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Hardware- und Nachrichten-Links des 13./14. Februar 2021

Der Grafikkarten-Markt für die neuen Grafikkarten von AMD & nVidia hat sich gegenüber dem Stand von vor zwei Wochen im sogar erheblichen Maßstab in die falsche Richtung entwickelt – hin zu wiederum einer schlechteren Lieferbarkeit sowie durchgehend höheren Preislagen. Inzwischen sind GeForce RTX 3060 Ti und 3080 wieder einmal gar nicht mehr zu bekommen, zudem hat die GeForce RTX 3090 erheblich an Lieferbarkeit abgebaut sowie deutlich beim Straßenpreis oben drauf gelegt. Damit sind zwischen die Radeon RX 6000 Grafikkarten im Schnitt sogar besser verfügbar als die GeForce RTX 30 Grafikkarten – auf einem sehr niedrigen Niveau natürlich. Die allgemein schlechte Verfassheit des Grafikkarten-Markts läßt sich auch daran festmachen, dass die Preise des Geizhals-Preisvergleichs nirgendwo Spitzenwerte einnehmen – es für die Einzelhändler derzeit also wieder einmal keinen Sinn macht, entsprechende Angebote (kostenpflichtig) an die Preisvergleiche zu melden.

6800 6800XT 6900XT 3060Ti 3070 3080 3090
Geizhals 1213-1489€ 1159-1399€ 1429-1715€ nix 1049-1439€ nix 2819€
Alternate 969-1049€ 1199-1344€ 1429-1729€ nix 899-969€ nix 2269-2789€
Caseking nix nix 1618€ nix nix nix 2223€
Computeruniverse nix nix nix nix nix nix nix
Equippr nix nix nix nix nix nix nix
Galaxus nix nix 1549€ nix nix nix nix
Hardwarecamp24 989€ 1159-1169€ nix nix nix nix nix
Mindfactory nix 1129€ 1339-1429€ nix nix nix nix
Notebooksbilliger nix nix 1449-1499€ nix nix nix nix
ProShop 1261€ nix nix nix nix nix nix
Listenpreis $579 $649 $999 $399 $499 $699 $1499
aktueller Mehrpreis ab +67% ab +74% ab +34% - ab +80% - ab +48%
Veränderung ggü. 2.2. +19PP +12PP +4PP - +20PP - +31PP
Lieferbarkeit ★★☆☆☆ ★★☆☆☆ ★★★☆☆ ☆☆☆☆☆ ★★★☆☆ ☆☆☆☆☆ ★★☆☆☆
Preisstand: 14. Februar 2021 (Nachts); ausschließlich lieferbare Angebote; "PP" = Prozentpunkte

Sehr unerfreulich sind die fast durchgehend erheblichen Preissprünge: Radeon RX 6800 & 6800 XT sowie GeForce RTX 3070 & 3090 legten allesamt innerhalb von nur zwei Wochen um zwischen 12-19 Prozentpunkte an Preisübertreibung gegenüber dem US-Listenpreis oben drauf, allein bei der Radeon RX 6900 XT war dieser Effekt mit nur 4 Prozentpunkten nicht ganz so ausgeprägt. Außerhalb jener Radeon RX 6900 XT liegen die lieferbaren Modelle der neuen Grafikkarten inzwischen allesamt in einem Feld von wenigstens +48-80% Preisübertreibung – gerechnet zum günstigen Straßenpreis. Wenn man hingegen nicht unbedingt zum allergünstigsten verfügbaren Preis schaut (welcher in diesen Zeiten schließlich ganz schnell zu einen "Ausverkauft"-Schild wechselt), dann zeigt sich ein generelles Preisniveau von ca. 80% oberhalb der Listenpreise. Sofern diese ungute Tendenz anhält, könnte es schnell passieren, dass die neuen Grafikkarten von AMD & nVidia durchgehend zum doppelten Listenpreis angeboten werden. Dabei steht der Produktionsausfall zum chinesischen Neujahresfest (ab 14. Februar) derzeit erst noch an und dürfte sich dessen Effekt erst mit der nächsten entsprechenden Erhebung zeigen.

VideoCardz berichten über anziehende Einzelhandelspreise zur am 25. Februar anstehenden GeForce RTX 3060 – sprich, die sowieso schon höher als Listenpreis angesetzten Vorablistungen wurden nochmals erhöht. Inzwischen steht die GeForce RTX 3060 bei 500-700 Euro – und in diesem Fall ist die Chance minimal, dass die typische Übertreibung von Vorablistungen sich dann zum Launchtag in Luft auflöst. Eher scheint sich hierbei ein Launch anzudeuten, wo nicht einmal für ein paar Stunden oder nur Minuten die Karten tatsächlich zum Listenpreis (oder nahe daran) verfügbar sind, sondern grundsätzlich schon die allererste Karte zu deutlich überhöhten Preisen abgesetzt wird. Dabei haben die Einzelhändler sogar den besten Überblick (außerhalb der Hersteller-Industrie), welcher Preis aus reiner Angebots/Nachfrage-Sicht passend ist, denn die Einzelhändler sehen nunmehr, welche Lieferungmengen bereits eintreffen oder für die nächsten Tage avisiert sind. Laufen jene im gleichen Maßstab wie zuvor bei GeForce RTX 3060 Ti, 3070, 3080 & 3090 ab, darf man genauso auch ein schweres Mißverhältnis zwischen Nachfrage- und Angebots-Menge annehmen – worauf die Preise faktisch bis zur "Kotzgrenze" steigen werden.

Die GeForce RTX 3060 hat hierbei das zusätzliche Pech eines nahezu leergefegten Grafikkarten-Marktes, wo haufenweise geplante Anschaffungen verschoben werden mussten. Sollte die GeForce RTX 3060 tatsächlich verfügbar sein, müsste jene somit nicht nur den Bedarf der typischen nVidia-Käufer im Preissegment von 329 Dollar schultern, sondern würde haufensweise andere Grafikkarten-Käufer auch der umliegenden Preissegmente und auch reguläre AMD-Käufer anziehen, welche aufgrund der allgemeinen Grafikkarten-Dürre nichts bekommen haben und demzufolge zum einzigen verfügbaren Angebot greifen würden. Letzteres wird natürlich nicht passieren bzw. kann gar nicht passieren, denn eine einzelne Grafikkarte kann nicht die Nachfrage des fast kompletten Marktes decken, dies wäre schon zu normalen Zeiten unmöglich. Insofern darf durchaus die Frage aufgeworfen werden, wieso nVidia diesen Launch dennoch durchzieht – weil ein positives Ergebnis ist kaum zu erwarten und die vorhandenen Resourcen wären sinnvoller in die Verbesserung der Liefersituation bei den bereits veröffentlichten Grafikkarten investiert. Denn je breiter nVidias Ampere-Angebot wird, desto mehr verteilen sich die (limitierten) Ressourcen und machen es damit um so schwieriger, die Situation zu entspannen.

In unserem Forum wird derzeit breit darüber diskutiert, inwiefern Intels "Alder Lake" tatsächlich noch dieses Jahr in beachbarem Maßstab in den Markt gelangen kann. Zwar hat dies Intel immer wieder betont und zuletzt wurde sogar schon ein (angeblicher) Launch-Termin von September 2021 vermeldet, aber es fehlt bei so einigen Beobachtern der Glaube daran, dass Intel erst im März 2021 mittels "Rocket Lake" eine neue Prozessoren-Generation groß herausbringt, um dann nur ein halbes Jahr später wiederum etwas (gänzlich) neues zu machen. Spekuliert wird somit beispielsweise über einen stark abgestuften Launch, mit Mobile- oder/und K-Modellen am Anfang und dem vollständigen Portfolio dann erst im Frühjahr 2022. Allerdings gibt es aus der Intel-Vergangenheit durchaus Beispiele für ungewöhnlich kurze Zeiträume: Broadwell zu Skylake mit einem Abstand von nur 2 Monaten sollte man zwar besser nicht zählen, da Broadwell schon früher im Mobile-Segment aktiv war und auf dem Desktop nur ein Mini-Programm bot. Aber Kaby Lake zu Coffee Lake ist absolut wertbar, hier lagen zwischen zwei vollwertigen Desktop-Generationen nur 10 Monate. Insofern bleibt alles denkbar – auch, dass Intel noch vor Jahresschluß mit einem vollständigen Portfolio von "Alder Lake" antritt.

CPU-Serie Fert. Kerne CPU-Arch. iGPU-Arch. Speicher PCI Express Sockel Release
Sandy Bridge Core i-2000 32nm 4C Sandy Bridge Gen 6 DDR3/1333 PCIe 2.0 LGA1155 4. Jan. 2011
Ivy Bridge Core i-3000 22nm 4C Ivy Bridge Gen 7 DDR3/1600 PCIe 3.0 LGA1155 23. April 2012
Haswell Core i-4000 22nm 4C Haswell Gen 7.5 DDR3/1600 PCIe 3.0 LGA1150 4. Juni 2013
Haswell-Refresh Core i-4000 22nm 4C Haswell Gen 7.5 DDR3/1600 PCIe 3.0 LGA1150 11. Mai 2014
Broadwell Core i-5000 14nm 4C Broadwell Gen 8 DDR3/1600 PCIe 3.0 LGA1150 2. Juni 2015
Skylake Core i-6000 14nm 4C Skylake Gen 9 DDR4/2133 PCIe 3.0 LGA1151 5. Aug. 2015
Kaby Lake Core i-7000 14nm 4C Skylake Gen 9.5 DDR4/2400 PCIe 3.0 LGA1151 3. Jan 2017
Coffee Lake Core i-8000 14nm 6C Skylake Gen 9.5 DDR4/2666 PCIe 3.0 LGA1151v2 5. Okt. 2017
Coffee Lake Refresh Core i-9000 14nm 8C Skylake Gen 9.5 DDR4/2666 PCIe 3.0 LGA1151v2 19. Okt. 2018
Comet Lake Core i-10000 14nm 10C Skylake Gen 9.5 DDR4/2933 PCIe 3.0 LGA1200 20. Mai 2020
Rocket Lake Core i-11000 14nm 8C Willow Cove Gen 12 (Xe) DDR4/3200 PCIe 4.0 LGA1200 März 2021
Alder Lake Core i-12000 10nm 8C+8C Golden Cove Gen 12 (Xe) DDR5/4800 PCIe 5.0 LGA1700 Sept. 2021
Meteor Lake Core i-13000 7nm ? Ocean Cove Gen 12 (Xe) DDR5/? ? LGA1700 2022/23
Lunar Lake Core i-14000 7nm ? OCC-Nachfolger Gen 13 DDR5/? ? ? 2023/24
bezogen ausschließlich auf Desktop-Prozessoren des Consumer-Segments (non HEDT)