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Hardware- und Nachrichten-Links des 24. Juli 2014

In unserem Forum sind weitere nVidia-interne Lieferungen von GM200- und GM204-Chips entdeckt worden, wie üblich gehen Chips, Platinen & Zubehör von TSMC in Taiwan zu einer nVidia-Niederlassung in Indien, welche wohl die Arbeit des Austestens der allerersten Chip-Chargen übernimmt. Nach der erstmaligen Versendung von fünf GM200-Chips Anfang Juli wurden in der Monatsmitte nun 11 weitere GM200-Chips auf diese Reise geschickt. Wie sich die Lage beim GM200-Chip wirklich entwickelt – spannend ist hierbei vor allem die Frage, wieviele Steppings bis zur Produktionsreife benötigt werden – bleibt damit ungewiß, man kann faktisch nur sagen, daß nVidia in jedem Fall an der Produktiosvorbereitung des GM200-Chips arbeitet. Beim GM204-Chip scheint selbige schon deutlich weiter fortgeschritten zu sein, hier wurden zwischen Ende Juni und Mitte Juli sogar immerhin 107 anscheinend komplett bestückte Grafikboards auf dieselbe Reise geschickt. Als Preislage wurden im übrigen zwischen 570 und 890 Euro pro Board angegeben – wobei die Preise je nach Lieferung stark schwankten und natürlich keinen wirklich eindeutigen Hinweis auf die Endkundenpreise geben können.

Ein preislicher Leisetreter scheint der GM204-Chip bzw. die darauf basierenden Grafikkarten jedoch kaum zu werden, die früher einmal kolportieren 300-Dollar-Preise sind wohl eher Wunschdenken entsprungen. Die Top-Lösung auf GM204-Basis wird sich sicherlich (erfolgreich) mit der GeForce GTX 780 Ti anlegen können und daher einen ähnlichen oder gar leicht höheren Preispunkt (im Bereich zwischen 500 und 600 Euro) aufrufen können. Vakant ist weiterhin der Launchtermin der ersten GM204-basierten Grafikkarten: Aber wenn nVidia inzwischen vollständige GM204-Boards in mehreren Dutzender-Packs durch die Gegend schickt, könnte man durchaus einem früheren (August/September) als späteren (Oktober/November) Termin eine Chance geben. Sofern der frühere Termin wahr werden soll, wäre jetzt allerdings langsam der Zeitpunkt gekommen, wo nVidia die Grafikkarten-Hersteller einweihen muß – was üblicherweise den Beginn von echten Leaks darstellt.

Hierzu noch ein Nachschlag zum Thema des kürzlichen angeblichen Benchmarkwerts einer GeForce GTX 880: Solcherart Screenshots sind wirklich einfach zu erzeugen – aber auch genauso einfach anzweifelbar. Wenn man es ganz perfekt machen will, greift man schlicht ein DualGPU-Setup, ändert in der Treiber-INF die Grafikkarten-Bezeichnung (auf "GeForce GTX 880" oder auch "Radeon Uber-HD 10000", ganz wie es beliebt), installiert den derart modifizierte Treiber – und darf plötzlich unter 3DMark die derart veränderte Grafikkarten-Bezeichnung im offiziellen Ergebnis-Screenshot bewundern. Ein einfacher Photoshop-Job mit Änderung des Grafikkarten-Namens und des Benchmark-Ergebnisses erscheint dagegen schon fast trivial, ist aber ganz genauso möglich.

Wie WinFuture ausführen, arbeiten die alten Partner Microsoft und Intel ("Wintel") derzeit engagiert daran, im laufenden zweiten Halbjahr dem Tablet-Segment Marktanteile durch eine Offensive mit günstigen Notebooks im Preisbereich 199 bis 249 Dollar abzunehmen. Hierfür wird Microsoft sein kostenloses "Windows 8.1 with Bing" und Intel seine kostengünstigen BayTrail-M Prozessoren benutzen, letztere sollen ab dem zweiten Quartal 2015 dann durch Braswell-SoCs ersetzt werden. Augenscheinliches Ziel ist es, Einsteiger-Notebooks zum Preis der früheren Netbooks zu kreieren und damit ein preisliches Äquivalent zu Mittelklasse-Tablets zu bilden. Angesichts der aktuellen Rückbesinnung auf den PC in der westlichen Welt könnte dieses Konzept sogar funktionieren und weitere Marktanteile vom Tablet- in den PC-Markt ziehen. Schade ist allerhöchstens, daß hierbei AMD mit seinen ebenfalls sehr potenten Puma-basierten SoCs der Beema-Baureihe nicht (offiziell) mit dabei ist.