sich aufgrund der ausgeschöpften 7nm-Kapazität bei Chipfertiger TSMC auch nicht nachträglich ausweiten. Erst ab Sommer 2021 bekommt TSMC augenscheinlich 7nm-Kapazitäten frei, wahrscheinlich über den Sprung von Apple auf die nachfolgende 5nm-Fertigung. Doch wenn Sony somit erst im zweiten Halbjahr zu einer erheblichen Ausweitung der Fertigungsmenge in der Lage ist, bedeutet dies im Umkehrschluß, dass dies auch bei Microsoft (Xbox-SoCs) sowie AMD (7nm-Prozessoren und -Grafikchips) kaum anders sein kann – und dass somit die aktuelle Hardware-Dürre noch mindestens ein ganzes Quartal weiterlaufen wird.